Tilburg und Indians verschärfen Kampf um Platz zweiAcht Vereine noch in Platzkämpfe involviert

Um Platz zwei wird es jetzt richtig spannend, denn Halle und Trappers sind punktgleich, die Indians nur zwei Zähler zurück. Halle sollte gegen Rostock gewinnen, aber in Hamburg hängen die Trauben hoch. Tilburg trifft auf Erfurt, dass an einem guten Tag auch Topteams ärgern kann und muss an den Pferdeturm. Und die Indians treffen auf die Trappers, müssen danach zu den wiedererstarkten Piranhas. Hamburg hat Platz fünf sicher, spielt wahrscheinlich in den Play-Offs gegen Riessersee. Leipzig befindet sich weiterhin im Clinch mit Herne, hat nur noch ein Spiel in Essen. Herne muss nach Erfurt und testet danach den frischgebackenen Nordmeister aus Mellendorf.
Die Füchse Duisburg haben sich als Aufsteiger das erste Heimrecht in den Pre-Play-Offs redlich verdient. Wer wird der Gegner? Erfurt hat zwar zwei Punkte Vorsprung auf Hamm, spielt aber zuhause gegen Herne und muss noch nach Tilburg. Die Eisbären haben scheinbar das leichtere Programm mit einem Heimspiel gegen Krefeld und einer Auswärtsbegegnung in Duisburg. Die schlechtesten Karten bei diesem letzten Trio hat der Tabellenelfte Herford, der sich nur noch einmal zuhause gegen Hamburg misst. Auch um Platz zwölf geht es noch hoch her. Und da treffen die Diezer ausgerechnet auf den Herausforderer aus Essen. Rein rechnerisch hat sogar noch Rostock eine Chance auf Platz 13, aber da müsste Essen beide Spiele verlieren und Rostock die letzten beiden Begegnungen klar gewinnen.
Hannover Indians – Crocodiles Hamburg 6:2 (1:1, 2:0, 3:1)
Die kleine Siegesserie der Indians gegen die Elbestädter bleibt bestehen. Der bisherigen Serie von drei Heimsiegen konnte ein vierter hinzugefügt werden, der jedoch stellenweise am seidenen Faden hing. Der Grund war der kompakte Auftritt einer Hamburger Mannschaft, die auf jeden Fall die 1:5 Heimniederlage von vor paar Wochen vergessen machen wollte. Im ersten Drittel war man an diesem Ziel nahe dran, denn das Indians-Aufbauspiel wurde immer wieder empfindlich gestört und wenn die Topscorer der Crocodiles erst einmal in Rollen kommen, sind sie nur schwer zu stoppen. Die Rede ist von Dominik Lascheit und Thomas Zuravlev, die immer wieder gefährlich vor dem Heiligtum von Indians-Keeper David Böttcher-Miserotti auftauchten und in Ilya Fleischmann einen idealen Abnehmer für ihre Ideen hatten, der dann auch prompt die Hamburger Führung erzielte. Aber auch die Gegenseite hatte einen Akteur, der immer wichtiger wird: Riku Tiainen. Der Finne, der etwas Eingewöhnungszeit brauchte, traf, ähnlich wie gegen Duisburg, aus kurzer Distanz und als Matthew Pistilli das zweite Drittel gleich mit der Führung eröffnete, schien der Weg zu drei Punkten für die Indians frei. Es blieb bei der knappen Führung, bis Tiainen wenige Sekunden vor der zweiten Drittelpause eine Schwäche von Hamburgs Torhüter Nils Kapteinat eiskalt ausnutzte und zum 3:1 traf. Aber Hamburg gab sich noch nicht geschlagen, versuchte immer wieder mutig nach vorn zu spielen und als der in Hannover geborene Thomas Zuravlev auf 2:3 verkürzte, schien der hannoversche Sieg in echter Gefahr. In den letzten drei Minuten aber explodierten die Gastgeber, trafen noch zweimal regulär und einmal bei einem Empty-Netter, wobei zwei Vorlagen sogar Torhüter Böttcher-Miserotti gutgeschrieben wurden. Beste Indian war Altmeister Igor Bacek mit drei Punkten, bei Hamburg war das anfangs erwähnte Trio Lascheit, Zuravlev und Fleischmann für alle Punkte zuständig.
