Positive Halbzeitbilanz beim SC Riessersee

Wenn in Garmisch derzeit die Sprache auf das Eishockey kommt, so sieht man durchweg fröhliche Gesichter. Konnte man vor der Saison das Leistungsvermögen des neu formierten Teams nur sehr schwer einschätzen, so sieht man zur Halbzeit der Oberliga Süd schon wesentlich klarer. Der SC Riessersee belegt zur Zeit einen komfortablen zweiten Platz, nur zwei Punkte hinter dem Spitzenreiter aus München.
Nach dem letzten Sechs-Punkte-Wochenende konnte das Team diesmal immerhin fünf Zähler auf der Habenseite verbuchen. Während man sich im Heimspiel gegen Füssen überraschend schwer tat, wenigstens nach Penaltyschießen mit 4:3 zu gewinnen, konnte in Miesbach mit 7:0 ein Kantersieg gelandet werden. Nach einem ereignislosen ersten Drittel eröffnete der Topscorer der Liga, T.J. Guidarelli, den Torreigen, dem Treffer von Waibel (2), Saal (2), McCann und Rusch folgten. Die Miesbacher standen dem Sturmwirbel des SCR ziemlich hilflos gegenüber und konnten sich gegen Ende der Partie nur noch mit übertriebener Härte wehren.
Fragt man nach den Gründen für den Aufschwung der Werdenfelser, so spricht die Statistik Bände. Gleich zwei Garmischer sind unter den ersten Drei der Oberliga-Scorerliste zu finden: Guidarelli mit 50 Punkten unangefochten auf Platz Eins, während sein Sturmpartner Noel-Bernier (35 Punkte) den dritten Rang belegt. Und auch die Abwehr hat mit dem neuen Torwart Chris King erheblich an Stabilität gewonnen. Trotz der positiven Entwicklung bleibt Geschäftsführer Bader jedoch vorsichtig: „Unser Ziel ist nach wie vor das Erreichen der Zwischenrunde und der damit verbundene Klassenerhalt.“ Angesichts der Ausgeglichenheit der Liga ist diese Einstellung sicher besser als verfrühte Euphorie. Trotzdem sollten die acht Punkte Vorsprung vor dem Siebten Rosenheim ein beruhigendes Polster sein.
Voraussetzung für eine weiterhin erfolgreiche Saison ist neben dem Ausbleiben gravierender Verletzungen auch der Verbleib des Topscorers in Garmisch. Schon gibt es Gerüchte, dass Guidarelli, der eine Ausstiegsklausel für die DEL in seinem Vertrag hat, von Erstligisten umworben werden soll. SCR-Boss Bader versucht auf jeden Fall alles, seinen Star in Garmisch zu halten. Dieses Vorhaben dürfte wohl gelingen, zumal Kenner der DEL bezweifeln, dass die Clubs, die noch freie Ausländerlizenzen besitzen – beispielsweise Ingolstadt – einen Oberligaspieler verpflichten würden.
So darf man sich in Garmisch wohl ganz beruhigt zurück lehnen und auf die nächsten Heimspiele freuen: Nach dem Derby gegen den Nachbarn aus Peiting am kommenden Sonntag (18.30) steht am zweiten Weihnachtsfeiertag das absolute Schlagerspiel gegen den EHC München ins Haus. Da ist wohl ein neuer Besucherrekord garantiert. Als zusätzlichen Anreiz bietet die Geschäftsführung ermäßigte Halbjahresdauerkarten an, sicherlich ein passendes Weihnachtsgeschenk für die Fans des SC Riessersee. (an)