Über 4000 Zuschauer in Hannover – Dalgic erfolgreich operiertVerfolgerquartett setzt sich durch

Die Fans der Hannover Indians demonstrieren ihre Solidarität mit Jan Dalgic. (Foto: Manfred Schneider)Die Fans der Hannover Indians demonstrieren ihre Solidarität mit Jan Dalgic. (Foto: Manfred Schneider)
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Die Tabelle wird von den Hannover Scorpions mit 23 Punkten Vorsprung angeführt. Danach folgt ein Quartett mit Tilburg an der Spitze und Halle, Hannover Indians und Hamburg. Ein Duo bekämpft sich um Platz sechs: Herne und Leipzig. Die vor einigen Wochen noch erfolgreichen Hammer Eisbären machen zur Zeit gerade ihre Krise aus und haben nunmehr wieder zwölf Punkte Rückstand auf die Icefighters. Hinter Duisburg kommt Erfurt, dass sich noch Hoffnungen auf Platz zehn macht.

Hannover Indians – Moskitos Essen 3:2 (1:0, 1:1, 0:1, 1:0) n.P.

Das Spiel gewannen am Ende die Hannoveraner. Glücklich, aber nicht unverdient. Eigentlicher Gewinner des Abends war jedoch die Humanität. Das Zeichen, dass das Eishockey bei weitem nicht das wichtigste im Leben ist, und das es wunderschön ist, wenn man erleben kann, wie ein gemeinsamer Sport über Grenzen hinweg Gutes tun kann, indem er die Menschen, die Fans über ein Schicksal wieder zueinanderführt. Das gesamte Stadion, und es waren unglaubliche 4.021 Fans im Stadion, darunter auch ein Dutzend Fans aus Essen, die ihre Solidarität mit Jan Dalgic zum Ausdruck brachten, in dem jeder von Ihnen einen Buchstaben seines Nachnamens hochhielt, zeigte seine Verbundenheit auf vielfältige Weise. Nach der Begegnung war es dann Indians-Trainer Björn Naujokat vorbehalten, nicht nur die besondere Stimmung hervorzuheben, sondern auch mitzuteilen, dass die schwerwiegende Hirnoperation an Dalgic wohl erfolgreich verlaufen ist. Den genauen Zustand des Torhüters konnte der Indians-Trainer natürlich noch nicht bekanntgeben.

Das Spiel bot den Fans eigentlich alles, was das Eishockey ausmacht, vor allem aber Spannung und mit Overtime und Penaltyschiessen sogar noch einen Bonus. Allerdings schwächten die technischen Fehler den Genuss, denn beide Seiten überboten sich stellenweise in dieser Disziplin. Was auffiel, dass die Indians scheinbar am Anfang die Essener überrennen wollten. Lediglich ihrem Torhüter Nils Velm hatten es die Moskitos zu verdanken, dass sie am Ende die Verlängerung erreichten und sich auch einen Punkt sichern konnten. Als das 2:0 gefallen war, schienen die Indians zufrieden, bauten jedoch mit stellenweise haarsträubenden Pässen den Gegner wieder auf und als Slanina in der 32. Minute den Anschluss erzielt hatte, da war es erst der erste Schuss auf das Indians-Tor im zweiten Drittel. Noch merkwürdiger die Situation im dritten Drittel. Die Indians schienen noch gar nicht richtig auf dem Eis, da gelang Essen durch Saccomani sogar der Ausgleich und die Indians, die immer wieder die Offensive suchten, mussten höllisch aufpassen, um die zwei starken Essener Sturmreihen unter Kontrolle zu behalten. Das Schicksal sollte jedoch noch entscheidend auf das Spiel einwirken. In der 59. Spielminute ließ sich Essens Slanina leider zu einer Schauspieleinlage hinreißen, die Indians-Stürmer Bacek auf die Strafbank brachte. Essens große Chance auf direkte drei PUnkte, aber die Indians überstanden die Druckphase, konnten jedoch, wie auch ihr Gegner, in der Verlängerung keine Akzente mehr setzen. Im Penaltyschiessen trafen beide Teams in den ersten vier Versuchen je einmal, ehe ausgerechnet Igor Bacek, der Gefoulte aus der 59. Minute, den entscheidenden Penalty in die Maschen des großartigen Velm setzte.

