Revier Löwen: Emotionen pur bei einmaligem Gastspiel der Schalker Haie

Dies ist kein Aprilscherz! Die Revier Löwen absolvierten am gestrigen
Abend ein "Heimspiel" vor 1.600 Fans – gegen die Schalker Haie. Dieses
Saisonabschlussspiel des Noch-Oberligisten gegen die Traditionstruppe
des in den Hockeygeschichtsbüchern längst verschollen geglaubten
Gelsenkirchener Vereins beschwor noch einmal die Stimmung
vergangener Tage herauf. Über 1.000 Haie-Fans, größtenteils in den
damaligen Saisontrikots, verwandelten die Emscher-Lippe-Halle in eine
Schalker Festung. Mit 32 Spielern ebenfalls in deutlicher Überzahl
stand auch das Team der von Gerry Müll gecoachten Haie auf dem
Spielberichtsbogen, wobei in der Hektik sogar noch Cracks wie Eric
Daniels und Jan-Anton Baron vergessen wurden.
Das Spiel selbst, das die Revier Löwen ohne größere Kraftanstrengung
mit 7:5 gewannen, geriet naturgemäß zur Nebensache beim Schaulaufen der
Haie-Lieblinge. Zunächst wurde Dennis Kohl im Tor für seine vielen
spektakulären Paraden gefeiert, dann machte er im Schlussdrittel für
den von den überwiegend weiblichen Fans geforderten Christoph Kleckers
Platz, der mit dem besten Michael-Jackson-Moonwalk aller Zeiten
Begeisterungsstürme auslöste. Dessen Sohn Justin durfte in den letzten
zwei Minuten zwischen die Pfosten, um seine Ovationen vom dankbaren
Publikum zu empfangen, während auf Löwenseite David Paton im
Schlussdrittel für Trainingskollege Florian Wels Platz machte, um seine
Fans von der Bank aus mit einer Cheerleader-Pompon-Show zu erfreuen.
Die anschließende Players-Party rundete den gelungenen Abend ab.
Nach so einem Abend ist es natürlich schwer sich den Realitäten zu
stellen. Für die Löwen geht es wohl, wenn überhaupt, nicht in
Gelsenkirchen weiter und es wäre auch Augenwischerei zu denken, dass
ein neuer Gelsenkirchener Profiklub dauerhaft solche Massen
mobilisieren könnte. Während sich die Löwen-Verantwortlichen zurück in
die Heimat Oberhausen wünschen, dazu Kontakte mit den Betreibern der
Eishalle Vonderort aufgenommen haben, wird es wohl auf lange Sicht das
letzte große Eishockeyspiel in der Emscher-Lippe-Halle gewesen sein.
Schade drum!
Rolf Reisinger
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