Ponto, Mangold und Akdag verstärken die Verteidigung

Ein Wochenende mit zwei lösbaren Aufgaben steht den Roten Teufeln Bad Nauheim in der Oberliga bevor, wenn zunächst am Freitag Mitaufsteiger Passau ab 19.30 Uhr im heimischen Colonel-Knight-Stadion gastiert, während die Truppe von Trainer Fred Carroll am Sonntag die lange Reise zum TEV Miesbach antreten wird. Beide Gegner zieren das Tabellenende der Südgruppe, wobei Passau mit zwei mehr absolvierten Partien einen Zähler in der inoffiziellen Gesamttabelle vor den Hessen liegt. Miesbach hingegen hat erst zwölf Punkte auf dem Konto und ist damit das alleinige Schlusslicht in der Oberliga.
Die Black Hawks Passau weisen derzeit ein Torverhältnis von minus 59 auf (im Vergleich: die Kurstädter liegen bei minus 24), womit die Schwachstelle ganz deutlich wird. Bei 114 Gegentoren ist die Defensive derzeit die drittschwächste der Liga, allerdings rührt diese Situation vor allem von der Anfangsphase der Saison her, als man hohe Niederlagen wie das 0:7 gegen Rostock oder das 10:3 in Deggendorf hinnehmen musste. In den letzten Wochen hat sich das Team jedoch offenbar an die rauhere Oberliga-Luft gewöhnt und auch Punkte wie beim 5:2-Heimsieg gegen Halle und dem 3:4 nach Verlängerung in Peiting einfahren können. Aufgrund dieser Ergebnisse sitzt auch Trainer Otto Keresztes wieder fester im Sattel, der zuletzt in die Kritik geraten war. Allerdings wollen die Verantwortlichen der Donau-Städter auf der Spielerseite etwas tun, so kündigte EHF-Vorsitzender Christian Eder personelle Konsequenzen an. Ob diese bereits beim Gastspiel in Bad Nauheim greifen, wird man abwarten müssen. Topscorer Janne Kujala (25 Punkte) sowie Verteidiger Mike Muller dürften als Stützen des Teams wohl kaum unter diese Maßnahmen fallen, so dass die beiden ehemaligen Neuwieder mit in die Wetterau fahren dürften. Ein Wiedersehen wird es dann auch mit dem Ex-Teufel Andreas Popp geben, der bei den Black Hawks bislang 3 Tore und 7 Assists in 23 Partien für sich verbuchen konnte. Mit Vladimir Gomov steht ein weiterer ehemaliger Kurstädter in den Reihen der Gäste, die insgesamt über eine sehr junge Mannschaft verfügen, so dass einige 18- und 19-jährige Spieler im Kader stehen. Dass die Bayern über einiges an Talent verfügen, das haben sie beim 4:2-Hinspiel-Erfolg gezeigt. Somit zählen für die Roten Teufel in dieser Partie einzig Wiedergutmachung sowie ein Heimsieg.
Am Sonntag geht es für die Hessen dann nach Miesbach, gegen die man das Hinspiel mit 7:3 deutlich für sich verbuchen konnte. Die Bayern haben den schwächsten Angriff (49 Tore) der Liga, in der Defensive hat nur Erfurt mehr Tore als der TEV kassiert (114). Aus diesem Grund hat man vor zwei Wochen Routinier Tray Tuomie unter Vertrag nehmen können, der mittlerweile 40-Jährige stand in der so erfolgreichen Spielzeit 1998/99 für den EC Bad Nauheim auf dem Eis und war zuletzt zwei Jahre inaktiv. Für ihn musste Kontingentspieler Chris di Ubaldo gehen, der lediglich mit einem Probevertrag ausgestattet war. Seit diesem Wechsel geht es deutlich aufwärts für die Miesbacher, so holte man aus den letzten vier Partien drei Siege, wobei der 6:5-Erfolg nach Penaltyschießen gegen Hannover mit Sicherheit die größte Überraschung war. Mit einem genaueren Blick auf den Kader von Trainer Ludvik Kopecky kommt diese Wende aber nicht von ungefähr, stehen mit den beiden früheren Rosenheimern Dory Tisdale und Ronny Martin sowie dem Ex-Teufel Gabriel Krüger gleich drei gestandene Verteidiger im Team. Hinzu gesellt sich der kanadische Neuzugang Max Cousins, der als Offensiv-Verteidiger bereits 8 Tore und 11 Assists markieren konnte. Im Angriff sticht neben Tuomie der Kanadier Andrew Schembri heraus, der 22 Punkte auf dem Konto hat. Dahinter liegen der US-Amerikaner Patrick Neundorfer sowie Eigengewächs Andreas Veicht zwei Spieler mit jeweils 17 Punkten in den Top-Drei der internen Scorertabelle, was die vermeintliche Angriffsschwäche der Bayern unterstreicht. Nach den letzten Siegen schöpfen sie jedoch wieder neuen Mut, und vor allem gegen Bad Nauheim wollen sie natürlich etwas Zählbares einfahren.