Nur ein Spiel: Erfurt kommt
"Rote Teufel" warten noch auf die LizenzErneut nur ein Punktspiel steht bei den Roten Teufeln Bad Nauheim am kommenden Wochenende mit dem Heimauftritt im Colonel-Knight-Stadion gegen die Black Dragons aus Erfurt (Spielbeginn 19.30 Uhr) auf dem Programm. Die Thüringer mussten hingegen bereits unter der Woche in Rostock ran, wo das Team von Stefan Kagerer zwar mit 6:11 unterlag, aber dennoch zwei Zähler (12) vor den Kurstädtern in der Tabelle bleibt.
Somit könnten sich die Hessen mit einem Dreier diesen siebten Platz zurückholen, aber auch die Erfurter wittern ihre Chance, sich von den hinteren Plätzen ein wenig absetzen zu können. „In Rostock haben wir eins unserer besseren Spiele gezeigt und immerhin sechs Treffer erzielt, so dass eine Überraschung durchaus im Bereich des Möglichen war", urteilte Kagerer nach der Niederlage beim neuen Tabellenführer der Nord-Gruppe. Somit sollten die Hessen also gewarnt sein, denn trotz einiger Verletzungssorgen (u.a. der ehemalige DEL-Torhüter Kai Fischer) traten die Dragons bei den Piranhas geschlossen und überzeugend auf. Dabei sagt die Auswärtstabelle etwas ganz anderes aus, denn mehr als ein mageres Pünktchen (6:5 n.P. in Weiden am ersten Spieltag) können die Thüringer in der Ferne bislang nicht aufweisen. Auf der anderen Seite liegen die Gastgeber in der Heimtabelle auf dem letzten Rang aller Nord-Teams mit lediglich vier Punkten aus acht Partien, so dass zumindest eine dieser beiden Statistiken am Freitag verbessert wird.
Angesichts des Kaders beider Mannschaften lassen sich ebenso Parallelen erkennen, denn auch die Dragons haben einige Regionalliga-Spieler aus der vergangenen Saison mit in die Oberliga genommen. Einen weiteren Block holte man aus Braunlage, das sportlich aufgestiegen war, sich aus finanziellen Gründen aber für eine weitere Saison im Landesverband entschied. Hinzu gesellen sich zwei in Deutschland noch unbekannte Kanadier: Angreifer Scott Corbett (8 Tore, 7 Assists) war letzte Saison ebenso wie Bad Nauheims Verteidiger Mat Ponto in der SPHL aktiv, während Sturmkollege Brad Mehalko (5 Tore, 5 Assists) in der CHL bei den Arizona Sundogs unter Vertrag stand. Top-Scorer des Teams ist jedoch bislang der 36-jährige Tscheche und ehemalige Extra-Liga-Spieler Marak Zbynek, der letzte Saison bereits in Erfurt aktiv war und bislang 18 Punkte (5 Tore, 13 Assists) für sich verbuchen konnte. Der in Bad Nauheim aber wohl bekannteste Name dürfte Stürmer Oliver Hackert sein, der beim letzten Oberliga-Auftritt der Teufel vor zwei Jahren in der Kurstadt unter Vertrag stand. Hackert ist aktuell zweitbester Scorer hinter Zbynek mit 7 Toren und 10 Vorlagen in 14 absolvierten Spielen.
Für die Roten Teufel wird es in der Heim-Partie vor allem darum gehen, die guten Leistungen der letzten Wochen auch in Zählbares umzusetzen. Einzig in Freiburg gelang dies, obwohl man in den Spielen gegen Rosenheim, Rostock und Halle trotz starker Vorstellungen nicht punkten konnte. "Wir müssen diese Leitungen über 60 Minuten abrufen und die Fehler abstellen", sagt EC-Coach Michael Eckert, der aller Voraussicht nach auf einen kompletten Kader zurückgreifen kann. Wohl in der Länderspielpause dürfte dieser wie angekündigt weiter verstärkt werden, nachdem sich für nächste Woche ein kanadischer Spieler mit Oberliga-Erfahrung für ein Probetraining angekündigt hat. Zunächst steht aber das Match gegen die Dragons ins Haus, bei dem der zweite Heimsieg der Saison für ein wenig Balsam auf den Seelen der EC-Fans sorgen soll mit der Aussicht auf neue Akteure und eine positivere sportliche Zukunft nach der Deutschland-Cup-Pause.