Tore: 1:0 (19:18) Robin Palka (Christmann, Kiss 5-4), 2:0 (27:19) Branislav Pohanka (Pistilli, Thalmeier), 2:1 (31:09) Robin Slanina (Dmitriew, Daniels), 2:2 (41:32) Enrico Saccomani (Zajic, Slanina), 3:2 (65:00) Igor Bacek (PEN)

Herner EV Miners – Crocodiles Hamburg 1:6 (1:2, 0:3, 0:1)

Die Crocodiles scheinen sich langsam aber sicher zu einer Art Angstgegner der Herner zu mausern. Die 1:6 Pleite gegen die Hamburger war nicht nur die vierte Heimniederlage in Folge für den HEV gegen die Crocodiles, auch die Höhe der Niederlage setzte sich ungebremst fort. Zuletzt gab es am Gysenberg ein 1:5 und 2:7. Vor knapp 1.000 Zuschauern zeigten die Herner zwar ein ansehnliches Spiel, die deutlich bessere Effizienz hatten jedoch die Hamburger. Bester Hamburger war Dominik Lascheit mit drei Punkten vor dem Quartett Rajala, Domogalla, Hertel und Reed, die jeder je zwei Punkte reinholten.

Tore: 1:0 (11:35) Braylon Shmyr (Liesegang, Seto 5-4), 1:1 (16:32) Maximilian Spöttel (Habel, Domogalla), 1:2 (19:47) Harrison Reed (Rajala, Lascheit), 1:3 (33:10) Harrison Reed (Lascheit, Rajala 5-4), 1:4 (36:21) Maximilian Schaludek (Domogalla, Hertel), 1:5 (37:06) Dominik Lascheit (Zuravlev, Fleischmann), 1:6 (57:18) Niklas Jentsch (Walch, Hertel)

Icefighters Leipzig – Hammer Eisbären 6:3 (1:0, 4:2, 1:1)

Für kurze Zeit schien es so, als könnten die Hammer Eisbären, einer jener Kandidaten für die Newcomer der Saison, den Leipziger Icefighters gefährlich werden. Aber die Icefighters wurden mit einer pragmatischen Lösung die Eisbären wieder los. Die Lösung, gegen den Gegner möglichst seine Spiele zu gewinnen und so geschah es. Vor zehn Tagen gewannen die Leipziger schon mit 4:2 beim Rivalen, jetzt mit 6:3. Jetzt haben die Icefighters schon zwölf Punkte Vorsprung auf die Eisbären und können sich wieder auf Platz sechs konzentrieren, wobei dieser noch von Herne eingenommen wird. Matchwinner in der Partie gegen Hamm war das Trio Wolter, Hannon, Riekkinen, von dem alle je drei Punkte holten. Hamm kam erst nach dem 0:4 in Schwung, konnte den Rückstand jedoch nicht entscheidend verkürzen und das 3:5 in der 60. Minute kam entschieden zu spät.

Tore: 1:0 (07:53) Ian Farrell (Heyter, Riekkinen), 2:0 (24:33) Marvin Miethke (Farrell, Stopinski), 3:0 (28:19) Joonas Riekkinen (Wolter, Hannon), 4:0 (30:00) Roberto Geiseler (Farrell, Riekkinen 5-4), 4:1 (30:24) Kyle Brothers (Spacek, Pinsack), 4:2 (30:39) Kevin Lavallee (Balla), 5:2 (33:47) Jonas Wolter (Stopinski, Heyer 4-5), 5:3 (56:00) Artur Tegkaev (Trapp, Lichnovsky), 6:3 (56:40) Jonas Wolter (PEN)

Saale Bulls Halle – Krefelder EV U23 11:2 (2:0, 4:1, 5:1)

Die Bulls waren gewarnt. Der Gegner hatte gerade gegen Hamburg gewonnen und man selbst hatte im Dezember mit dem KEV beim 6:4 ziemliche Schwierigkeiten. Am Ende war die Angst umsonst gewesen. Gegen das Duo Merl/Vihavainen, das jeweils sechs PUnkte erzielte, fanden die KEV´ler einfach kein Rezept und so waren beide an fast jedem Bull-Tor beteiligt. Auf Krefelder Seite konnte man lediglich mit seinem Einsatz und seiner Fairness punkten.

