Revier Löwen Oberhausen: Jeff Wittig verstärkt die Defensive
Nachdem bei den Vorstandswahlen die Zeichen für die weitere Zukunft der
Revier Löwen gesetzt wurden sind nun beim spielenden Personal die
vordringlichen Entscheidungen zu treffen. Nach dem langfristigen
Ausfall von Verteidiger Thomas Rottluff kommt nun der 29jährige Jeff
Wittig neu in die Löwenhöhle. Bei der Verpflichtung hat die Revier
Löwen ein guter Bekannter aus (besseren) DEL-Zeiten unterstützt:
Ex-Manager Stefan Dittmann, dessen Herz nach wie vor für die Löwen
schlägt, stellte den Kontakt zwischen Club und Spieler her.
Jeff Wittig stammt aus der Talentschmiede des ES Weißwasser und spielte
sich dort trotz der für einen Verteidiger eher bescheidener Körpergröße
von 174 cm bis in die erste Mannschaft, wo er in der Saison 1998/99 auf
43 Einsätze in der 2. Bundesliga kam. Danach wechselte er zum ERC Selb
in die Oberliga. „Der Jeff ist trotz seiner eher bescheidenen Physis
ein sehr giftiger Spieler, der auch verbal nicht auf den Kopf gefallen
ist“, charakterisiert Dittmann seinen Schützling. „Wenn ihn seine
schwere Knieverletzung Ende 2001 nicht für gut eineinhalb Jahre außer
Gefecht gesetzt hätte, dann wäre er sicher Stammspieler in der 2.
Liga“, glaubt er. So musste Wittig nach seinem Kniescheibenbruch und
einem langen Leidensweg bis März 2003 um seine weitere Karriere bangen.
Aufgrund seiner starken Leistungen zuvor sahen die Verantwortlichen
jedoch kein allzu großes Risiko Wittig für die Saison 2003/04 erneut in
den Kader aufzunehmen. Erst der Selber Rückzug in die Niederungen der
bayrischen Amateurligen beendete sein Engagement dort. Danach ging er
in der Oberliga für die Höchstadt Alligators aufs Eis, die ja
bekanntlich bereits nach 15 Spieltagen das Handtuch werfen mussten. „Da
der Rostocker EC ehrgeizige Ziele hat und unbedingt in die Oberliga
aufsteigen will habe ich für Jeff dort eine gute Perspektive gesehen“,
erklärt Dittmann den Wechsel in die Regionalliga zu den Ostseestädtern.
Aufgrund einer nachgewiesenen Erkrankung konnte Wittig zu Saisonbeginn
dort nicht alle notwendigen Trainingseinheiten bestreiten, wurde dann
vom Trainer nicht eingesetzt. Als Dittmann vom Verletzungspech bei den
Revier Löwen hörte riet er zum Wechsel ins Revier.
Seit Dienstag trainiert Wittig bereits mit seinen neuen Mitspielern und
zeigt sich überrascht über die Truppe des Tabellenvorletzten: „Die
Jungs sind eine Supertruppe, die mich sofort herzlich aufgenommen
haben. So, als wär ich schon mindestens vier Wochen hier!“ Auch bei den
spielerischen Möglichkeiten gerade der jüngeren Spieler sieht der
erfahrene Defender Potenzial: „Die müssen einfach viel aufs Eis bei den
Spielen und auch mal einen Fehler machen dürfen, ohne das sie dafür
dann auf der Bank schmoren müssen. So entwickeln sie sich schneller
weiter.“
Für sein erstes Spiel im Löwendress gegen den Favoriten Riessersee ist
er eh optimistisch: „Warum sollen die Kleinen nicht die Großen kräftig
ärgern können?“
Auch der Gegner hat auf dem Transfermarkt noch einmal zugeschlagen:
Überraschenderweise steht statt des favorisierten Georg Kink ab sofort
der ehemalige DEG-Spieler und Preußen-Trainer Andreas Brockmann an der
Bande. Für den Sturm wurde Florian Vollmer aus München zurück unter die
Zugspitze gelotst.
Ein weiterer Florian sammelt bei den Revier Löwen derzeit erste
Erfahrungen im Seniorenbereich, denn der erst 17jährige Dinslakener
Nachwuchsgoalie Florian Wels trainiert in dieser Woche zusammen mit den
Oberligacracks.
Rolf Reisinger