Oberliga-Finale: REV bezwingt die Moskitos am Westbahnhof

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In
einer packenden und einem Playoff Finale würdigen Partie bezwangen am
Donnerstagabend die „Fischtown Pinguins“ aus Bremerhaven in der ersten von
drei möglichen Partien die Stechmücken vom Essener Westbahnhof mit 2:1
(0:0/1:0/0:1/1:0) nach Verlängerung. Unglaublicher Jubel herrschte auf der
Bremerhavener Bank, als Brent Fritz nach 55 Sekunden der Verlängerung das „game
winning goal“
erzielte. Nun haben es die Seestädter selbst in der Hand, bereits am
kommenden Sonnabend den Meisterpokal an die Unterweser zu holen.
Tolle
Stimmung am Westbahnhof und erneute Umstellung der Reihen
Schon Stunden vor der ersten Finalpartie in Essen,
herrschte rund um den Westbahnhof eine Stimmung, die wenn von beiden
Mannschaften auf dem Eis nur annähernd wiedergegeben, ein großes
Spiel erwarten ließ. Während die Gastgeber aus dem Ruhrpott in ihrer
Bestbesetzung auflaufen konnten, hatte Bremerhavens Trainer
Peter Draisaitl
die Reihen erneut umstellen müssen. Der Grund für diese Maßnahme war in der
Verletzung von Patryk Pysz
zu suchen, der sich im Laufe der Woche einen Anriss des rechten Innenbands
zugezogen hatte. Auch Sturmass Jean Francois Caudron
tauchte nicht auf dem Spielbericht auf. Obwohl der Frankokanadier nach seiner
schweren Verletzung aus der Partie gegen den EHC München
bereits am Nachmittag die Augenklinik des Bremer St. Jürgens
Krankenhaus wieder verlassen durfte, an einen Einsatz ist für den
sympathischen Spieler in dieser Saison nicht mehr zu denken. Dennoch ließ
sich Trainer
Peter Draisaitl
von derlei Unbill die Vorfreude auf das erste Finalspiel nicht verderben: „
Wir sind glücklich das wir dieses Finale erreicht haben und nun werden wir
alles daran setzen, um es auch noch zu gewinnen,“
ließ der Coach keinen Zweifel daran, dass die Mannschaft mit unbändigen
Siegeswillen in diese so wichtige Partie gehen würde. Der in den Play Offs
bisher so überragend aufgetretene Alan Reader rückte für Pysz
in die Streu Reihe und David Del Monte komplettierte an der Seite seines Brunders
Dan die „Varvio Reihe“.
Hochdramatischer
Fight
Das erste Drittel war an Dramatik kaum zu überbieten. Beide
Mannschaften lieferten sich einen offenen Schlagabtausch und kämpften dabei
um jeden Zentimeter Eis. Besonders wenn Essens Wikström
und Rudberg auf dem Eis waren, brannte es oft
lichterloh vor dem Tor der Pinguine. In der 2. Minute hatte Strauch die erste
gute Chance für die Hausherren, doch Hätinen war
auf seinem Posten. Nach einer Strafzeit gegen Fendt
spielte der REV ab der 4. Minute zum ersten Mal in Überzahl und hätte nach
einem guten Angriff von Streu dabei fast das 1:0 erzielen können. In der 7.
Minute dann wieder die Essener, die nun ebenfalls in Überzahl sich besonders
durch Rudberg gefährlich in Aktion setzen
konnten. Nach einem Bilderbuch Break der Del Monte Brüder war es dann aber
wieder der REV, der auf sich aufmerksam machen konnte, jedoch ebenfalls nicht
zum Erfolg kam. Bis zum Ende des ersten Drittels hatten beide Teams noch genügend
Gelegenheiten um in Führung zu gehen. Die klareren Chancen lagen dabei jedoch
auf Seiten der Moskitos, die in der 19. und 20. Minute durch Rudberg
zwei hochkarätige Gelegenheiten vergaben. So stand es nach einer wirklich
atemberaubenden Begegnung nach den ersten zwanzig Minuten noch immer 0:0
Unentschieden, was auch durch das knappe 5/8 Schussverhältnis statistisch
untermauert wurde.
