Oberliga: Heilbronn ist Südmeister nach Sieg in Ravensburg

Hätte man zum Start der Saison davon geredet, dass die Heilbronner Falken die Hauptrunde mit dem ersten Tabellenplatz beenden, wäre man wohl schwach belächelt oder für verrückt erklärt worden. Ein Punkt hätte den Käthchenstädtern gereicht, um sich den Meistertitel der Südgruppe zu sichern. Durch die Niederlage des EHC München gegen Rosenheim sind es nun sogar sechs Punkte, die die Falken von dem Zweitplatzierten trennen.
Nach Ravensburg reisten die Heilbronner ohne die Verletzen Marek Sebek und
Marc Bruns, Sachar Blank war von den Mannheimer Adlern angefordert worden.
Gleich zu Beginn des Spiels deutete sich eine spannende Partie an. Der
EVR schien nicht gewillt den Falken die Partie zu erleichtern.
Ravensburg spielte sicher und kam ein ums andere Mal mit sehr guten
Chancen vor das Falkengehäuse. Lediglich David Belitski konnte die Fehler
seiner Verteidigung mit überragenden Glanzparaden ausbügeln. Jedoch rächt
sich oftmals das Auslassen zu vieler Möglichkeiten. So geschehen in der 4.
Minute, als Marc St. Jean von der blauen Linie den Puck ins Ravensburger
Netz hämmerte. Allerdings hatte diese Führung nur kurze Zeit Bestand.
Wiederum im Powerplay, dieses Mal für Ravensburg, überwand Todd Wetzel David Belitski zum Ausgleich. Im weiteren Drittelverlauf sollten keine Tore mehr fallen. Was, angesichts der Torchancen des EVR, einzig David Belitski zu verdanken war. Auch im zweiten Abschnitt zeigten sich die Oberländer überlegen. Die Falken ließen sich im eigenen Drittel einschnüren. Umso erstaunlicher war es als erneut Marc St. Jean von der blauen Linie traf. Doch auch diese Führung glich Ravensburg durch Alan Reader aus. Zuvor hatte die Heilbronner Abwehr den Puck einfach nicht aus dem Drittel bekommen.
Mitte der Spielzeit wechselte der EVR den Torhüter. Für Markus Hätinen kam
Waldemar Quapp.
Auf den Rängen waren nun deutlich immer nervöser werdende Falkenfans zu
sehen. Der notwendige Zähler wäre mit dem 2:2 erreicht gewesen. Im
Schlussabschnitt kamen nun auch die Falken zu einigen Großchancen.
Waldemar Quapp hielt seinen Kasten allerdings noch sauber. Man hatte sich
schon fast damit abgefunden, dass dieses Spiel in die Verlängerung gehen
würde, als Alexander Dexheimer erneut für die Heilbronner Führung sorgte.
Er hatte den knapp vor der Torlinie liegenden Puck kurzerhand über die Linie gestochert. Es war Dexheimers erstes Saisontor und sogleich das Game-
winning-Goal. In den letzten zehn Minuten war die Spannung im Stadion fast
greifbar. Ravensburg zog noch einmal an und drückte massiv auf den
Ausgleich. Doch es sollte nicht sein.
Um 20 Uhr 10 war die Partie beendet und Heilbronn der Süddeutsche Meister 2005. Damit bekam David Belitski, der an diesem Tag seinen 28. Geburtstag feierte, ein besonderes Geschenk. Die Falkenfans feierten ihre Mannschaft noch eine Stunde nach dem Spiel ausgiebig und empfing jeden einzelnen Spieler mit großem Jubel am Mannschaftsbus. Natürlich wurde auch der Falken -Coach Rico Rossi ausgiebig gefeiert und besungen. Dieser hatte auf der Pressekonferenz wahre Worte gesprochen: "Alles was jetzt kommt ist der Bonus." Angesichts der Expertenprognose vor der Saison, die Falken waren auf Platz 7 eingestuft worden, kann man Rossi nur zustimmen. Auch der Matchwinner Alexander Dexheimer fand die richtigen Worte: "Wir haben mit unserer jungen Mannschaft bewiesen, dass wir uns nicht zu verstecken brauchen und das werden wir auch in Zukunft nicht tun!" Beweisen können es die Falken am kommenden Wochenende. Am Freitag kommt der Tabellenzweite der Nordgruppe, Berlin SC Preussen, nach Heilbronn. Am Sonntag reisen die Käthchenstädter zum Tabellenvierten SC Mittelrhein – Neuwied. Zwei völlig neue Kontrahenten, aber die Falken haben diese Saison gezeigt, dass mit Herz, Spaß und Siegeswillen alles möglich ist. (FG82)
Tore:
0:1 HNFA 03:12 St. Jean
1:1 EVRA 05:08 Wetzel
1:2 HNFA 23:28 St. Jean
2:2 EVRA 31:27 Reader
2:3 HNFA 50:00 Dexheimer
Strafminuten: Heilbronner EC: 28 - EV Ravensburg: 18
HSR Sicorschi, UlpiLSR Adam; Timmermanns
Zuschauer 2900