Pokalaus in packender Partie macht dennoch Appetit auf Oberligastart

Einen temporeichen offenen Schlagabtausch bekamen die Zuschauer, darunter gut 150 Fans aus Hochfranken, gleich von Spielbeginn an geboten. Chancen boten sich auf beiden Seiten zuhauf. Vergab noch Thielsch hauchknapp bei den Wölfen, so scheiterte bei den Gastgebern Schwab mit einem nicht minder gefährlicheren Schuss. Während der VER, der auf T. Schneider und Setzer verzichten musste, nach teils guten Spielzügen immer wieder an Keeper Keller kein Vorbeikommen fand, so lauerte aber zugleich die Gefahr von Kontern. Einen nutzten die Hessen schließlich zur Führung aus, als die Scheibe auf links kam und Cardona zum umjubelten 1:0 traf. Der VER nahm allmählich aber das Heft in die Hand und dominierte zeitweise das Spielgeschehen. Immer wieder feuerte man aus allen Lagen in Richtung Gehäuse oder stand dort gar zum Nachschuss bereit. Egal ob über die Stationen Heilman, Hendrikson und Geisberger, mit scharfen Schüssen aus der Distanz von Jeschke; der Torhüter schien nicht zu überwinden. Ausgerechnet in Überzahl war der Schwung ein wenig raus und Bad Nauheim durfte wieder kontern. Zwar blieb man in diesen Situationen ohne Gegentor, in der 18. Minute hatte man aber das Nachsehen. Weibler donnerte den Puck zum 2:0-Pausenstand in die Maschen
Große Gefahr herrschte anfangs des zweiten Abschnitts. Selb musste hier in 3:5-Unterzahlsituation starten. Nicht nur diese Unterlegenheit meisterte man souverän, sondern hatte gar den Anschlusstreffer auf dem Schläger. Noch vergab Mudryk seine Großchance. Momente später gelang es dem Angreifer jedoch, die Scheibe zum 1:2 zu markieren. In eigener Überzahl war Selb dem Ausgleich kurz darauf nahe dran, doch dann hieß es kräftig durchatmen. Erneut gelang ein pfeilschneller Konter und Bad Nauheims Baum riss nach seinem Schuss bereits die Arme hoch, der Puck kratzte allerdings nur die Torlinie. Die Partie war nachweivor vom aggressiven Spiel beider Mannschaften geprägt, von gesunder Härte steckte man nicht zurück und kämpfte um jeden Puck und Zentimeter Eis. Ein Unterzahlspiel überstand Selb schadlos, um dann in eigenem Powerplay kurzen Prozess zu machen..Nach Bullygewinn im Angriffsdrittel gelangte die Scheibe zu Thielsch, der die Lücke sah und zum 2:2 einnetzte. Jeschke kassierte später eine fragwürdige Strafzeit und der Gastgeber machte es den Wölfen nach. Von der Blauen Linie aus zog Kujala ab und traf zur erneuten Führung. Die VER-Cracks versuchten, vor der Pause noch einmal das Ergebnis zu egalisieren. In Unterzahl verpasste es Heilman bei einem Gegenstoß auf den mitlaufenden und besser positionierten Piwowarczyk abzugeben. Mudryk war es dazu nicht vergönnt, seinen flotten Vorstoß durch die gegnerischen Reihen erfolgreich abzuschließen.
Fischer, Schiener und Siegeris probierten es in der 42. Minute gleich weiter. Sie hatten jedoch ebenso das Nachsehen wie darauf Hendrikson oder später in Überzahl. Das Publikum sah einen munter drauf los kämpfenden VER Selb, bei dem es einzig im Abschluss haperte, doch auch in Keeper Keller einen Meister seines Könnens vor sich hatte. Die Bemühungen in einem spannenden Match wurden in der 54.Minute endlich belohnt. Die Scheibe gelang von Schadewaldt zu Thielsch, der eiskalt zum Ausgleich traf. Die Hessen antworteten allerdings 140 Sekunden später und in Person von Cardona zum 4:3.Somit waren alle Hoffnungen auf ein Weiterkommen im Pokalwettbewerb begraben. Am Ende nahm man zwar noch den Keeper für einen weiteren Feldspieler hinaus, doch half das nichts mehr, der fünfte Treffer des Gegners war damit perfekt. Die mitgereisten Schlachtenbummler waren dennoch hoch zufrieden mit dem Auftritt ihrer Mannschaft.
Tore: 1:0 (07:16) Cardona (Baldys, Wex), 2:0 (17:29) Weibler (Stanley), 2:1 (21:53) Mudryk (Hördler), 2:2 (31:29) Thielsch (Mudryk/5-4), 3:2 (34:21) Kujala (Ketter, Stanley/5-4), 3:3 (53:02) Thielsch (Schadewaldt, Mudryk), 4:3 (55:22) Cardona, 5:3 (59:17) Weibler (ENG). Strafen: Bad Nauheim 14 + 10 (Pöpel), Selb 18.
Zuschauer: 922.