Revier Löwen: Kein Sieg bei Rudels Abschiedsspiel - Paton der Lichtblick

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Bei der 2:6-Heimniederlage gegen den Tabellennachbarn EHC Klostersee verpassten die Revier Löwen die Chance, näher an die Grafinger in der Tabelle heranzukommen. Am Sieg der Gäste, der mit dem Treffer zum 1:4 in der 18. Minute bereits feststand, gab es auch nichts zu deuteln. Einzig Backup-Goalie David-Lee Paton wurde von den Fans mit Applaus nach einer starken Vorstellung verabschiedet.

Klostersees Trainer Ludvig Kopecky konnte entspannt bei der Pressekonferenz sein Bier genießen, bevor es auf die lange Rückfahrt ging: "Schon bei den letzten Auswärtsspielen waren wir ganz nah am Punktgewinn oder Sieg, und heute hat es endlich geklappt! Meine Mannschaft hat gut die Vorgaben umgesetzt und den Gegner frühzeitig im Spielaufbau gestört, obwohl ich nur drei gelernte Verteidiger zur Verfügung hatte. So habe ich wechselweise Stürmer daneben gestellt. Dazu hatten wir bei einigen Toren auch das notwendige Glück", seine zufriedene Bilanz.

Danach konnten die anwesenden Fans und Pressevertreter eine äußerst lohnende und kurzweilige Abschiedspresseerklärung von Löwen-Interimscoach Uli Rudel verfolgen, der zunächst seinem Nachfolger an der Bande Peter Kwasigroch die besten Wünsche für die Zukunft mitgab: "Es wird sicher nicht leicht, aber es ist eine reizvolle Aufgabe. Unsere Fans müssen bei aller Enttäuschung nach einer Niederlage aber auch akzeptieren, dass hier schon eine Mannschaft auf die Abstiegsspiele in der Relegation vorbereitet wird." Bevor er sich mit dem neuen Löwenvorstand Holger Konermann zu einem intensiven Meinungsaustausch an die Bar zurückzog, ging der gelernte Trainerausbilder ausführlich auf die Gesamtsituation ein: "Man sollte berücksichtigen, dass ich auf Bitte der Löwen kurzfristig übergangsweise eingesprungen bin - die Mannschaft vorher nicht kannte. Es tut dann schon weh, wenn man von den Fans dafür auch noch beschimpft wird. Das muss nicht sein! Nach einigen Trainingseinheiten habe ich der Mannschaft ein Spielkorsett verpasst, das gegen Berlin am Dienstag funktionierte, weil die eben nicht aggressiv gestört haben. Heute war das ganz anders. Wir hatten schon im Mitteldrittel massiven Widerstand der Klosterseer und konnten so unser System nicht durchsetzen. Außerdem fehlte mit Nils Liesegang im ersten Sturm der Mann, der die entscheidenden Lücken reißt. Er war heute nicht zu ersetzen. Ich hätte gern mit 6:6 Punkten das Zepter weitergereicht." Aus seiner Position des erfahrenen "alten Hasen" fiel es Rudel auch nicht schwer zuzugeben, dass er auch Fehler gemacht hat: "Ich hatte im Training so viel mit der Mannschaft zu arbeiten, dass ich nicht gar nicht auf die Qualität unserer Torleute achten konnte. Thomas Jetter als Stammgoalie spielte deshalb neben einigen anderen Spielern heute trotz einer Grippe (Wurde erst in der 18. Minute nach dem vierten Gegentor "erlöst"; d. Autor). Erst jetzt weiß ich, wie gut der Paton ist. Damit haben die Löwen wirklich einen guten Mann! Allerdings muss man meiner Meinung nach noch einige gute Leute holen, die als verlängerter Arm des Trainers das Spiel lenken und an denen sich die anderen Jungs aufrichten können. Ein Spieler allein wird da kaum reichen! Es wird sowieso sehr schwer in einer so starken Oberliga mit je sechs Ausländern pro Team. Die hat fast das Niveau der zweiten Liga!"

An diesem Freitagabend war der Höhepunkt also eindeutig der Nachklapp - und nicht das Spiel selbst, wo noch viel mehr wissenswerte Details vermittelt wurden!

Bevor Peter Kwasigroch sein Heimdebüt am 18.11. um 20 Uhr im Spiel gegen den SC Mittelrhein geben kann, muss seine neue Mannschaft zunächst zwei enorm schwierige Auswärtshürden in Peiting (Sonntag) und beim TEV Miesbach am kommenden Freitag bewältigen. Ob da schon seine Handschrift im Spiel der Löwen erkennbar wird? Jedenfalls wäre jeder Punktgewinn bis dahin eine gute Visitenkarte des neuen Löwendompteurs!

Rolf Reisinger


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