REV Bremerhaven deklassiert Selber „Wölfe“

In der Partie gegen den ERC Selb, der Mannschaft aus der fränkischen Porzellanstadt schien es zunächst so, als wollten beide Mannschaften am Freitagabend „so wenig Porzellan als möglich zerbrechen“. Ab der 34. Minute läuteten die Seestädter dann jedoch einen Polterabend ein, welchen die Schützlinge von Trainer Tapio Rautalammi so schnell nicht vergessen werden. Am Ende gewannen die Pinguine auch in dieser Höhe verdient mit 11:0 Toren (0:0/4:0/7:0) und dürfen sich aufgrund dieses Resultats weiter an der Spitze der Tabelle der Oberliga Süd Ost sonnen.
Die ersten zwanzig Minuten sollten Fans und Trainer Draisaitl schnell vergessen. Der REV Bremerhaven hatte immense Probleme mit der sehr stark defensiv ausgerichteten Taktik der Franken. Die Gastgeber hatten nur wenig gefährliche Situationen vor dem Selber Tor zu verzeichnen und wenn sich die Stürmer des REV einmal in Position gebracht hatten, dann war es ein zunächst überragend aufgelegter Kai Fischer, der alle Chancen zu Nichte machte. Glück im wahrsten Sinne des Wortes hatte der REV dann in der 13. Minute. Fortunas männlicher Namensvetter, Kilian Glück, versäumte es zu diesem Zeitpunkt, die Gäste in Führung zu bringen. Als sein Puck unglücklich knapp am Tor von Hätinen vorbei ins Fangnetz trudelte, wischte sich so mancher treue Fan des REV den Angstschweiß von der Stirn. Als auch Dale Crombeen, nur vier Minuten später, die Gunst der Stunde nicht nutzen wollte und einen Penalty zu Gunsten der „Wölfe“ kläglich vergab, da wandte sich das Schicksal zu Ungunsten der Gäste.
Zwar schien sich im Mittelabschnitt zunächst das Spiel des ersten Durchgangs fortzusetzen. Der REV überlegen, die Gäste an der blauen Linie stehend akribisch auf das Wohl der Verteidigung bedacht. Obwohl der Druck des REV zunehmend zwingender wurde, Tore wollten zunächst nicht fallen. Dies änderte sich jedoch ab der 34. Minute. In Überzahl war es Andreas Moborg, der auf Vorlage von Streu und Stasiuk den Torreigen eröffnete. Da wollte J.F. Caudron nicht nachstehen und markierte nur zwei Minuten später, ebenfalls in Überzahl, das 2:0 für die Draisaitl Buben. Nun war das Eis gebrochen. Toll der Treffer zum 3:0, der als erstes Profitor von Tobias Schwab in dessen Erinnerung einen festen Platz einnehmen wird. Dagegen war der für J.F. Caudron an diesem Abend erzielte zweite Treffer schon mehr unter der Rubrik Routine zu verzeichnen.
Im Schlussabschnitt brachen dann auf Seiten der Gäste alle Dämme, die ab der 42. Minute sieben Gegentore gegen sich verbuchen lassen mussten. Kai Fischer im Tor der „Wölfe“ konnte einem dabei schon fast leid tun, denn an ihm lag es nicht, dass die Franken eine so herbe Abreibung beziehen mussten. Enttäuschend auf Seiten der Selber waren vor allem Leistungsträger wie Dale Crombeen oder Vaclav Madous, die nie zu ihrem Spiel fanden. Überraschend stark präsentierte sich dagegen das erst 16 Jahre alte Talent Florian Ondruschka, der im Sturm eine sehr ansprechende Leistung bot. Ansprechend war nicht nur aufgrund des klaren Ergebnisses auch die Leistung der REV Stürmer, die zwar 34. Minuten brauchten um auf Betriebstemperatur zu kommen, dann aber eindrucksvoll unter Beweis stellten, dass die Mannschaft von Trainer Draisaitl nicht grundlos in dieser Spielzeit zu den Aufstiegsfavoriten zu zählen ist.
Tore: 1:0 (34.) Moborg, Strau, Strasiuk; REV ÜZ 2:0 (36.) Caudron, Bronilla, Varvio; REV ÜZ; 3:0 (38.) Schwab, Fritz; 4:0 (39.) Caudron, Del Monte, Bronilla; 5:0 (42.) Witthohn, Kraft, Meyer; 6:0 (44.) Streu, Stasiuk, Pysz; 7:0 (46.) Varvio, Del Monte, Sevo; 8:0 (53.) Pysz, Streu, Del Monte, 9:0 (54.) Stasiuk, Streu, Pysz; 10:0 (59.) Bronilla, Meyer; 11:0 (60.) Streu;