Trappers setzen sich bei den Scorpions durch1:0-Erfolg für Tilburg
Am 15. März folgt Spiel Nummer drei, wiederum in Tilburg und der Deutsche Meister von 2010 wird sich ganz schön anstrengen müssen, wenn nicht schon im Achtelfinale der Oberliga-Meisterschaft die Saison zu Ende sein soll.
Von Anfang an war die Marschrichtung der Gäste klar. Nach dem Einwurf des Honorarkonsuls des Königreiches der Niederlande, Dr. Volker Müller, war das Ziel die schnelle Führung. Ein Unterfangen, das sich in der Praxis als schwerer erwies als in der Theorie. Obwohl am Ende des ersten Drittels gleich 12:3 Torschüsse für die Tilburger auf dem Papier standen, hieß es immer noch 0:0. Allerdings ist es auch Pflicht, das Zielvisier richtig einzustellen und damit haperte es bei den Gästen deutlich. Vor allem van Biensen hatte zweimal die Möglichkeit, zielte zwar über die Fanghand von Hertel und auch über die Latte. Tilburgs-Coach Bohuslav Subr: „Der Gegner hat tief gestanden, defensiv sehr konsequent gespielt. Es war nicht leicht, die Scheibe vor das Tor zu bringen.“ Die Scorpions hatten zweifellos Glück, zogen aber auch die Konsequenz mit einem noch dichteren Abwehrring und damit taten sich die Niederländer sehr schwer. Erst im zweiten Drittel des ersten Drittels kamen die Scorpions auf und verfehlten sogar die Führung in der 14. Minute nur um Zentimeter, als Hungerecker nur den Pfosten traf.
Diese Großchance zeigte Wirkung. Die Tilburger, die sich zum Ende des ersten Drittels etwas zurückgezogen hatten, spielten deutlich kontrollierter zu Beginn des zweiten Drittels. Beim Gegenpart, den Scorpions, sah es anders aus. Der Pfostenschuss von Hungerecker machte mutiger und dann sah es in der 26. Minute richtig gut aus, als Colier und Houkes nacheinander auf die Strafbank mussten und 100 Sekunden doppeltes Überzahlspiel winkten. Tatsächlich musste sich Tilburgs Keeper Meierdres und seine Verteidigung wie Stehaufmännchen vorgekommen sein, denn vor dem niederländischen Heiligtum spielten sich turbulente Szenen ab, jedoch erfolglos. Scorpions-Coach Lenny Soccio: „Solche Chancen sind selten in einer Play-off-Runde und müssen genutzt werden.“ Im Anschluss gab es ein verteiltes Spiel zu sehen, in dem echte Torszenen rar blieben. Lediglich im Powerplay, vornehmlich für die Scorpions, wurde es dramatisch. Am Ende stand ein 0:0 nach vierzig Minuten zu Buche und die Dramaturgie näherte sich dem Höhepunkt.
Das dritte Drittel begann gleich mit einer Riesenchance nach nur vierzig Sekunden für die Scorpions durch Blank. Dieser zog die Scheibe über den Kasten vom starken niederländischen Keeper Meierdres. Es folgte ein verbissener Kampf um jeden Zentimeter, nicht schön für den Fan anzusehen mit wenigen Möglichkeiten. Die besten hatten noch Stempher von Tilburg und Morczinietz, beide scheiterten jedoch durch Zielungenauigkeit. Lag es an der nachlassenden Kraft der Scorpions oder drehten die Tilburger noch einmal auf? Ab etwa der 48. Minute verlagerte sich das Geschehen eindeutig vor das Tor der Langenhagener. Der ebenfalls sich in Topform befindliche Scorpions-Keeper Jimmy Hertel musste mehrfach in höchster Not eingreifen, ehe auch er geschlagen war. Willemse versuchte einen Schuss von rechts, leicht diagonal postiert, Hertel konnte die Scheibe nicht vollständig unter Kontrolle bringen und Nick de Rujter schob sie über die Linie. Der anschließende Jubel der in Gelb-Schwarz angetretenen Tilburger zeigte viel über die abfallende Nervenanspannung. Wer jetzt jedoch gedacht hätte, dass die Scorpions die Köpfe hängen lassen würde, sah sich, zum Glück, getäuscht. Mit aller Wucht versuchten sie den Ausgleich zu erzwingen und standen mehrfach kurz vor dem 1:1. Bacek, Koziol und Hungerecker hatten den Ausgleich vor Augen, scheiterten nur knapp entweder an Meierdres oder an der hingebungsvollen niederländischen Verteidigung. Ob die Partie am Ende mit den nicht eingesetzten Scorpions-Spielern Mery und Carpenter anders ausgesehen hätte, ist natürlich nicht beantwortbar. Dazu Scorpions-Coach Soccio: „Ich habe auf den zweiten Kontingentposten verzichtet, weil wir genug junge Spieler haben, die es verdient haben, eingesetzt zu werden, zumal ich immer auf die U21-Regel aufpassen muss. Wenn Goller am Dienstag nicht einsatzfähig ist, werde ich sicherlich auf einen der beiden zurückgreifen.“
Tilburgs Trainer Bohuslav Subr: „Wir sind sehr glücklich, den zweiten Sieg eingefahren zu haben. Beim 3-5 im zweiten Drittel haben wir viel Glück gehabt. Es war ein schwer erkämpfter Sieg. Jetzt muss im dritten Spiel noch ein Sieg her und dann haben wir die erste Runde überstanden. Weitere Ziele haben wir nicht, wir sehen nur von Runde zu Runde.“
Scorpions-Trainer Lenny Soccio: „Ich trauere der 5:3-Situation nach, die am Ende das Spiel entschieden hat. Wir haben viel Druck ausgeübt, haben Chancen gehabt. Bei zwei gleichstarken Mannschaften sind solche Situationen entscheidend. Ich bin trotzdem für Dienstag optimistisch.“
Tor: 0:1 (54:05) de Rujter (Willemse). Strafen: Hannover 4, Tilburg 8. Zuschauer: 816.