Dennis
Meyer bringt REV in Führung
Der
Mittelabschnitt begann mit einer Strafzeit gegen die Hausherren, die Peyton
auf der Strafbank verbüßen musste. Nun spielten die Seestädter groß auf
und hatten Pech, dass gefährliche „Knaller“ von Stasiuk
und Bronilla nur zweimal knapp das anvisierte Ziel
verfehlten. Pech für die Gäste auch in der 25. Minute, als ein Schuss von
Dan Del Monte zwischen den Schonern von Dominic Lonscher
hängen blieb. Nach einer Strafzeit gegen Freymark
stand dann wieder Markus Hätinen im Mittelpunkt
des Geschehens. Doch wie schon in den letzten Begegnungen, so wuchs der Finne
auch heute wieder im wahrsten Sinne des Wortes über sich selbst hinaus. Mächtig
sauer war Trainer
Peter
Draisaitl
, als
Jeremy Stasiuk auf Intervention von Mattias Wikström
in der 30. Minute auf die Strafbank geschickt wurde. Eine Strafzeit, die
einfach als nur lächerlich zu bezeichnen. In der nun folgenden fast zweiminütigen
3 / 4 Unterzahl bekam der REV mächtig Gegendruck zu verspüren. Die beste
Chance dabei hatte Strau in der 32. Minute, als er
völlig frei vor Hätinen auftauchte, die Scheibe
jedoch nicht am Finnen vorbei ins Netz bugsieren konnte. Erneuter Ärger
zeichnete sich in der 35. Minute ab, als Dan Del Monte nach Teilverlust seines
Schneidezahns blutend auf die Bank fahren musste, die Aktion des Gegenspielers
jedoch völlig ungeahndet blieb. Dennoch, der REV ließ sich nicht von seiner
Linie abbringen und spielt weiterhin konsequent sein Spiel. Konsequent war
auch Dennis Meyer, als dieser in der 36. Minute einen Zuckerpass von Brent
Fritz und Stephan Kraft zum 1:0 Führungstreffer verwandeln konnte.
Muller
erzielt den Ausgleich
Auch
im gesamten Schlussabschnitt blieb die Begegnung hochdramatisch. Bereits in
der 41. Minute die erste gute Gelegenheit für Stephan Kraft, doch Lonscher
konnte parieren. In der 42. Minute durften die Statistiker eine
„Doppelchance“ von Stasiuk und Streu notieren.
Nach Strafzeiten gegen Moborg und Varvio
sah sich der REV plötzlich in 3/5 Unterzahl. Nun musste erneut Markus Hätinen
beweisen, welch Teufelskerl in ihm steckt. Langsam aber sicher schienen die
Hausherren zu verzweifeln und je länger das Drittel sich dem Ende entgegen
neigte, so nervöser schienen die „Krinner-Schützlinge“
zu werden. Dies änderte sich jedoch in der 54. Minute schlagartig. Nach einer
unnötigen Strafzeit von Dan Del Monte konnte Mike Muller in 5/4 Überzahl den
Ausgleichstreffer erzielen. Da sich bis zum Ende des Schlussabschnitts keine
Resultatsverbesserung mehr einstellte, musste und sollte die Verlängerung für
die Entscheidung sorgen.
Fritz
macht alles klar
Hier
schienen es die Seestädter aber eilig zu haben, denn bereits nach 55 Sekunden
war es Brent Fritz, der einen Schuss von Craig Streu ins Tor der Essener abfälschte.
Der stets aufopferungsvoll kämpfende Stephan Kraft durfte sich in dieser
Situation erneut einen Assistpunkt gutschreiben
lassen. So siegten am Ende einer wirklich hochklassigen und hochdramatischen
Partie die „Draisaitl Buben“, die sich diesen Erfolg vor allen Dingen
aufgrund ihrer großen kämpferischen Einstellung verdient erarbeitet hatten.
Respekt muss aber auch dem Gegner gezollt werden, der beweisen hatte, das er
nicht zu Unrecht auch in der Meisterrunde den ersten Tabellenplatz erkämpft
hatte. Bereits am kommenden Sonnabend werden sich beide Mannschaften, dann
aber bereits ab 19.00 Uhr, ein mit Sicherheit erneut spannendes und
hochdramatischen zweites Duell am Bremerhavener Wilhelm Kaisen
Platz liefern. Wer in dieser Partie auch immer gewinnen mag, der Freundschaft
zwischen den beiden Fanlagern und den Offiziellen wird das Ergebnis keinen
Schaden zufügen können.
Tore:
0:1 (36.56) Meyer
1:1 (53.40) Muller
1:2 (60:55) Fritz