Tore: 1:0 (07:06) Matias Varttinen (Hoffmann, Vihavainen), 2:0 (10:03) Matias Varttinen (Merl, Vihavainen), 3:0 (22:42) Thomas Merl (Plauschin, Demmler), 3:1 (24:35) Aaron McLeod (Schönfeld, Stephens), 4:1 (28:52) Patrick Schmid (Merl, Vihavainen 5-4), 5:1 (31:55) Thomas Merl (Vihavainen, Schmid 5-4), 6:1 (33:07) Thomas Merl (Vihavainen, Becker 4-5), 6:2 (42:15) Carter McLlwain, 7:2 (48:38) Patrick Schmid (Schütt, Vihavainen), 8:2 (50:38) Patrick Schmid (Varttinen, Schütt), 9:2 (53:42) Roman Pfennings (Becker, Schütt), 10:2 (55:25) Thomas Gauch (Hildebrand, Weyrauch), 11:2 (58:07) Thomas Merl (Gauch, Hildebrand)

Tilburg Trappers – Rostock Piranhas 8:2 (6:0, 2:1, 0:1)

Wenn in Tilburg die Trappers auf die Piranhas treffen, sind zwei Dinge garantiert. 1. Ein Heimsieg der Gastgeber, 2. Es fallen viele Tore. Und das letzte Spektakel im September 2021 fand eine torreiche Fortsetzung. Das Torverhältnis beider Teams beträgt aus den letzten elf Begegnungen, die sämtlichst von Tilburg gewonnen wurden, 78:26. Entscheidend für das hohe Ergebnis war der olympiareife Start der Trappers, die nach 205 Sekunden bereits mit 3:0 führten. Nach dem 5:0 in der 12.Minute war der Arbeitstag von Rostocks Torhüter Christopher Strasen beendet und Routinier Luca di Berardo übernahm ein schweres Amt, das er aber ab der 12. Minute relativ gut verteidigte. Bester einheimischer Stürmer war Raimond van der Schuit mit vier Punkten, vor seinen Teamkollegen Brett Bulmer und Danny Stempher, die beide je drei Punkte einholten.

Tore: 1:0 (01:23) Delany Hessels (Hofland, Virtanen), 2:0 (01:57) Raymond van der Schuit (Muller, Bulmer), 3:0 (03:27) Danny Stempher (de Hondt), 4:0 (08:26) Raymond van der Schuit (Bulmer, Vogelaar), 5:0 (11:38) Brett Bulmer (Hermens, van der Schuit), 6:0 (13:59) Raymond van der Schuit (Stempher, Richards 5-4), 6:1 (25:21) Dante Hahn (Pauker, Döring), 7:1 (30:59) Danny Stempher (de Hondt, Loginov 4-5), 8:1 (32:43) Giovanni Vogelaar (van Gorp, Hofland), 8:2 (51:51) Keegan Dansereau (Hahn, Barry)

Herforder EV – Füchse Duisburg 2:4 (0:0, 2:2, 0:2)

In einer ausgeglichenen Begegnung setzte sich am Ende der Liganeuling knapp durch. Am effektivsten hantierten wieder die schwedischen Brüder Wernerson Libäck, sowie der Finne Uski. Aus Herforder Sicht war die Niederlage unnötig, denn der HEV führte bis zur 40. Minute, dann trafen die Füchse durch Manuel Neumann und durch die schwedischen Brüder zum Endstand 4:2.

Tore: 0:1 (21:19) Leonardo Stroh (Lundh Hahnebeck, P. Wernerson Libäck), 1:1 (27:05) Dominik Patocka (Denoble, Hutt 5-4), 2:1 (37:19) Logan Denoble (Patocka, Hutt), 2:2 (39:47) Manuel Neumann (Lundh Hahnebeck, Fomin), 2:3 (48:06) Linus Wernerson Libäck (P. Wernerson Libäck, Nedved 4-5), 2:4 (51:34) Pontus Wernerson Libäck (L. Wernerson Libäck, Uski 5-3)


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