Rote Teufel führen in den Play-downs

"Rote Teufel" warten noch auf die Lizenz"Rote Teufel" warten noch auf die Lizenz
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Das war Spannung pur im Bad Nauheimer Colonel-Knight-Stadion: mit 4:3 (2:2, 1:0, 0:1, 1:0) nach Verlängerung besiegten die Roten Teufel Bad Nauheim die Eisbären Berlin Juniors in Spiel drei der Play-down-Serie und gehen somit mit 2:1 in der Best-of-Seven-Serie in Front. Dabei lagen die Hausherren nach Gegentreffern von Geiger (4.) bei 5:3-Powerplay und Ziesche (6.) bereits mit 0:2 hinten und fanden überhaupt nicht in die Partie. Mit zunehmender Spieldauer schaffte man es aber, die Gäste mehr und mehr unter Kontrolle zu bringen, was sich im Anschlusstreffer durch Schwab in der achten Minute widerspiegelte. Exakt 67 Sekunden später zappelte die Scheibe in einer Überzahlsituation für die Kurstädter nach einem Schuss von Barta erneut im Netz, und auch im Nachgang waren die Hausherren nun die spielbestimmende Mannschaft. Schwab mit einem Break (12.) und ein Zwei-Mann-Überzahlspiel kurz vor der ersten Pause brachten weitere Chancen für die Hessen, allerdings musste auch David-Lee Paton im Kasten der Gastgeber zwei Mal in höchster Not gegen nun konternde Eisbären klären.

Somit war dieses Match vor rund 1100 Zuschauern weitaus intensiver und interessanter als noch vor drei Tagen in Berlin, als die Roten Teufel nach vorne so gut wie gar nichts zustande brachten. Heute aber funktionierte das Offensivspiel, das vor allem durch Kevin Lavallee Belebung fand. Der Kanadier verpasste in der 21. Minute einen Konter seines Teams, in der 28. Minute legte er aber für Jeff Golby zum 3:2 von hinter dem Tor auf, was die Dominanz der Kurstädter in dieser Phase belegte. Erneut Golby war es, der nur kurze Zeit später lediglich den Pfosten traf, in der nächsten Szene wurde ein Nauheimer Treffer von Oliver Bernhardt wegen Torraumabseits nicht anerkannt. In der 36. Minute hatten Alexander Baum und Kevin Lavallee Riesenchancen, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben, doch man scheiterte am eigenen Unvermögen und vergab diese Möglichkeiten. Berlin war in dieser Phase mehr als passiv und hatte nach vorne fast nichts zu bieten, einzig die ausgelassenen Chancen der Hausherren hielten das Resultat schmeichelhaft für die Hauptstädter.

Dies führte sich im letzten Abschnitt fort, nachdem Lavallee mit einem Solo (42.) und Barta mit einem Break (44.) gegen nun offensiver agierende Gäste nicht erfolgreich waren. Die Roten Teufel spielten die Partie insgesamt clever herunter, sie vergaßen es aber, den Sack rechtzeitig dicht zu machen. Und so kam es, wie es so häufig kommt: zunächst kassierte Schwab in der 59.Minute eine Straftzeit, dann nahmen die Eisbären ihren Goalie zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Und genau sechs Sekunden vor dem regulären Ende traf Oblinger für die Gäste zum nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich, denn auch die Berliner schienen mit ihren Kräften mehr oder minder am Ende zu sein. Somit musste also die Overtime her, und in dieser war es Kevin Lavallee in der 64. Minute, der mit einem Schuss durch Freund und Feind hindurch den umjubelten Siegestreffer markierte. „Wir waren vielleicht die glücklichere Mannschaft, aber wir haben nicht unverdient gewonnen“, sagte EC-Coach Fred Carroll nach dem Schluss. Ähnlich sah es Gäste-Trainer Steffen Ziesche: "Bad Nauheim hat verdient gewonnen, aber wir wollen die Serie so lange so eng wie möglich halten, so dass wir ihnen am Mittwoch erneut alles abverlangen werden." Somit steht den Hessen am Mittwoch ab 14 Uhr in Berlin ein heißer Tanz in Spiel vier bevor, ehe es am Freitag ab 19.30 Uhr im Bad Nauheimer Colonel-Knight-Stadion zu Spiel fünf dieser Serie kommt, bei dem die Kurstädter theoretisch den Sack endgültig zumachen können - einen Sieg in Berlin vorausgesetzt.

Tore: 0:1 (3:13) Geiger (Dreischer, Thomas/5-3), 0:2 (5:15) Ziesche (Bielke), 1:2 (7:01) Schwab (Cardona, Schwab), 2:2 (8:08) Barta (Cardona/5-4), 3:2 (27:54) Golby (Schwab, Lavallee), 3:3 (59:54) Oblinger (6-4), 4:3 (63:26) Lavallee (Bernhardt). Strafen: Bad Nauheim 12, Berlin 12 + 10 (Oblinger). Zuschauer: 1100.


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