Richardson wird Nauheimer

„Das Beste kommt zum Schluss“ besagt ein altes Sprichwort, und auch die Roten Teufel Bad Nauheim haben sich eine Verpflichtung für das Ende der Sommerpause aufgehoben: Von den Piranhas aus Rostock wechselt Kevin Richardson zu den Roten Teufeln. Aber damit noch nicht genug: Der letzten Sommer als Kanadier nach Deutschland gekommene Richardson hat ab sofort einen deutschen Pass (sein Großvater war Deutscher) und belastet somit nicht das Ausländerkontingent, das ab dieser Spielzeit nur drei transferkartenpflichtige Spieler in der Oberliga erlaubt, so dass den Verantwortlichen der Badestädter ein Coup gelungen ist.
Der 26-jährige, rechts schießende Mittelstürmer gilt als Torjäger, was er mit 34 Treffern in 53 Spielen (gesamt 73 Scorerpunkte) bei seiner ersten Deutschland-Station in Rostock eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Als er noch in Kanada spielte (u.a. gemeinsam mit EC-Neuzugang Kyle Piwowarczyk), wurde er von der Fachpresse der „Sniper“ genannt – ein Scharfschütze also, der weiß, wo das Tor steht. Aus diesem Grund hatte die Geschäftsführung der Hessen bereits frühzeitig einen Vorvertrag mit Richardson geschlossen, um sich die Dienste exklusiv zu sichern. Mit dem Erhalt des deutschen Passes wurde dieser nun abschließend gültig, so dass sich die Fangemeinde auf einen Top-Angreifer freuen kann. Bereits letzte Saison hatte man in den vielen Partien gegen die Piranhas Gelegenheit, sich von seinem Können zu überzeugen, als er den Kurstädtern einige Gegentreffer bescherte. Somit dürfte der 1,87 Meter große und 88 Kilogramm schwere Neu-Deutsche den nach Füssen abgewanderten Kevin Lavallee mehr als adäquat ersetzen, wobei er vom Spielertyp noch besser in das Konzept von Trainer Fred Carroll passt.
„Richardson spielt wesentlich mehr nach hinten, was ein wichtiger Aspekt bei seiner Verpflichtung war“, so Fred Carroll. „Gleichzeitig ist er torgefährlich und verfügt über einen guten Schuss. Zudem gilt er als extrem zweikampfstark, so dass er sich schnell in die Herzen der Fans spielen wird“, so der Kanadier. Ob der Neuzugang beim EC gemeinsam mit seinem Kumpel Kyle Piwowarczyk in einer Sturmreihe aufläuft, ließ Carroll offen. „Sinn macht es sicherlich, da sich beide bestens kennen, zumal der Block mit Schwab, Barta und Gare ebenfalls bestens funktioniert. Aber ich lasse mir da alle Möglichkeiten offen, so dass wir jetzt erstmal das Trainingslager abwarten. Auf jeden Fall wird der Kader in der Tiefe deutlich besser aufgestellt sein als letzte Saison“, erklärt der Übungsleiter.
Damit sind die Kaderplanungen bei den Roten Teufeln fast schon abgeschlossen, man wartet jetzt lediglich noch auf die Unterschriften eines ausländischen sowie eines deutschen Verteidigers, nachdem man sich in beiden Fällen mündlich bereits geeinigt hat. In den nächsten Tagen sind hier also weitere Vollzugsmeldungen zu erwarten.