Perfektes Auftaktwochenende für die Heidschnucken

12:3 (1:1, 3:1, 8:1) hieß es am Ende gegen einen besonders in der Offensive stark besetzten Gegner, der den Heidschnucken in den vergangenen Jahren häufig schon mit deutlich schwächeren Teams das Leben schwer gemacht hatte.
Bei herrlichem Spätsommerwetter mit Temperaturen deutlich über 20 Grad dachte nicht jeder sofort an Eishockey. Dennoch fanden – trotz einem langen Wochenende und mehrerer parallel stattfindender Großereignisse, wie den Sülfmeistertagen oder dem Fußballspiel des HSV gegen Schalke – immerhin knapp über 700 Zuschauer den Weg ins „heißeste Kühlhaus des Nordens“. Dabei wurden sie von Beginn an gut unterhalten und sollten ihr Kommen nicht bedauern. Die Heidschnucken setzten die Vorgabe ihres Trainers Uwe Gräser, den HSV von Beginn an unter Druck zu setzen und in der Abwehr zu binden, konsequent um. Vor allem die erste Reihe des Adendorfer Drittligisten wirbelt den HSV immer wieder durcheinander. Dennoch spielten die Hamburger besonders im ersten Drittel gut mit und hatten in Daniel Bethe einen gut aufgelegten und sicheren Torwart. Trotz diverser Torraumszenen auf beiden Seiten mit einem Übergewicht für den AEC, ging es nach Toren durch Buckup, der den AEC in Führung brachte und Abolins, der kurz darauf für Hamburg ausglich, mit einem 1:1 in die erste Drittelpause.
Die erneute Führung der Heidschnucken durch Korlak in der 28. Minute konnten die Hamburger wiederum schnell egalisieren und es sah weiterhin nach einem engen Spiel aus. Die Adendorfer kontrollierten aber nun zunehmend das Spiel, kreierten Torchance auf Torchance und so war das 3:2 durch Marlon Czernohous eigentlich noch zu wenig an Ausbeute. Wie auf Fotos erkennbar, war das Tor übrigens so regulär, wie es der Linienrichter, der freie Sicht hatte, auch sofort angezeigt hatte, während die Hamburger noch auf Lattentreffer reklamierten. Nach einer ärgerlichen Strafe gegen den AEC kurz vor Drittelende und dem daraus resultierenden Überzahlspiel für den HSV war sogar der erneute Ausgleich wieder im Bereich des Möglichen. Dass ausgerechnet in dieser Phase Frank Richardt in Unterzahl kurz vor dem Ende des zweiten Drittels das 4:2 gelang, war der Knackpunkt des Spiels.
In einem denkwürdigen Schlussabschnitt, der schließlich 8:1 enden sollte, überrollten die Heidschnucken nun den HSV, der durch zwei schnelle Adendorfer Tore direkt nach Wiederanpfiff demoralisiert wurde. Auch eine darauffolgende Auszeit konnte den Adendorfer Drittligisten nun nicht mehr aufhalten. Teilweise wurde die Hamburger im Minutentakt mustergültig auskombiniert. „Wichtig war, dass wir die Tore dann auch konsequent gemacht haben“, sagte ein sehr zufriedener Finn Sonntag, sportlicher Leiter der Adendorfer. Auch Trainer Uwe Gräser war zufrieden, warnte aber auch vor Übertreibung. „Die sechs Punkte waren sehr wichtig und ich bin auch mit dem Spiel meiner Mannschaft sehr zufrieden, aber so schlecht waren die Hamburger nicht und es war zwei Drittel ein schweres, hart umkämpftes Spiel.“ Shane Haskins, der wie immer unermüdlich kämpfte, wurde auf Adendorfer Seite zum Spieler des Abends gewählt. Auch er war zufrieden, sah aber durchaus noch Verbesserungsmöglichkeiten. „Im ersten Drittel haben wir zu wenig aus unseren Chancen gemacht und den Hamburgern zu viel Raum gegeben. Danach war es so, wie wir uns das von Beginn an vorgenommen hatten.“ Haskins war es auch, dem der 10. Treffer des Abends vorbehalten war und so wurde es am Ende ein viel bejubeltes und lange gefeiertes 12:3 gegen einen am Ende entnervten HSV.
Tore: 1:0 (17.) Buckup (Böttger, Heideck), 1:1 (18.) Abolins, 2:1 (28.) Korlak (Nikitin, M. Hofmann/5-4), 2:2 (32.) Feoktistovs (T. Bruns, D. Bruns), 3:2 (34.) Czernohous (Korlak), 4:2 (39.) Richardt (4-5), 5:2 (41.) Czernohous (Nikitin), 6:2 (43.) Richardt (Haskins, Böttger), 7:2 (46.) Böttger (Buckup, Haskins), 8:2 (53.) Nikitin (M. Hofmann), 9:2 (53.) Nikitin (Czernohous), 10:2 (54.) Haskins (Böttger), 10:3 (55.) Laudan (Abolins, Sabottka/5-4), 11:3 (58.) Czernohous (Korlak, Richardt), 12:3 (59.) Heideck (Haskins, Richardt). Strafen: Adendorf 12, Hamburg 18 + 10 Folkert. Zuschauer: 701.