Riessersee verlängert Vertrag mit Holzmann
Riessersee: Rettung in letzter SekundeDer SC Riessersee scheint die Wandlung von der Skandalnudel Nummer 1 im deutschen Eishockey zu einem seriösen Klub nun wohl endgültig geschafft zu haben. Wo früher auf viele blumige Versprechungen wenig konkrete Taten folgten, ist es heute umgekehrt: Nach außen gibt man sich in der Geschäftsführung bescheiden und zurückhaltend, während hinter den Kulissen eine langfristige und solide Planung angestrebt wird.
So auch gestern: In einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz gab SCR-Boss Ralph Bader bekannt, dass der Vertrag mit Trainer Georg Holzmann bereits jetzt um ein Jahr verlängert wird. Bader lobt an Holzmann, den er vor der Saison ganz überraschend dem Publikumsliebling Peter Gailer vorgezogen hatte, vor allem die Förderung der jungen Spieler: „Holzmann ist ein Glücksfall für das Garmischer Eishockey. Er hat es verstanden, die Mannschaft zu einer Einheit zu formen und viele junge Spieler einzubauen.“ Um bereits zum jetzigen frühen Zeitpunkt die Weichen für eine noch bessere Zukunft des SCR zu stellen, hat sich Bader spontan entschlossen, den Trainer länger an den Klub zu binden. Während für diese Saison nach wie vor der Klassenerhalt das offizielle Ziel ist, strebt man nächstes Jahr nach Höherem: „Wir wollen das Team punktuell verstärken und nächste Saison um die Meisterschaft mitspielen“, so Bader. Auch eine mittelfristige Rückkehr in die 2. Liga, aus der man letzte Saison dank der bekannten Misswirtschaft der Herren Kress und Nominikat eliminiert worden war, schließt Bader nicht aus: „Im Sport braucht man Visionen.“
Trotz aller Visionen bleibt man beim SC Riessersee aber erst einmal auf dem Boden der Tatsachen. Und da dreht sich im Moment alles um das bevorstehende Derby gegen den Tabellenführer EHC München. Eine glückliche Terminplanung hat dem SCR ausgerechnet am zweiten Weihnachtsfeiertag dieses Spitzenspiel beschert. Nachdem über die Feiertage traditionsgemäß viele Feriengäste am Ort sind und auch die Münchner Fans in Scharen anreisen werden, rechnet man mit einem Rekordbesuch. Die spannende Frage wird sein, ob endlich die Marke von 3000 Besuchern geknackt werden kann, nachdem das Derby gegen den Nachbarn aus Peiting zuletzt nur knapp 1800 Zuschauer verfolgt hatten.
Was die sportliche Seite betrifft, so herrschen auf beiden Seiten Revanchegelüste: Der SCR möchte sich für die zuletzt in München erlittene 1:11-Schlappe revanchieren, während dem EHC immer noch das 2:6 aus dem ersten Spiel in Garmisch im Magen liegt. Außerdem möchten die Münchner nur zu gerne ihre Spitzenposition ausbauen, während Riessersee in der Tabelle immer noch nach unten schielt. Und da beträgt der Vorsprung auf den siebten Platz gerade mal sieben Punkte; wahrlich kein sanftes Ruhekissen! Für Spannung ist am 26.12. um 18.30 Uhr also reichlich gesorgt. (an)