REV kämpft sich aus der vermeintlichen Krise

REV-Stürmer Jean Francois Caudron erzielte beim 4:2-Erfolg zwei
Tore in Hannover und wurde somit am Ende der Partie zum gefeierten
Matchwinner. Der Eishockey-Oberligist REV Bremerhaven ist reif für die
Meisterrunde. Am Dienstagabend gewannen die "Pinguine" mit 4:2 (2:1, 0:1, 2:0)
bei den Hannover Indians. Es war zwar noch nicht alles Gold was glänzt, aber
die Bremerhavener zeigten sich gegenüber den zuletzt gezeigten Leistungen
deutlich verbessert. Es gab aber noch Schnitzer in der Abwehr und die
Chancenverwertung muss auch besser werden.
Mit Neuzugang Marco Rentzsch trat der REV in Hannover an. Markus Hätinen
durfte an seinem 30. Geburtstag das Tor am Pferdeturm hüten. Im Sturm hatte
REV-Trainer Peter Draisaitl umgestellt und dem Finnen Jarkko Varvio seine
Wunschspieler Jean Francois Caudron und Craig Streu zur Seite gestellt.
Bevor diese Reihe aber glänzen konnte, lag der REV schon mit 0:1 zurück. Die
Indians hatten eine Strafe gegen Alan Reader gnadenlos zur Führung genutzt
(5.). Hätinen hatte keine Chance diesen Schuss zu halten.
Zwei Minuten später schlug der neue Paradesturm des REV zu. Caudron wurde
glänzend von Varvio ins Szene gesetzt und schoss zum Ausgleich ein. Wenig
später gab es eine Schrecksekunde für die Bremerhavener, weil Caudron
verletzt auf dem Eis liegen blieb. Tobias Schwab musste ihn im zweiten Sturm
ersetzen, später kehrte Caudron aber wieder ins Team zurück. Von der
Ersatzbank aus verfolgte der Franko-Kanadier, wie Patryk Pysz in Überzahl
einen tollen Pass auf Dave Del Monte spielte, der zum 2:1 einsandte (15.).
Der REV spielte wesentlich sicherer als zuletzt, zeigte eine gute
kämpferische Einstellung und hatte die Hannoveraner über weite Strecken des
Spiels gut im Griff. Die Gastgeber lebten im Verlauf der Saison fast
ausschließlich von ihrem Ausnahmetorhüter Roman Kondelik und hatten im Spiel
nach vorn auch gestern Abend nicht besonders viel zu bieten. Der REV musste
in Unterzahl ins zweite Drittel starten, hatte dann aber ab der 24. Minute
gleich zwei Mann mehr auf dem Eis. Das dritte Bremerhavener Tor lag in der
Luft, aber das Gehäuse schien wie vernagelt. Es kam, wie es kommen musste:
Anstatt klar in Führung zu gehen, kassierte der REV den Ausgleich (34.), als
Jeremy Stasiuk auf der Strafbank saß. Dem Treffer ging ein böser Patzer der
Bremerhavener Abwehr voraus. So bringt man einen Gegner zurück ins Spiel,
den man eigentlich schon kontrolliert hatte.
Pech am Schläger
Vorn hatten die REV-Spieler Pech am Schläger, hinten wirkten sie in einigen
Situationen konfus. Es gab kurz vor Drittelende sogar einen Penalty für
Hannover, den Feser aber vergab. Patryk Pysz sorgte zu Beginn des
Schlussabschnitts für einen Paukenschlag, als er zur 3:2-Führung für die
Bremerhavener einschoss. Das war die erste Chance des REV in diesem
Drittel - na bitte, es geht doch. Caudron hätte wenig später nach einem
Fehler in der Hannoveraner Deckung das 4:2 erzielen müssen, aber er war wohl
zu überrascht, diese Chance bekommen zu haben. Die Indians hatten dann in
Überzahl einige Ausgleichsmöglichkeiten, aber das wäre nach dem
Spielanteilen nicht gerecht gewesen. In der Schlussminute traf Caudron zum
4:2, als Hannover den Torhüter hinausgenommen hatte
Tore:
1:0 (5.) Saggau, 1:1 (7.) Caudron/Varvio/Streu, 1:2 (15.) Dave Del
Monte/Pysz/Wrobel, 2:2 (34.) Ciganovic, 2:3 (41.) Pysz/Stasiuk/Dave Del
Monte, 2:4 (60.) Caudron/Streu/Bronilla
Strafen: Hannover 12 - REV 12
Hauptschiedsrichter: Dimmers (Krefeld)