Tore: 0:1 (07:02) Ilya Fleischmann (Lascheit, Zuravlev), 1:1 (12:21) Riku Tiainen (Bacek, Selan), 2:1 (21:03) Matthew Pistilli (Bräuner, Aichinger), 3:1 (39:29) Riku Tiainen (Bacek, Pohanka), 3:2 (53:35) Thomas Zuravlev (Fleischmann, Lascheit), 4:2 (57:24) Robin Palka (Pistilli, Böttcher-Miserotti), 5:2 (58:02) Sofiene Bräuner (Möller, Böttcher-Miserotti ENG), 6:2 (59:24) Igor Bacek (Pohanka, Selan 5-4)
Herner EV Miners – Tilburg Trappers 2:3 (1:2, 1:1, 0:0)
In einer Begegnung mit Play-Off-Qualität setzte sich am Ende der Favorit knapp durch. Zwar gingen die Herner bereits nach zwei Minuten durch Fominych in Führung, aber ein Doppelschlag der Trappers in der siebten Spielminute, ausgeführt von Janne de Bonth und Ties van Soest brachte die Trappers in Führung, die zwar in der 33. Minute durch Wouter Sars diesen Vorsprung ausbauen konnten, aber nur zwei Minuten später durch Stelzmann wieder den Anschluss hinnehmen mussten. Bei letzterem Tor gab die HEV-Neuerwerbung Jegors Fleisers, ein erst 18jähriger Lette, bei seinem Heimdebut seinen Premierenassist. Interessant, dass bei Herne der erste Block mit einer minus 9 aus dem Spiel ging, der zweite Block mit minus 5 und der dritte auf eine plus 4 kam. Bei Tilburg beendeten nur zwei Spieler (Virtanen und Hofland) das Spiel mit einer Minuswertung, der vierte Block kam auf eine starke plus 5, wie die erste Formation.
Tore: 1:0 (02:00) Denis Fominych (Shmyr, Seto 5-4), 1:1 (06:08) Janne de Bonth (Jacobs, Sars), 1:2 (06:45) Ties van Soest (Bulmer), 1:3 (32:52) Wouter Sars (Verkiel, Jacobs), 2:3 (33:47) Lars Stelzmann (Köhler, Fleisers)
Hammer Eisbären – Hannover Scorpions 3:4 (2:1, 0:2, 1:1)
Auch wenn die wiederum 13 Spieler der Scorpions am Ende siegreich waren und wieder drei Punkte einsacken konnten. Das vierte Tor in letzter Minute war pures Glück und das werden die Scorpions auch brauchen bei ihrem Unternehmen Aufstieg. Hamm, das mit großem Kampf die spielerischen Defizite halbwegs ausgleichen konnte, wurde für seine mutige Spielweise am Ende bestraft, kann aber, wenn die Tabellensituation so bleibt, durchaus mit erhobenem Haupt gegen Herne in den Pre-Play-Offs antreten. Stärkster Akteur bei Hamm war der zweimalige Assistgeber Kevin Trapp, zusammen mit seinem dritten Angriffsblock, zu dem noch Pascal Pinsack und Thomas Lichnovsky gehören. Bei dem von Verletzungen gebeutelten Tabellenführer waren Christoph Kabitzky mit drei Punkten, sowie Christoph Koziol und Julian Airich die auffälligsten Akteure.
Tore: 1:0 (04:06) Pascal Pinsack (Trapp), 2:0 (18:08) Thomas Lichnovsky (Trapp, Balla 5-4), 2:1 (19:57) Christoph Kabitzky (Bettauer, C. Koziol), 2:2 (29:40) Christoph Kabitzky (Reiß, C. Koziol), 2:3 (35:08) Julian Airich (Klöpper), 3:3 (47:41) Lars Reuß (Spacek, Brothers), 3:4 (59:27) Julian Airich (Kabitzky, Just)
Füchse Duisburg – EG Diez-Limburg 8:2 (0:0, 6:1, 2:0)
Die nur mit 13 Feldspielern angereisten Limburger verkauften sich in Duisburg so gut wie möglich, waren im ersten Drittel optisch sogar besser, konnten diese Leistung aber nicht in Tore ummünzen. Im zweiten Abschnitt setzten sich dann die physische Stärke der Füchse durch, die mit vier kompletten Reihen angetreten waren und jetzt hochüberlegen agierten. Dieser Druck führte zwangsläufig zu Toren und als Linus Wernerson Libäck auf 4:1 erhöht hatte, war auch der Arbeitstag von Diez-Torhüter Tim Stenger – verletzungsbedingt – zu Ende. Für ihn kam Marian Kapicak, der jedoch bis zum Ende ebenfalls die Scheibe viermal aus dem Tor holen musste. Aber auch die 898 Füchse-Fans kamen in den Genuss, den Back-up von Stammtorhüter Linus Schwarte, Leon Brunet, zu sehen. Dieser musste zwar in den eingesetzten zehn Minuten nur zweimal eingreifen, kassierte aber kein Gegentor und konnte sich für 100 Prozent Fangleistung feiern lassen. Beste Scorer auf Duisburger Seite waren mal wieder Gebrüder Wernerson Libäck mit zusammen acht Punkten, bei Diez gefiel Niko Lehtonen, der an beiden Toren beteiligt war.
