Ohne Dubé aber mit viel Leidenschaft

Heimpleite gegen BietigheimHeimpleite gegen Bietigheim
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Zum ersten Mal in dieser Spielzeit musste das Tölzer Publikum länger als die angedachten 60 Minuten in der Hacker-Pschorr-Arena ausharren.  Dann erst stand der Sieger in der Begegnung der Löwen mit den Blue Lions aus Leipzig fest.  Den Isarwinklern gelang vor 1800 Besuchern die Revanche für das nach Penaltyschiessen verlorene Hinspiel. Mit 6:5 behielt die Mannschaft von Axel Kammerer die Oberhand über den Aufsteiger. Florian Zeller war nicht nur der auffälligste Spieler des Abends, sondern zugleich der Siegtorschütze.

Gegen die Messestädter mussten die Löwen das schnellste Gegentor der laufenden Saison hinnehmen. Gerade einmal 13 Sekunden benötigten die Gäste um die Scheibe in Person von Daniel Bartell im Gehäuse unterzubringen. Der 17jährige Florian Strobl vergaß nach dem Anbully seinen Gegenspieler zu flankieren und Adam Borzecki in der Mitte wirkte bei der Hereingabe von  Lars Hoffmann auch noch nicht ganz wach. Für eine Mannschaft mit komfortablem Vorsprung an der Tabellenspitze ist ein derartiger Fauxpas freilich kein Drama. Zwar benötigten die Buam zehn Minuten bis zum Ausgleich, doch war der Treffer dafür umso schöner anzusehen. Terry Campbell zog zwei Leipziger auf sich und bediente mit einer kurzen Handbewegung Nebenmann T.J. Mulock, der alleine auf Torhüter Staudt zulaufen und sicher verwandeln durfte.

Die Gäste versteckten sich nicht, überbrückten die neutrale Zone zumeist schnörkellos. Die Anfälligkeit im Abwehrbereich war indessen augenscheinlich. Angangs des zweiten Spieldrittels gab es sogleich zwei Treffer zu bestaunen. Als Jean-Phillipe Morin auf der Strafbank weilte, traf zunächst Michael Pfaff zum Shorthander. 30 Sekunden später glich Esbjörn Hofverberg mit einem Blueliner aus. Die neuerliche Führung der Sachsen war einer Nachlässigkeit im Tölzer Abwehrverhalten geschuldet. Schön anzusehen war der zweite Treffer von Daniel Bartell mit Sicherheit. Doch unbedrängt schießt es sich eben auch formidabel.

Beim 2:4, das aus einem schnellen Gegenzug durch Kaspar Kenig resultierte, war Sebastian Vogl nicht frei von Schuld zu sprechen. Da traf es sich natürlich gut, dass Marcel Waldowsky nach herrlicher Vorarbeit von Florian Zeller zeitnah den Anschluss wieder herstellte. Die Frühphase eines Drittels eignete sich an diesem Abend anscheinend hervorragend für Torfreuden. Denn auch im letzten Abschnitt klingelte es gleich zu Beginn. Marcel Waldowsky behauptete sich an der Bande und fand überdies den lauernden Sandro Schönberger vor dem Leipziger Gehäuse. „Ein bischen Spass muss sein“, dröhnte es aus den Lautsprechern. Das dachte sich auch Jean-Phillipe Morin, der – freigespielt von Floppo Zeller, dem stärksten Löwen-Akteur – flugs zum 4:3 einnetzte.

Leipzigs Trainer Zdenek Travnicek sah sich zu einer Auszeit genötigt, sein Team wankte. Da zeigten sich plötzlich die Isarwinkler ungewohnt gnädig und luden den Widersacher zum Ausgleich ein. Mehrere Male versäumten es die Tölzer anständig zu klären, worauf sich irgendwann die Blue Lions auch nicht länger bitten lassen wollten. Unterm Strich ein gerechtes Ergebnis in einem offen geführten Spiel, das Interimskapitän Floppo Zeller in der Verlängerung nach einem Konter per Direktschuss entschied. (or)

Tore: 0:1 (00:13) Bartell (Hofmann, Czajka), 1:1 (10:23) Mulock (Campbell, Mangold), 2:1 (22:00) Pfaff (Baindl, Urban, 4-5), 2:2 (22:30) Hofverberg (Czajka, Hoffmann, 5-4), 2:3 (28:28) Bartell (Czajka, Hoffmann), 2:4 (30:07) K.Kenig (Hofverberg), 3:4 (31:09) Waldowsky (Zeller, Schönberger), 4:4 (41:44) Schönberger (Waldowsky, Fischhaber), 5:4 (43:30) Morin (Zeller, Mulock), 5:5 (46:02) Henk (Müller, Hoffmann), 6:5 (63:26) Florian Zeller (Waldowsky, Baindl)

Strafminuten:  Bad Tölz 14   -  Leipzig  16

Schiedsrichter: Thomas Plitz (Ottobrunn)

Zuschauer: 1781

Spieler des Spiels:  Florian Zeller


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