Trotz 8:2: Mühevoller Einstieg des VorrundenmeistersHannover Indians
Trotz 8:2: Mühevoller Einstieg des VorrundenmeistersDer Sieg war deutlich, über das Wie wird zu sprechen sein. Vor allem beim Vorrundenmeister, der sich äußerst schwer tat mit dem Tabellenletzten. Dabei hatte ECH-Trainer Willmann noch vor der Partie gewarnt: „Wir müssen jedes Spiel zu 120 Prozent annehmen. Auch Wedemark ist stark, hat personell deutlich nachgebessert.“ Es half nichts. Fast schon zu erwarten der schnelle Rückstand. Ein früherer Indianer war der Torschütze. Reiko Berblinger (3.), zuletzt 2004 in ECH-Reihen, tat sich als Goalgetter hervor, brachte, unterstützt von Theilmann und Stafford, seine Farben in Front und die Kreisläufe der ECH-Fans in Wallung. Von diesem Schock mussten sich die Indians erst einmal erholen, brauchten dafür geschlagene zwölf Minuten. Dann ging das Zielschießen los. Für den Umschwung brauchte der Meister ganze 43 Sekunden. Erst zeigte Abwehrspieler Armin Finkel (15.), wie man es macht, dann zeigte sich Sturmkollege Artur Grass (15.) als gelehriger Schüler, machte es ihm gleich. Der bei dem Treffer als Assistgeber auftretender Christopher del Castillo (18.) schien an seinem Tun Freude gefunden zu haben, denn beim 3:1, dem einzigen Powerplay-Treffer des Abends, tat er selbst in Erscheinung, diesmal mit Grass und Stolikowski als Vorlagengeber.
Wer nun gedacht hatte, dass diese fünf Minuten das Spiel entschieden hätten, musste sich eines Besseren belehren lassen. Die ohne ihren Spielmacher Budd angetretenen Wedemärker versteckten sich nicht, versuchten, am Ball bzw. Puck zu bleiben, und setzten die bei weitem nicht überzeugenden Gastgeber unter starken Stress. Vor allem nach dem Anschlusstreffer von Tim Marek (38.) schien ein Sieg des Vorrundenmeisters durchaus in Gefahr.
Das Spiel nach vorne, das Forechecking hatte jedoch aus Kraft gekostet und als die Indians durch Andre Gerartz (42.) das schnelle 4:2 erzielten, war die Vorentscheidung gefallen. In der Folgezeit verschärften die Indians das Tempo, nahmen dem Gegner die Luft zum Gegenschlag und erhöhten mit einem unglaublichen Doppelschlag, d.h. zwei Treffer in Unterzahl innerhalb von 33 Sekunden, durch Christoph Koziol (51.) und Robert Hock (52.) auf 6:2. Das war für die Wedemärker endgültig der K.o. und es sollte noch schlimmer kommen. In der 55. Minute besorgten Artus Grass und Andre Gerartz, wiederum mit einem Doppelschlag, diesmal innerhalb von nur zwanzig Sekunden, das 8:2, den Endstand.
Ein verdienter, wenn auch zu hoch ausgefallener Erfolg des Favoriten. Beeindruckend die Form der beiden Matchwinner Christoph Koziol (5 Punkte) und Artus Grass (4 Punkte). Am Sonntag wird es auf jeden Fall gegen wieder erstarkte und von Coach Bögelsack gut eingestellte Scorpions sehr schwer werden, den für eine Vorentscheidung wichtigen zweiten Erfolg einzuholen.