Revier Löwen: Mit mehr Schwung Richtung Relegation

Es war wie immer – oder doch nicht! Zwar unterlagen die Revier Löwen
beim Gastspiel in Neuwied mit 3:4, ärgerten den Favoriten aber doch
gewaltig bis in die Schlussminuten. Die ungewohnte
Reihenzusammensetzung von Coach Jaschin brachte auch Referee Kathmann
so durcheinander, dass er zwei Mal bei den Torschützen daneben langte.
Kein Wunder bei so vielen 9er-Nummern auf dem Eis!
Schon vor dem Spiel gab es Aufregung bei den mitgereisten Löwenfans,
die sich zum Geburtstag von Publikumsliebling Akim Ramoul als
"Holländer" verkleidet hatten. Casey Bartzen, Neuerwerbung aus der ECHL
(s. besonderen Bericht), stieg aus dem Mannschaftsbus – kaum zwei
Stunden nach der offiziellen Bekanntgabe auf der Homepage! Zusammen mit
dem Ex- Wedemarker Kolesnikov (Tor zum 4:3-Endstand) gab er ein
ansprechendes Debüt im Löwendress, was einige Hoffnungen im Hinblick
auf die anstehende schwere Relegationsrunde schürte. Die
Verantwortlichen der Löwen machten damit ihre Ankündigung wahr, dass
der sportliche Klassenerhalt das beste Argument für den beabsichtigten
Hallenbau ist.
Da auch Stamm-Verteidiger Jeff Wittig als Ersatz für den noch
geschonten Top-Torjäger Liesegang sich im Angriff einbrachte (wofür
Alexander Baum in die Defensive ging), waren die Bären minutenlang
unter Dauerbeschuss der Löwen. Auch durch den plötzlichen
Führungstreffer der Gastgeber (Havlik, 5. Min.) ließen sich die Gäste
nicht schocken. Der überragende Maxim Polkovnikov glich postwendend per
Schlagschussknaller aus! Zusammen mit dem ebenfalls sehr auffälligen
Beau Kretzman kurbelte er das Spiel der Raubkatzen immer wieder an.
Nicht von ungefähr sorgte dann auch US-Boy Kretzman mit seinem Schieber
aus der Drehung zwischen die Schoner des Neuwieder Goalies Finkenrath
für neue Hoffnung, nachdem Stähle und Kopitz die Bären zunächst auf 3:1
in Front brachten. Die mitgereisten Löwenfans waren trotz der knappen
Niederlage froh, einen couragierten Auswärtsauftritt des vermeintlichen
Punktelieferanten bei Eiseskälte vor Ort verfolgt zu haben!
Am Sonntag gegen Landsberg (Achtung, geänderte Anfangszeit 19 Uhr!)
haben die Bartzens & Co. weitere Gelegenheit zum Einspielen. Da die
ESBG-Termintagung erst am Montag angesetzt ist, wird auch erst dann
feststehen, wie die nächsten Paarungen lauten. Vermutlich wird die
Jaschin-Truppe am Freitag zunächst reisen müssen, wenn der
Tabellenstand eine Rolle spielt.
Rolf Reisinger