Rosenheim gleicht aus

1:1-Ausgleich für die Starbulls Rosenheim im Play-off-Viertelfinale: Mit 5:2 (1:0, 2:1, 2:0) besiegten die Bayern die Roten Teufel im zweiten Match der Best-of-Seven-Serie. Die Starbulls kamen wesentlich bissiger auf das Eis als am Dienstag. Man merkte ihnen an, dass sie nach dem 1:7 etwas gutzumachen hatten. Die Hessen konnten hingegen erstmal nur reagieren, während Rosenheim das Spiel kontrollierte. Stanley hatte in der 6.Minute die größte Chance auf dem Schläger, doch Keller war zur Stelle. Auf der Gegenseite hatte Barta eine ähnlich freie Schussbahn, aber auch Dalpiaz war auf dem Posten. Die Bad Nauheimer Defensive war nicht immer voll im Bilde bei den schnellen Vorstößen der Bayern, in der zwölften Minute nutzte Newhook den freien Slot mit einem unhaltbaren Schlagschuss zum 1:0. Die Gäste waren zwar bemüht, doch die Durchschlagskraft nach vorne fehlte ganz einfach.
Dies änderte ich auch zunächst im zweiten Durchgang zunächst nicht. Das, was am Dienstag noch wunderbar funktionierte, klappte heute phasenweise gar nicht. Die Bayern waren stets einen Schritt schneller und kamen so zu den besseren Möglichkeiten. Zunächst verfehlte Reader in der 30.Minute das leere Tor, dann scheiterte Schopf freistehend an Keller. Die Roten Teufel hatten lediglich sporadische Chancen, wobei Richardson (31.) und Weibler (32.) zumindest mal in Richtung des Kastens von Claus Dalpiaz schossen. Das 3:0 durch Gottwald in der 38. Minute kam somit nicht verwunderlich, der nominelle Verteidiger stand ganz frei am langen Pfosten und schob mit einem Onetimer ein. Die Hessen antworteten aber nochmal kurz vor der zweiten Pause: als Christian Franz nicht so recht wusste, wohin mit dem Hartgummi, zog er einfach mal auf das Tor ab, und die Scheibe war drin zu einem pschologisch wichtigen Zeitpunkt. Nicht einverstanden waren die exakt 1.623 Fans im Kathrein-Stadion mit der Leistung des Schiedsrichters, der allerdings eine klare Linie verfolgte und beide Seiten mit Strafen belegte. Dennoch flogen Bierbecher in Richtung der Bad Nauheimer Mannschaft, nachdem quasi mit dem Pausenpfiff Heiko Vogler seinen Kontrahenten regelkonform checkte, so dass es in der Pause zu einigen unnötigen Tumulten trotz des Spielstandes kam.
Offenbar machte dies die Hessen aber hellwach, denn mit dem letzten Abschnitt kamen sie mit einigem Elan zurück aus der Kabine. Gare verkürzte in der 42. Minute nach einem feinen Zuspiel von Baldys auf 3:2, womit die Roten Teufel wieder voll im Geschehen waren. Und sie machten weiter Druck: Eade traf in Überzahl nur die Latte (46.), Barta scheiterte im selben Powerplay an Dalpiaz. Rosenheim kam kaum mehr vor den Kasten von Keller, ein Glücksschuss von Marsall aus spitzem Winkel brachte ihnen dennoch das 4:2, als die Scheibe von Kellers Schoner über die Linie rutschte. Und gleich noch ein Sonntagsschuss sollte durch Bergmann sogar in Unterzahl in der 52. Minute sitzen, als der Rückkehrer aus Hannover einfach mal abzog und mit einem seiner gefürchteten Schlagschüsse traf. Dies war natürlich die Vorentscheidung, auch wenn die Hessen nochmal alles probierten. Die Uhr lief jedoch für die Gastgeber, die den Spielstand über die Zeit brachten. Somit haben wir jetzt eine best of five Serie, die am Sonntag mit dem Heimspiel der Bad Nauheimer gegen Rosenheim (Beginn 18.30 Uhr) beginnt. „Wir haben heute nicht so in das Spiel gefunden wie noch am Dienstag. Trotzdem war nach dem 2:3 noch was drin, doch Eade trifft leider nur den Pfosten. Wir wussten aber vorher, dass Rosenheim eine starke Mannschaft hat und dass wir nicht mit 4:0 gewinnen würden“, so Fred Carroll nach dem Spiel. "Das Dienstag-Spiel war nur eine Partie in den Play-offs. Da war es egal, ob wir 7:1 oder 1:0 verlieren. Heute war es ein neues Spiel, und wir haben gezeigt, was wir leisten können. Wir freuen uns jetzt auf das nächste Match in Nauheim. Der Schiedsrichter hat im Übrigen auf beiden Seiten merkwürdig gepfiffen", so SBR-Coach Steer.
Tore: 1:0 (10.) Newhook, 2.0 (24.) Stanley, 3:0 (28.) Gottwald, 3:1 (40.) Franz, 3:2 (42.) Gare, 4:2 (50.) Marsall, 5:2 (52.) Bergmann. Strafen: Rosenheim 16 + 10 (Reader) + 10 (Paderhuber), Badn Nauheim 10 + 10 (Eade). Zuschauer: 1632.