Vom Strand zum SpitzenspielDie Füchse kommen
Aus dem Urlaub an den Strand: Die Länderspielpause ist Geschichte, für die Bären des EHC Neuwied heißt es am Wochenende wieder: Volles Programm in der Oberliga Nord. Am Freitag geht es 570 garantiert nicht staufreie Kilometer an den Timmendorfer Strand. Die Partie bei den Beach Boys beginnt um 20 Uhr. Am Sonntag dann kommt es in der Neuwieder Bärenhöhle zum Spitzenspiel, wenn die Gastgeber als Tabellendritter den Ersten empfangen. Das Duell gegen die Füchse Duisburg – ein Spiel, zu dem man den Vorverkauf nutzen sollte – beginnt um 19 Uhr.
„Die Pause hat uns allen sehr gut getan“, sagt EHC-Cheftrainer Craig Streu. „Jetzt beginnt die zweite Phase der Saison. Und die Jungs haben schon in den ersten Einheiten gezeigt, dass ihnen bei aller Erholung etwas gefehlt hat ohne Eishockey.“ Mit höchster Motivation geht es nun an die nächsten Aufgaben – und da wartet als erstes die Reise in den Norden. „Wir wollen so anfangen, wie wir auch die Saison in Tilburg begonnen haben. Wir sind hoch konzentriert, wollen unser Spiel spielen und die Partie dominieren – und zwar von Anfang bis zum Schluss.“ Die Reise zum 16. der Tabelle tritt der EHC als Favorit an.
Fünf Punkte nur aus bisher zehn Spielen – für den Oberligisten aus Timmendorf ist die Saison bisher alles andere als nach Plan gelaufen. Den bisher einzigen glatten Sieg gab es beim 5:2 gegen FASS Berlin, zwei weitere Punkte fürs Konto gab es beim 5:4 nach Verlängerung gegen die Wedemark Scorpions. Die letzten Duelle vor der Länderspielpause in Tilburg (1:5), gegen Leipzig (0:12) und in Herne (2:10) gingen zum Teil recht deutlich verloren. „Natürlich haben wir, da bei uns 90 Prozent der Spieler berufstätig sind, auswärts teilweise schwerwiegende personelle Ausfälle zu verkraften“, sagt EHC-Trainer Martin Williams. „Dennoch ist es uns am Anfang der Saison mit einigen knappen Ergebnissen gelungen, die Gegner zu überraschen. Es ist aber auch klar, dass wir nicht die Tiefe im Kader und die finanziellen Möglichkeiten haben wie manch anderer Verein in der Liga.“
Trier, Siegerland, Heilbronn –Williams hat schon bei so manchem „Lieblingsverein“ der Bären gespielt. Der Deutsch-Amerikaner mit kurzer DEL-Erfahrung in Oberhausen und Frankfurt übernahm im Sommer das Traineramt bei den Beach Boys. „Für Freitag erwarte ich im wahrsten Sinne des Wortes eine bärenstarke Mannschaft. Ich kenne die Schlicht-Brüder und auch die Förderlizenz-Spieler noch aus meiner Zeit in Bad Nauheim. Wir werden es ganz schwer haben gegen Neuwied. Aber vielleicht haben die Jungs nach der langen Anfahrt ja ein wenig Busbeine.“
Nur zwei Tage später kommt es in der Neuwieder Bärenhöhle zum mit Spannung erwarteten Spitzenspiel gegen die Füchse – eine Partie, die auch bei Duisburgs Trainer Tomas Martinec große Vorfreude auslöst: „Eishockey in Neuwied? Das ist noch wie früher, in den alten Stadien. Und das meine ich nur positiv. Die Halle ist kalt, du musst dich warm anziehen. Spannung liegt in der Luft. Die Atmosphäre ist sofort da. Nicht zu vergleichen mit den Spielen in den großen Arenen. Das sind Events. Solche Spiele wie in Neuwied sind noch richtiges Eishockey.“
Duisburg hat von zwölf Ligaspielen bisher elf gewonnen, zehn davon in der regulären Spielzeit. Die einzige Niederlage nach Penaltyschießen kassierte man gegen die Moskitos Essen. „Es läuft gut derzeit“, sagt der ehemalige Deutsche Meister, der mehr als 500 Spiele in der DEL absolviert hat. „Wir müssen trotz der bisherigen Erfolge weiter hart arbeiten. Die Saison ist noch lang und es werden auch noch andere Phasen kommen. In Neuwied erwarte ich ein spannendes Spiel.“
Nicht anders sind die Erwartungen bei Bärencoach Craig Streu: „Ein echtes Spitzenspiel. Duisburg ist der Ligafavorit und wir freuen uns darauf, uns mit ihnen zu messen. Wir brauchen alle Mann an Bord und in Bestform, um gegen diese Mannschaft eine Chance zu haben.“