Revier Löwen: Coach Jaschin sieht noch viel Arbeit nach 4:7 gegen Landsberg

Zugegeben – gegen den inoffiziellen Meister der
Oberligavorrunde kann man auch mal ein Heimspiel verlieren. Allerdings wäre
gegen die mit nur 13 Feldspielern angereisten Lechstädter mehr möglich gewesen,
stand es doch nach 40 Minuten noch 3:3. Die Aufarbeitung betrieben beide
Trainer in der Pressekonferenz.
Larry Mitchell (Landsberg) war erwartungsgemäß sehr
zufrieden, besonders mit Stürmer Adam Mitchell, der insgesamt sechs
Scorerpunkte verbuchte: „Das ist ein Junge, der immer weiter den Erfolg sucht,
selbst wenn das Spiel schon entschieden ist. Ansonsten bin ich jetzt wohl der
stolzeste Landsberger. Was wir bisher erreicht haben, das ist außergewöhnlich.
Auch wenn man sich dafür nichts kaufen kann: Wir sind der Vorrundenmeister!“
Ein wenig Lob gab es auch für den Gegner: „Ich wünsche Oberhausen in der
Relegation viel Glück. Sie haben jetzt bessere Spieler im Kader und mit Sergej
auch einen guten Trainer.“
Damit waren die Nettigkeiten an diesem Abend aber auch
gänzlich vorbei! Man sah Sergej Jaschin schon an, dass ihm nur wenig am Spiel
seiner Mannschaft gefallen hatte. „Unsere Probleme begannen schon im Tor. Ich
hatte den Torwart (Paton) vor dem Spiel gefragt, ob er fit sei, und er hat es
bestätigt. Nach dem ersten Drittel (1:2) ging es aber doch nicht. Außerdem sind
es bei uns immer nur die gleichen Spieler, die Akzente setzen. So kann man aber
das Spiel nicht gewinnen. Ich brauche drei Reihen, die über 60 Minuten bereit
sind zu laufen, zu spielen und zu kämpfen!“ Einmal im Redefluss gab er noch zu
Protokoll: „Die Jungs müssen nach einigen Wochen mit den neuen Regeln kapiert
haben, dass man nicht mehr provozierend oder mit dem Stock hantierend spielen
kann. Deshalb saß Ramoul nur auf der Bank. Tobias Schwab muss sich überlegen,
ob er lieber in Iserlohn auf der Bank sitzt, als hier der Mannschaft zu
helfen.“ Nach wenigen Kurzeinsätzen stellte Jaschin wieder die Arbeitsbiene
Benjamin Musga für den zweifellos talentierten Förderlizenzler in die dritte
Reihe neben Potthoff und Kapitän Baldys.
Ansonsten mussten die Löwen auf den an einer
Magen-/Darmgrippe leidenden Routinier Sergej Hatkevitch verzichten, wofür
Neuerwerbung Casey Bartzen in die erste Linie neben Grein und Kolesnikov
rückte.
Der Trainer zu Hockeyweb über die in Neuwied erstmals
eingesetzten Zugänge: „Bei Andrej Kolesnikov sieht man, dass ihm noch Training
fehlt. So ist auch zu erklären, dass er in Neuwied und hier in gleicher Situation
freistehend am rechten Pfosten nicht getroffen hat. Casey Bartzen hat in
Neuwied ein starkes Spiel gemacht, aber jetzt kommt langsam die Müdigkeit wegen
der Zeitumstellung durch. Außerdem musste ich ihn mit anderen Nebenleuten
aufstellen. Man erkennt schon den Unterschied, wenn er mit Beau Kretzman
zusammen spielt.“
Jaschin ist überzeugt, dass mit viel Trainingsarbeit unter
der Woche beim Freitagsheimspiel gegen Bad Nauheim (20 Uhr) ein Team aufs Eis
geht, was den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen wird. Jetzt beginnt die
Saison für die Löwen erst wirklich!
Rolf Reisinger