Revier Löwen Oberhausen: Die Chancen in der Relegationsrunde

Während die besten zehn Teams der Oberliga die sportliche Chance zum
Aufstieg in die zweite Liga nutzen wollen streiten sich acht Teams um
die zwei Plätze, die den Verbleib in der Oberliga sichern sollen. Kurz
vor Abschluss der Hauptrunde stehen fast alle Mitkonkurrenten der
Revier Löwen um genau dieses Saisonziel fest. Wie sind also momentan
die Aussichten der Jaschin-Truppe gegen die favorisierten Teams aus
Klostersee, Miesbach, Füssen, Berlin oder Ratingen einzuordnen?
Die Situation ähnelt dem Vorjahr in der damals noch geteilten Oberliga:
Nach der Vorrunde klarer Abstiegsfavorit setzten sich die aus der
Regionalliga aufgestiegenen Ruhrpottler personell unverändert (!)
souverän in der Relegation durch. Zwischen dem derzeitigen
Tabellenelften Füssen, noch mit minimalen Aussichten auf die
Meisterrunde bei 3 Punkten Rückstand, und den Oberhausenern liegen
allerdings nicht nur satte 27 Punkte, sondern auch der direkte
Vergleich spricht nicht gerade für die Revier Löwen. Lediglich gegen
Schlusslicht Stuttgart, Bad Nauheim und eben Füssen konnte bisher
überhaupt gepunktet werden. Allerdings zog sich das personell
unterbesetzte Team in den letzten Wochen unter Dompteur Jaschin gegen
stärkere Gegner meist gut aus der Affäre! Dennoch – ohne zusätzliches
(starkes) Personal sind die Chancen auf den Klassenerhalt minimal.
Auch in diesem Jahr könnte es eine Rolle spielen, dass die Motivation
vieler gegnerischer Klassespieler kurz vor dem Urlaub in der
"Abstiegsrunde" zu wünschen übrig lässt, diese zum Teil schon mit
zukünftigen Arbeitgebern flirten. Dann gibt es auch Clubs, die im
Hinblick auf den zu erwartenden Zuschauerrückgang die Kosten reduzieren
wollen – mit den entsprechenden Konsequenzen!
Die Revier Löwen haben bereits angekündigt, dass zusätzlich zu den
bereits erfolgreich integrierten Stürmern André Grein (2 Tore gegen
Füssen) und Beau Kretzman (2 Tore bei den Eisbären) noch Verstärkungen
geplant sind. Damit wird vom bisherigen "Alleinunterhalter" in Sachen
Toreschießen, Nils Liesegang, etwas der Druck genommen. Das Schusspech
aus den letzten Spielen sollte der 18jährige auch bald wieder ablegen
können. Mit der Rückkehr des zuverlässigen Allrounders Alexander Baum
ergeben sich weitere taktische Möglichkeiten. Allerdings darf neben dem
Angriff gerade die oftmals durch Verletzungen gebeutelte Abwehr nicht
vergessen werden! Bei läuferisch und technisch starken
Neuverpflichtungen (aufgrund der neuen Regelauslegung sinnvoll) wäre
der Druck auf die guten Goalies Paton und Jetter weniger groß.
Besonders der als "Entdeckung der Saison" geltende David-Lee Paton
hielt die Raubkatzen bisher allzu oft allein noch im Spiel!
Positiv sollte sich schon bald die von Trainer Sergej Jaschin
angekündigte erhöhte Trainingsintensität auswirken, denn gerade zum
Schluss der Partien fehlte dem kleinen Kader die Kraft zum Punktgewinn.
Erste Klärungen im personellen Bereich erhoffen sich die Fans noch vor
dem Sonntagsheimspiel gegen den EC Peiting (19 Uhr), als aktueller
Tabellenzehnter ein echter Gradmesser für die Leistung, die in der
Relegation erforderlich sein wird.
Rolf Reisinger