REV empfängt am Freitag Haßfurt Sharks

Wenn der REV Bremerhaven am kommenden Freitag mit den Haßfurt Sharks, den
ehemaligen Verein von Dennis Meyer im Eisstadion am
Wilhelm-Kaisen-Platz begrüßen darf, dann macht sich besonders auf Seiten
des 1. Vorsitzenden der Franken, Werner Fuchs, ein wenig Wehmut breit. "Also
ich habe in meiner zwanzigjährigen Amtszeit als Vorsitzender des ERC schon
viele Spieler kommen und auch wieder gehen sehen, aber Dennis ist ein
Spieler, dem ich immer Respekt entgegenbringen werde." Gleiches gilt aber
auch umgekehrt. Dennis Meyer lobt den Chef der "Sharks", Werner Fuchs und
Haßfurt noch heute in höchsten Tönen. Letztendlich war es nur die sportlich
bessere Perspektive in Bremerhaven, die den Kapitän der "Sharks" zu einem
Wechsel an die Unterweser veranlasst hatte. Das Trainer Stefan Kagerer,
Dennis zusätzlich zu diesem Schritt ermunterte, zeigt wie fair man am
Haßfurter "Großen Anger" mit den Spielern umzugehen pflegt.
Gut aus den Startlöchern gekommen
Der letztjährige Meister der Oberliga Südost hat für dieses Spielzeit
bescheidene Ziele ausgegeben. Nachdem der Etat erneut um 70.000 Euro
zurückgefahren wurde, sind für Trainer und Manager Stefan Kagerer die ersten
vier Tabellenplätze bereits vergeben. Das ausgegebene Saisonziel des ERC
Haßfurt heißt "Klassenerhalt". Ein Ziel, das, darf man der jetzigen
Tabelle Glauben schenken, schon bald eine Korrektur erfahren dürfte. Die
Haßfurter spielen auch in dieser Saison wieder sehr gutes Eishockey und
haben sich erst einmal einen Tabellenplatz über dem Strich gesichert.
Geänderte Sponsorenlandschaft
Der sportliche Erfolg des letzten Jahres hat dazu geführt, dass mit 200 verkauften Dauerkarten in dieser Spielzeit ein neuer Vereinsrekord
aufgestellt werden konnte. Dennoch mussten auch die "Sharks" ihre
finanzielle Basis umbauen. Der langjährige Hauptsponsor hat sein Engagement
stark zurückgenommen und so will man im Frankenland die Last der
finanziellen Bürde auf mehrere mittlere Sponsoren verlagern.
In der Defensive Klasse statt Masse
Mit 20 Spielern ist der Kader der Gäste eigentlich gut besetzt, wäre da
nicht eine ziemlich dünne Personaldecke in der Abwehr. Zur Zeit stehen
lediglich sechs Verteidiger zur Verfügung. Da ist zum einen der Tscheche
Jakub Körner, dessen Qualitäten man in Haßfurt sehr schätzt. Stark auch
Neuzugang Josef Staltmayr, der aus Wolfsburg Bundesliga-Erfahrung mit an den
"Großen Anger" gebracht hat und in Bremerhaven bestens bekannt ist.
Mit dem Kanadier Kevin Haupt hat man einen in Deutschland noch unbekannten
Verteidiger verpflichtet, der sich bei den "Sharks" aber für höhere
Aufgaben empfehlen will. Vom Ligakonkurrenten Schweinfurt besetzt jetzt der
Deutsch-Kanadier John Noob den letzten Verteidigerposten. Die beiden
Nachwuchsverteidiger Schneider und Stolikowski haben in der letzten Saison
einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht und sollen, nein müssen,
angesichts mangelnder Alternativen konstant gut Arbeit erbringen.
Zauberer "Bibi" Appel
Im Tor ist man mit Routinier Joachim "Bibi" Appel und Back-up Willi
Dexheimer bestens besetzt. Appel, der mit seinen 36 Jahren über ein
Karrierenende nachdenkt möchte sich natürlich mit hervorragenden Leistung
einen guten Abgang verschaffen. Das Dexheimer ein adäquater Ersatzmann ist
hat er in der Vergangenheit bereits unter Beweis gestellt.
Abgänge im Sturm wurden gut kompensiert
In der Offensivabteilung mussten die Sharks den schmerzlichen Abgang von
fünf Topscorern verschmerzen. U.a. den von Dennis Meyer, der ja bekannter
Maßen jetzt auf Seiten der Pinguine nun die Tore schießt. Bei den
kanadischen Verpflichtungen hatte man Anfangs ein wenig glückliches
Händchen. Embley und Willet haben Haßfurt bereits wieder verlassen. Ersatz
hat man mit Jeremy Garrison und Matt Holmes verpflichtet. Hinzukommt
Routinier Holger Mix aus Crimmitschau, der die neue Leitfigur im Sturm
werden soll. John McNabb kommt mit den Vorschusslorbeeren von 70
Scorerpunkten von den Jackson Bandits aus der ECHL Ebenfalls aus der
Bundesliga kam Sebastian Buchwieser aus Regensburg.
Vorsicht ist geboten
Die Rollen von Jäger und Gejagten sind auch am Freitag wieder klar verteilt.
Gerade das macht auch diesen Gegner so gefährlich. Auch am Freitag muss der
REV wieder alle Konzentration in die Waagschale werden, will man am Ende
der Partie nicht eine unliebsame Überraschung erleben. In Bremerhaven freut
man sich auf die Gäste aus dem Frankenland, die noch nie zuvor ihre
Visitenkarte auf Bremerhavener Eis abgegeben haben.