Richtungsweisendes Wochenende für die Roten Teufel

"Rote Teufel" warten noch auf die Lizenz"Rote Teufel" warten noch auf die Lizenz
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Zwei im Grunde genommen lösbare Aufgaben warten auf die Roten Teufel Bad Nauheim an diesem Wochenende in der Oberliga: am Freitagabend gastiert das Team von Bill Lochead bei den bisher noch punktlosen Stuttgart Wizards (Spielbeginn 20 Uhr), am Sonntag gibt der EHC Klostersee seine Visitenkarte im Colonel-Knight-Stadion ab (Spielbeginn 18.30 Uhr).

Zwar hat der Tabellenletzte aus Stuttgart bereits einen Saisonsieg einfahren können, nach dem Rückzug des ESV Bayreuth wurde aber ausgerechnet das 6:3 der Baden-Württemberger in der Wagnerstadt aus der Wertung genommen, so dass die Wizards mit 29 Niederlagen aus 29 Spielen Platz 18 zieren. In der Landeshauptstadt freut man sich aber insgeheim auf die Roten Teufel, die sich in dieser Spielzeit bislang als Punktelieferant in fremden Stadien präsentiert haben. Erst einmal konnten die Kurstädter einen Erfolg verbuchen, was bereits dreieinhalb Monate her ist (4:3 n.P. am 2.10.05 in Miesbach). Somit sollte es also rechtzeitig vor Beginn der Abstiegsrunde Zeit werden, den ersten Dreier der Spielzeit einzufahren. Allerdings haben sich die Stuttgarter in den letzten Wochen gezielt verstärkt, nachdem man offenbar die Vorrunde schon seit langem abgehakt hatte. Vom Insolvenzclub aus Bayreuth holte man zuletzt Torhüter Felix Feeser sowie die beiden Stürmer Timo Basse und Marc Hemmerich, der bereits im Dress der Tigers einen Treffer gegen die Hessen erzielen konnte. Schon im Dezember vergaben die Wizards ihre Ausländerlizenzen drei und vier an die Verteidiger Marcus Falkheden (Schweden) und Ryan Thrussell (Kanada), so dass man theoretisch noch drei Ausländer bis Ende Januar verpflichten könnte. Zudem holte man aus Rostock Stürmer Anton Marsall, der in der Regionalliga in 16 Partien immerhin 17 Punkte markieren konnte. Somit haben alle Mannschaftsteile Verstärkungen erfahren, was sich in der knappen 6:8-Niederlage vom vergangenen Freitag gegen Neuwied bereits ansatzweise wiedergespiegelt hat. Feilen muss man sicher noch an der Feinabstimmung, die Partien gegen die Roten Teufel und in Miesbach werden die Stuttgarter jedoch mit aller Ernsthaftigkeit angehen, trifft man doch auf zwei Kandidaten, die man in der Abstiegsrunde wiedersehen wird.

Auch den Heimgegner am Sonntag, den EHC Klostersee, könnte man eventuell in den Playdowns erneut begrüßen. Mit den Grafingern haben die Roten Teufel zudem noch eine Rechnung offen, immerhin fügten sie ihnen beim 9:2 im Hinspiel die bislang höchste Saisonniederlage zu. Leicht werden es ihnen die Bayern aber sicher nicht machen, denn immerhin kämpft das Team von Trainer Kopecky bei sechs Punkten Rückstand auf den zehnten Platz noch um den Einzug in die Meisterrunde. Dies ist aber nicht der einzige Kampf, den man im Münchener Vorort auszutragen hat, vielmehr plagen die Vereinsführung auch finanzielle Sorgen. Grund hierfür ist vorrangig das vereinseigene Stadion, das dringend renoviert und teilweise instandgesetzt werden muss, wofür man voraussichtlich (nicht kalkulierte) 50.000 EUR benötigt. Sollte man diesen Betrag bis Ende der Saison nicht zusammenbekommen, so müsste der Verein gemäß einer Pressemitteilung des EHC Insolvenz beantragen. Kein leichtes Unterfangen also für die Oberliga-Mannschaft, deren Zukunft somit völlig ungewiss ist. Dennoch wollen die Spieler unbedingt in die Meisterrunde, so dass sie gegen die Roten Teufel natürlich auf Punkte brennen. Wie man im Hinspiel gesehen hat, verfügen die Bayern über ein äußerst kompaktes Team, in dem fast jeder punkten kann. Besonders die erfahrenen Ausländer wie Danny Beauregard, Vaclav Ruprecht oder Petr Zajonc führen hierbei die jungen Akteure, die sich gut eingefügt haben. Der EHCK spielt seit jeher ein technisch gutes und vor allem schnelles Eishockey, so dass den Bayern die neue Regelauslegung mit Sicherheit zugute kommt. Am vergangenen Wochenende konnten sie das zwar noch nicht zeigen, allerdings unterlag man beim 2:6 gegen Hannover und dem 1:6 in Crimmitschau zwei Top-Teams der Liga. Das Restprogramm bestreitet man gegen schlagbare Gegner, so dass die Endrunde durchaus im Bereich des Möglichen liegt. Besonders aufpassen müssen werden die Roten Teufel hierbei auf EHC-Topscorer Florian Saller (17 Tore, 15 Assists) sowie Martin Sauter (12 Tore, 15 Assists), die im Hinspiel nicht getroffen hatten und somit heute auf Tore aus sein dürften. Der Star des 9:2 vom 13.November 2005 war damals Youngster Johannes Giel, der gleich drei Tore erzielen konnte und somit die Hälfte seiner sechs Saisontore gegen die Roten Teufel markierte. Einen prominenten Gast werden die Kurstädter bei dieser Partie im Übrigen begrüßen können: Hessens Innenminister Volker Bouffier (CDU) wird das Geschehen auf dem Eis des Colonel-Knight-Stadions verfolgen.

Die Mannschaft von Bill Lochead wird zumindest im Sonntagsspiel in Bestbesetzung antreten können, nachdem Peppi Eckmair und Sascha Mader ihre Verletzungen auskuriert haben. Neuzugang Russell Spence ist nach seiner Spieldauerstrafe aus der Partie in Neuwied ausgerechnet beim Gastspiel in Stuttgart, das für die RT-Fangemeinde ungemeine Wichtigkeit hat, gesperrt. Für die Anhänger der Roten Teufel hat dieses Wochenende nämlich eine richtungsweisende Bedeutung, so könnte man zum einen mit Erfolgen eine Trendwende einleiten, bei Niederlagen jedoch auch für einiges an zusätzlichem Frust sorgen. Es liegt also an den Spielern, eine positive Stimmung und Optimismus hinsichtlich der Abstiegsrunde zu erzeugen.


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