Wenn ein Derby vor dem ersten Bully beginntHerne gewinnt mit 5:3 gegen Duisburg

Das Spiel hatte 15 Minuten vor dem ersten Bully noch gar nicht angefangen, als Unfreundlichkeiten während des Aufwärmens dafür sorgten, dass Hernes Artem Klein und der Duisburger Raphael Joly handfest ihre Meinung austauschten. „Eine Kleinigkeit“, beschrieb Hernes Coach Frank Petrozza die Situation nach dem Spiel. Doch die Duisburger begannen die Partie heißblütig – etwas zu heißblütig, denn nach 130 Sekunden fehlte Joly seinem Team für zehn Minuten, als er den Herner Brad Snetsinger zu einem weiteren Meinungsaustausch aufforderte und dabei die Handschuhe fallen ließ. In den ersten Minuten eines ausgeglichenen ersten Drittels hatten die Duisburger zunächst zwar die etwas besseren Gelegenheiten, doch effektiver waren die Hausherren. So traf Dominik Luft in der elften Minute zunächst nur den rechten Innenwinkel, von wo der Puck zurück ins Spielfeld sprang, doch nur wenige Sekunden später bekam er eine zweite Chance und traf aus dem Slot zum 1:0. In Überzahl erhöhte Michel Ackers kurz danach auf 2:0. Die erste Antwort darauf gab Cody Bradley, der eine Vorlage von Lukas Koziol per Direktabnahme in der 19. Minute zum Anschluss nutzte. Die Herner Pausenführung ging so völlig in Ordnung.
Im zweiten Drittel jedoch bestimmten die Füchse das Spiel, spielten konzentriert und der entstandene Druck führte zum Ausgleich durch Jari Neugebauers verwandelten Rebound. Aus Sicht der Gäste von der Wedau war das allerdings zu wenig – es gab genügend Gelegenheiten, in Führung zu gehen, vor allem in einem beinahe vierminütigen Powerplay. Auch diesmal war Herne effektiver – in einer Szene, die beide Trainer zurecht als entscheidend ansahen. Erst kassierte EVD-Verteidiger Yannis Walch fünf Minuten und eine Spieldauerstrafe wegen eines Bandenchecks gegen Christian Nieberle; kurz darauf folgte ihm Neugebauer für zwei Minuten. Die doppelte Überzahl nutzte Aaron McLeod (38.), die „einfache“ Überzahl Stephan Kreuzmann (39.). „Wenn du solche saudummen Strafen bekommst, kannst du nicht gewinnen“, ärgerte sich Duisburgs Trainer Lance Nethery. Petrozza ergänzte: „Es war klar, dass es ein intensives Spiel werden würde. Ich bin stolz auf meine Mannschaft, denn die letzten 20 Minuten waren nicht einfach.“ Denn der EVD drängte weiter, wie schon im zweiten Abschnitt. Doch nur das 3:4 durch Lukas Koziol, der einen Schuss von Mike Schmitz abfälschte, gelang auf Gästeseite (48.). Brad Snetsinger setzte per Empty-Net-Goal den Schlusspunkt (59.).
Tore: 1:0 (11:06) Luft (Verelst, Pietsch), 2:0 (12:55) Ackers (Snetsinger, Luft/5-4), 2:1 (18:15) Bradley (Koziol), 2:2 (26:04) Neugebauer (Krämer, Spitzner), 3:2 (37:05) McLeod (Ackers, Snetsinger/5-3), 4:2 (38:10) Kreuzmann (Richter, Snetsinger/5-4), 4:3 (47:58) Koziol (Mike Schmitz, Bradley), 5:3 (58:51) Snetsinger (ENG). Strafen: Herne 14, Duisburg 12 + 10 (Joly) + 5 + Spieldauer (Walch). Zuschauer: 1720.