Operation Aufstieg beginnt – Bad Tölz besetzt offene Kontingenststellen

Zu Beginn der Saison ließ der
damalige Geschäftsführer Manfred Gröger zusammen mit Axel Kammerer verlauten,
die Tölzer Löwen müssen vorerst mit einem vergleichsweise geringen Etat Vorlieb
nehmen und damit womöglich mit einer qualitativ den Erwartungen nicht ganz
entsprechenden Mannschaft in die Runde starten. In Absprache mit der ESBG sei
es jedoch möglich bei lückenlosem Nachweis der Finanzierung wärhrend der
Spielzeit nachzurüsten. Das wurde mit Travis-James Mulock auch getan. Der
Kanadier ersetzte Landsmann Yanick Dubé, als sich dessen Zeitarbeit im
Isarwinkel dem Ende zuneigte. Bei der Vorstellung Mulocks erklärte Alexander
Metreweli, der Gröger inzwischen als Geschäftsführer beerbt hatte, die Transferaktivitäten
für beendet. Allerdings wurden die Buam nicht müde zu siegen. Die Löwen
erspielten bis zum Jahreswechsel eine Ausgangsposition, die beim Anhang
Begehrlichkeiten weckte und die Vereinsführung zum Umdenken bewegte. Beirat und
Sponsoren empfanden den Begriff „Aufstieg“ plötzlich gar nicht mehr so schlimm
und proklamierten alsbald die zweite Bundesliga als neue Zielvorgabe. Als das
nötige Kleingeld, welches primär aus der Privatschatulle von einem der
zuverlässigsten Sponsoren des Klubs stammt, beisammen war, durfte sich Axel
Kammerer auf die Suche nach brauchbaren Verstärkungen begeben.
Nach einigen Absagen
–schliesslich fahndete halb Europa nach Qualität – drohte die Zeit bis zum Ende
der Transferfrist knapp zu werden. Erst in den letzten Tagen vor der Deadline
wurde Entwarnung gegeben. Mehr noch: Nicht ein, wie ursprünglich angedacht,
sondern zwei neue Kontingentspieler werden künftig den Kader des derzeitigen
Tabellenzweiten bereichern. Die Namen: Brian Gornick und Trevor Sherban. Die
statistische Vita von Gornick lässt die Vermutung zu, der US-Boy könnte in prominenteren Ligen Fuß fassen. Neben
ausreichend AHL-Erfahrung kann der 26jährige auf Einsätze im Nationalteam der
USA verweisen; darunter beim Deutschland-Cup im Jahre 2004. Vom hoch
aufgeschossenen Mittelstürmer erhofft sich Axel Kammerer die oftmals
herbeigesehnten Vollstreckerqualitäten. Gornick wird in Bad Tölz mit der
Rückennummer 24 auflaufen und zusammen mit Trevis-James Mulock und Stefan
Endraß den zweiten Sturm bilden.
Die noch übrige
Kontingenstelle wird der 34jährige Travor Sherban besetzen. Der Kanadier vereint
das Attribut des Weltenbummlers. Zuletzt stand er in Amsterdam, Mailand und im
australischen Newcastle unter Vertrag. Sherban gilt als spielstarker
Verteidiger mit der Gabe eine Partie lesen zu können. Daneben verleiht der
Routinier freilich der teilweise sehr jungen Defensive der Tölzer einem
ordentlichen Schuss Erfahrung. Er wird die Rückennummer 44 tragen Während
Sherban aufgrund familiärer Verpflichtungen erst kommende Woche in der
oberbayerischen Kurstadt eintreffen wird, debütiert Brian Gornick bereits im
Heimspiel gegen Ravensburg. Die plötzliche Rolle des Top-Favirten weist
Kammerer indes strikt von sich. „Wir sind mit den Verpflichtungen nunmehr auf
Augenhöhe mit den härtesten Konkurrenten.“
Oliver Rabuser