Oberliga: DEB will zurück zum alten Nord-Süd-SystemReform ab 2015/16 angestrebt – Oberliga West bleibt für 2014/15 gleichgestellt
Oberliga: DEB will zurück zum alten Nord-Süd-SystemAm Samstag war die Geschichte der Oberliga Ost beendet. Bei einer Ligentagung in Berlin – der Berliner Eissport-Verband war federführend für die Ost-Staffel der dritten Spielklasse zuständig – sei bestätigt worden, dass es keine Verlängerung der Gleichstellungsvereinbarung für die Oberliga Ost mit den übrigen drei Staffeln geben werde. So blieben zwei Möglichkeiten: Die Oberliga Ost wird zu einer DEB-geführten Liga oder sie wird nicht mehr existieren. Wie die Black Dragons Erfurt gemeldet hatten, hatten sich zwei Clubs gegen den Wechsel zum DEB entschieden, da für die teilnehmenden Clubs unter anderem höhere Abgaben fällig werden – anders als in einer Liga, die ein Landesverband organisiert. Da in der vergangenen Saison ohnehin nur noch acht Teams dabei waren, die Wild Boys Chemnitz finanziell die Flügel strecken mussten, war eine Zukunft als DEB-geführte Oberliga Ost nicht mehr möglich. „Außerdem gab es in den letzten Jahren keinen Austausch mehr zwischen der Oberliga Ost und der Regionalliga Ost“, erklärte DEB-Ligenleiter Oliver Seeliger.
Anders sieht es bei der Oberliga West aus, die ebenfalls federführend von einem Landesverband, dem LEV Nordrhein-Westfalen, organisiert wird. „Hier gibt es Auf- und Abstieg. Hier gehen zehn Mannschaften an den Start, auch wenn die armen Neusser das in der vergangenen Saison nicht unbedingt wollten“, so Seeliger. „Das ist eine funktionierende Liga.“ Daher sagt Seeliger auch: „Clubs der Oberliga West können natürlich auch in der kommenden Saison in die DEL2 aufsteigen“. Sprich: die Oberliga West bleibt den Oberligen Nord und Süd, die vom DEB organisiert werden (der Norden wechselte vor einem Jahr vom LEV Niedersachsen zum DEB) gleichgestellt.
Außerdem, so Seeliger, „werden in der Oberliga West die Spielberichte zuverlässig geprüft“. Damit spielte Seeliger auf den „Fall Erfurt“ an, die in der Oberliga Ost offenbar gegen die U-21-Regel verstoßen hatten. Das bemerkte der Berliner Landesverband nicht. In der DEB-geführten Endrunde fiel es gleich am ersten Wochenende auf: Die Folge war eine Spielwertung gegen Erfurt.
Wie geht es nun für die ambitionierten Clubs der Oberliga Ost weiter? Die Saale Bulls Halle und die Icefighters Leipzig peilen offenbar eine Teilnahme an der Oberliga Nord an. Seeliger dazu: „Es gibt aber begrenzte Plätze. Bei zwölf Clubs ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Bei 13 oder 14 finge die Misere an; das wäre dann ja kein Oberliga-Eishockey mehr, weil es bei einer Doppelrunde einfach zu viele Spiele wären.“ Die Black Dragons Erfurt hatten beispielsweise für sich gar eine Teilnahme an der Oberliga West ins Auge gefasst – oder diesen Weg zumindest zu prüfen.
Einige Clubs der Oberliga West hatten Mitte April einen Vorschlag einer „alten Oberliga Nord light“ unterbreitet. Sprich die Staffeln West, Nord und damals noch Ost sollten bis Mitte Dezember ihre regionale Runde beenden, um dann bereits ab Weihnachten zu einer gemeinsamen Endrunde zu verzahnen. „Das kann nicht klappen“, sagte Seeliger. „Für die Clubs der Oberliga Nord, die nicht dabei wären, wäre die Saison praktisch im Dezember beendet. Sie würden in einer ‚Pokalrunde’, oder wie auch immer man das nennen würde, kaum noch Zuschauer haben. Außerdem wollen die Nord-Clubs an der Doppelrunde festhalten.“
Das Ziel, so Seeliger, ist aber keine „Oberliga Nord light“, „sondern die Rückkehr zu einer richtigen Oberliga Nord, wie wir sie früher hatten. Am besten ab der Saison 2015/16. Dann könnten beiden Oberligen den gleichen Modus, unter den gleichen Bedingungen und mit der gleichen Anzahl Clubs spielen. Danach könnten die ersten Acht aus Nord und Süd in den Play-offs verzahnen. Ob die erste Runde noch gruppenintern wäre oder nicht, wäre eine Frage der Feinjustierung. Aber das Kuddelmuddel wäre beendet.“
Die aktuelle Entwicklung bedeutet für die anstehende Saison 2014/15 aber auch: Für die drei verbliebenen Oberligen Nord, West und Süd muss es einen neuen Modus für die gemeinsame Ermittlung eines Aufsteigers zur DEL2 geben. „Ich habe schon etwas in der Schublade, möchte dem aber nicht vorgreifen, weil wir das erst noch besprechen müssen. Es wäre aber eine schöne und spannende Geschichte“, so Seeliger. Zudem seien noch Gespräche geplant, auch mit den Teams der Oberliga West einschließlich LEV-NRW-Ligenleiter Markus Schweer.