REV ist am Ziel seiner Träume - Meisterschaft und direkter Wiederaufstieg

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Der REV Bremerhaven ist am Ziel seiner Träume angekommen. Die „Pinguins“ haben sich gestern Abend mit dem 3:1 gegen die Moskitos Essen die Oberliga-Meisterschaft gesichert. Held des Abends: Stephan Kraft. Der REV-Stürmer markierte in einer dramatischen Schlussphase den entscheidenden dritten Treffer für die Seestädter - der Jubel unter den 2050 Zuschauern kannte danach keine Grenzen mehr. Die Entscheidung fiel zwischen der 47. und 52. Minute. Der REV musste diese Zeit komplett in Unterzahl spielen, zwei Minuten davon sogar mit drei gegen fünf Akteuren. Die Essener waren dem Ausgleich in dieser Phase sehr nahe. Kein REV-Profi war sich zu schade, sich in die Schüsse des Gegners zu schmeißen. Das Team gab 200 Prozent und bot den Fans ein überirdisches Spektakel - es war einfach nur noch wunderbar. Und dann kam Stephan Kraft mit seinem Tor des Jahres zum entscheidenden 3:1.
Würdiges Endspiel am Wilhelm Kaisen Platz
Vom ersten Bully an entwickelte sich wieder ein hochklassiges Playoff-Duell. Beiden Teams war anzumerken, dass sie hochmotiviert auf dem Eis standen. Ähnlich wie schon am Gründonnerstag schenkten sich die beiden Finalisten keinen Quadratzentimeter auf dem Eis. Kampf war Trumpf - das war so richtig nach dem Geschmack der 2050 Zuschauer im ausverkauften Eisstadion. Vor dem Anpfiff hatten die Bremerhavener Fans mächtig Grund zum Jubeln: Jean-Francois Caudron war nach seiner schweren Augenverletzung aus dem Krankenhaus entlassen worden und ließ es sich nicht nehmen, im Eisstadion seinen Jungs die Daumen zu drücken. Caudron wurde vor dem ersten Bully aufs Eis gerufen und erntete einen Jubelsturm von den Fans. Die Moskitos hatten im ersten Drittel Vorteile in Bezug auf die Spielanteile, das erste Tor fiel allerdings für die „Pinguins“. Dennis Meyer, Mittelstürmer aus der dritten Reihe, brachte die Seestädter mit 1:0 in Führung - er nutzte die mustergültige Vorlage von Oliver Freymark. Die Ruhrpott-Truppe ließ sich nicht schocken und blieb weiter überlegen. Richtig brenzlig wurde es für den REV zwischen der 15. und 17. Minute, als Verteidiger Marco Rentzsch zwei Minuten wegen Hakens auf der Strafbank absitzen musste. Die „Pinguins“ kamen 120 Sekunden lang nicht aus ihrem Drittel heraus. Einmal musste gar Dirk Wrobel auf der Torlinie liegend mit der Schulter abwehren. Mit Kampfgeist und Glück überstand der REV diese Unterzahl, doch wenige Sekunden später nutzte der Essener Dorian Anneck eine Unsicherheit vor dem REV-Gehäuse zum verdienten 1:1-Ausgleich (18.).
Mit drei Sturmreihen zum Erfolg
Coach Draisaitl agierte mit drei Sturmreihen. In der Verteidigung stellte er bereits im zweiten Drittel auf zwei Pärchen um. Damit wollte er dem dynamischen Angriffswirbel der Moskitos ein Schnippchen schlagen. Die Rechnung ging auf, die Essener waren längst nicht mehr das bessere Team im Eisstadion. Die 2:1-Führung für die „Pinguins“ nach 34 Minuten war daher verdient. Das Tor ging auf das Konto von Dan Del Monte, der sich mit einer Energieleistung gegen zwei Verteidiger durchsetzte und die Scheibe mit letzter Kraft über die Linie drückte. Auch im letzten Drittel spielten beide Mannschaften mit offenem Visier. Aber der REV zeigte unterm Strich den größeren Willen. Hauptschiedsrichter Richard Schütz lag - auch wenn es die Fans anders gesehen haben wollten - mit der Spieldauerstrafe gegen Marco Rentzsch richtig.
Tore:
1:0 (7.07) Meyer (Freymark)
1:1 (17.17) Anneck (Wikström, Fischer)
2:1 (33.36) Dan Del Monte (Dave Del Monte)
3:1 (52.09) Kraft (Freymark)
Zuschauer: 2050 (ausverkauft)
Hauptschiedsrichter: Richard Schütz (Moers)
Strafminuten: REV 15 plus Spieldauer gegen Rentzsch (hoher Stock mit Verletzungsfolge) - Moskitos 10