Zwei Neue für die Harzer Falken, doch Florian Böhm ist wegKommen und Gehen in Braunlage

Doch wähnte man sich mit gleich zwei Neuzugängen in dieser Woche auf dem richtigen Wege, musste man nunmehr einem Spieler die Freigabe erteilen, der nicht nur auf dem Eis immer alles gegeben hat, sondern auch oder vor allem deswegen bei den Fans sehr beliebt ist.
Doch von Beginn an. Bereits am Wochenende zurrte Teammanager Devid Wilde den Vertrag mit dem Kanadier Trevor Hendrikx fest, der Donnerstag am frühen Morgen in Deutschland landet und bereits am Abend mit seinen neuen Teamkollegen auf dem Eis stehen wird. Insofern heißt es in dieser Personalie nur noch Daumen drücken, dass alle erforderlichen Papiere schnell genug eingehen und Hendrikx bereits am Freitag gegen die Moskitos Essen sein Debüt geben kann. Weniger Probleme sollte es da bei dem zweiten Neuzugang geben, der mit jungen 19 Jahren und einer recht ordentlichen DNL2- und DNL-Vita ausgestattet, perfekt in die langfristigen Planungen der Harzer Falken passt. Die Rede ist von Delf Sinnecker, der in der Vorbereitung bereits mit den Hannover Scorpions gegen die Falken gespielt hat. Nun aber schließt er sich den Braunlagern an. Sinnecker ist in der Jugend von Wolfsburg aufgewachsen und hat seit der Saison 2014/15 für den Iserlohner EC zunächst in der DNL2 (12 Tore und 10 Torvorlagen in 41 Spielen) und in der letzten Saison in der DNL (7 Tore und 5 Torvorlagen in 35 Spielen) gespielt. Insofern macht man sich im Falkenlager große Hoffnungen, dass Sinnecker im Harz den nächsten großen Schritt gehen wird.
Doch bei aller Vorfreude muss man auch einen herben Verlust vermelden. Denn für Stürmer Florian Böhm sind das Berufs- und Familienleben einfach nicht mehr mit dem Eishockey in der Oberliga vereinbar. Und so bat er um die Freigabe, die ihm schweren Herzens, aber mit vollstem Verständnis erteilt wurde. Böhm hat bei den Harzer Falken in 84 Spielen 22 Tore und 32 Torvorlagen beigesteuert und nicht nur sportlich, sondern auch menschlich wird der sympathische junge Familienvater aus Kassel eine Lücke hinterlassen. Zukünftig wird er für die EG Diez-Limburg in der Regionalliga das Trikot überstreifen und somit in puncto Eishockey deutlich kürzer treten können.
Doch ganz abseits der Personalrochaden gibt es auch noch zwei Spiele zu spielen, die unter relativ erstaunlichen Vorzeichen stehen. Denn dass man sich mit den Moskitos Essen am Freitagabend gegen die rote Laterne der Tabelle erwehren kann, hätte vor der Saison sicherlich niemand für möglich gehalten. Doch das Team von Trainer Frank Gentges ist alles andere als gut in die neue Saison gestartet. Wobei man fairerweise anmerken muss, dass es das Startprogramm mit Spielen gegen Duisburg (1:3), Herne (5:6 nach Overtime) und die Überraschungsmannschaft aus Leipzig (2:3) nicht sonderlich gut mit den Moskitos meinte. Und so wäre es sehr wohl vermessen, sich auf Augenhöhe mit dem Essener Team zu wähnen. Doch ganz sicher ist der Zeitpunkt günstig, gegen die verunsicherten Moskitos Punkte einzufahren. Denn wusste man im Harz bereits vor der Saison, dass man in der unteren Hälfte der Tabelle spielen wird, so sind die Ansprüche bei den Essener auch angesichts der großartigen letzten Saison ganz andere. Und so mussten die Moskitos auch im vierten Spiel Federn lassen, als es gegen den zweiten Gegner der Falken an diesem Wochenende, den Rostock Piranhas ging und die Hanseaten mit 4:2 als Sieger das Eis verließen.
Entsprechend stellt auch das Team von der Ostseeküste eine Überraschung dar. Denn nach Niederlagen gegen Halle (1:4) und die Hannover Indians (1:3) führte man gegen die Crocodiles Hamburg lange, bevor man sich erst in der Overtime mit 4:5 geschlagen geben musste. Und dann folgte die Belohnung für gute Leistungen mit dem 4:2-Sieg gegen Essen. Dabei entpuppten sich neben Tomas Kurka (2 Tore und 2 Torvorlagen) vor allem die beiden Neuzugänge Alexander Spister (aus Halle/2 Tore und 2 Torvorlagen) und Nico Ehmann (aus Essen/3 Torvorlagen) als Glücksgriff für die Piranhas.
So wird es für Falken-Trainer Norbert Pascha eine besonders kniffelige Aufgabe, seine Jungs auf diese beiden Gegner einzustellen und aus einer hoffentlich mit Trevor Hendrikx verstärkten, stabilen Defensive heraus die ersten Punkte der Saison einzufahren. Dabei wird er aller Voraussicht wieder auf Thomas Herklotz zurückgreifen können, der unter der Woche wieder in das Training eingestiegen und ob der langen verletzungsbedingten Zwangspause voller Tatendrang ist.