Rettung des ERC Selb weiterhin ungewiss
Erster Heimerfolg: "Wölfe" gewinnen 3:0 gegen Berlin Capitals
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Die
Zukunft des ERC Selb ist weiterhin ungewiss. Auch die am vergangenen Montag
einberufene außerordentliche Mitgliederversammlung in der Gaststätte
"Eisstadion" konnte diesbezüglich keine neuen Erkenntnisse
bringen. Bedrückte und enttäuschte Gesichter bei der Mehrzahl der anwesenden
114 stimmberechtigten Mitgliedern, die weiterhin um die Existenz des Vereines
zittern müssen.
Nach
einer kurzen Begrüßung durch Präsidiumsmitglied Udo Grosse und Bekanntgabe
der Tagesordung ließ Ehrenvorsitzender Kurt Münster den abzuschließenden
Kooperationsvertrag zwischen dem Verein und der ebenfalls noch zu gründenden
"Wölfe-Spielbetriebsgesellschaft" vortragen und ging im einzelnen
auf spezielle Fragen ein. Zum Tagesordnungspunkt 3 "Lizenzierung"
merkte Kurt Münster an, dass der ERC Selb, um die Lizenz für die
kommende Saison 2004/2005 erhalten zu können, bei der
Eishockey-Spielbetriebsgesellschaft (ESBG) eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der
Finanzämter und der entsprechenden Krankenkassen vorliegen haben muss. Letztere
erhalten die "Wölfe "nur, wenn bis kommenden Montag, 24.05.2004 ein
Betrag in der Größenordnung Euro 90.000 bis 100.000 an die Behörden überwiesen
werden kann
Der
Verein könne einerseits dieses kurzfristig benötigte Geld nicht aufbringen,
besitze andererseits eine Absichtserklärung eines Sponsors aus dem
Finanzdienstleistungsbereich, welcher gewillt ist, einen sechsstelligen Betrag
dem ERC Selb - aufgeteilt in Form einer Spende, als Sponsoring und als
privates Darlehen - zur Verfügung zu stellen. Der Verein warte täglich
auf die schriftliche Bestätigung dieser getätigten mündlichen Zusage.
Auf
vehemente Nachfagen von sichtlich aufgebrachten Mitgliedern, welche Erklärungen zu
dem enorm aufgebauten Schuldenberg haben wollten, brachte Präsidiumsmitglied
Wolfgang Fritsch vor, dass im Vorjahr ein Sanierungsgewinn, entstanden durch
Erlass von Schulden durch die Gläubiger, vorherschte, der das Bild etwas
entzerrte, weiterhin führten nach Aussage von Präsidiumsmitglied Werner Specht
deutlich rückläufige Einnahmen aus der Bewirtung und eine überteuerte
Mannschaft letztendlich zu der leeren Vereinskasse.
Weiterhin
wurden evtl. Planungsmodelle bezugnehmend auf eine Low-Budget-Mannschaft,
welche sicherlich Probleme mit dem Klassenerhalt in der Oberliga haben würde,
aufgezeigt und angesichts dieser Überlegungen verdeutlicht, dass
angesichts des Finanzproblems keine anderen Möglichkeiten, falls überhaupt Eishockey
in der Porzellanstadt weiterhin Bestand haben soll, vorhanden seien.
Kurt
Münster appellierte nochmals in diesem Zusammenhang an die ganze Region, alle
Fan und Fanclubs sowie die Wirtschaft, den ERC Selb in irgendeiner Form zu
helfen und verwies auf ein von ihm extra dafür eingerichtetes
Treuhandkonto
"ERC Selb e.V."
Schmidt
Bank Selb, 780 300 70
Kontonummer
900 382 02
Münster
unterstrich, dass das Geld nur im Falle einer Weiterführung des ERC Selb
hergenommen werde.
Dem
anwesenden dreiköpfigen Präsidium in Person von Udo Grosse, Werner Specht
und Wolfang Fritsch wurde von den 114 stimmberechtiten Mitgliedern - bei drei
Enthaltungen - die Entlastung verweigert. Die Versammlung schloss gegen
22.00 Uhr.