Tore: 1:0 (23:12) Pontus Wernerson Libäck (L. Wernerson Libäck, Fischer), 1:1 (25:31) David Lademann (Valenti, Lehtonen), 2:1 (27:15) Oula Uski (P. Wernerson Libäck, L. Wernerson Libäck), 3:1 (28:01) Michael Fomin (Nedved, Pfeifer), 4:1 (30:41) Pontus Wernerson Libäck (L. Wernerson Libäck, Neumann), 5:1 (35:18) Lennart Schmitz (Pfeifer, Ziolkowski), 6:1 (38:53) Pontus Wernerson Libäck (Neumann, Uski), 6:2 (43:56) Stanley Jatczak (Firsanov, Lehtonen), 7:2 (44:51) Ondrej Nedved (L. Wernerson Libäck, Fischer), 8:2 (48:57) Tom Orth (Heatley, Ziolkowski)
Icefighters Leipzig – Krefelder EV U23 5:0 (3:0, 2:0, 0:0)
Das nennt man Präzision. Beide Spiele zwischen Leipzig und dem Krefelder Nachwuchs endeten in Leipzig 5:0 für die Gastgeber. Mit Abstand bester Akteur bei den Icefightern war Dominik Piskor mit drei Punkten vor Nicolas Sauer und Felix Stopinski, die sich beide je zwei Punkte anrechnen lassen konnten. Selbstverständlich eine starke Leistung erbrachte außerdem Patrick Glatzel mit seinem zweiten Shutout in dieser Saison. Für Krefeld war es das Ziel, nicht zu hoch zu verlieren, das halbwegs eingehalten werden konnte.
Tore: 1:0 (05:28) Tim Heyter (Piskor, Miguez), 2:0 (08:08) Victor Östling (Stopinski, Farrell), 3:0 (17:38) Nicolas Sauer (Piskor, Stopinski), 4:0 (21:43) Jonas Wolter (Riekkinen, Hannon 5-4), 5:0 (38:27) Dominik Piskor (Sauer, Miethke)
Rostock Piranhas – Black Dragons Erfurt 6:1 (3:0, 2:0, 1:1)
Eines muss man klarstellen. Der Wechsel von Trainer Lenny Soccio an die Ostsee kam zu spät. Seitdem sind die Piranhas kaum wiederzuerkennen. Sie sind deutlich stärker auf allen Mannschaftsbereichen unterwegs und auch Erfurt hatte diesmal, im Gegensatz zur 2:3 Niederlage im September, keine echte Chance. Und dass bei einem Schussverhältnis von 44:31 für die Black Dragons. Sie beherrschten auswärts ihren Gegner, der jedoch eine Galavorstellung in Kontereishockey im eigenen Stadion gab und der in Dante Hahn seinen überragenden Akteur hatte. Der Deutsch-Kanadier gab gleich vier Assist, verbesserte sich mit jetzt 59 Punkten auf Platz 32 in der Scorerliste. Aber auch Matthew Barry zeigte bei seinen drei Scorerpunkten, wie wichtig er für sein Team ist. Und noch einem Akteur scheint der neue Trainer gut getan zu haben: Torhüter Lucas di Berardo. Seit Januar viermal über 90 Prozent Fangquote, gegen Erfurt sogar 97,7 Prozent. Erfurt spielte dagegen nicht schlecht, aber es fehlte einfach an zündenden Ideen und der daraus folgenden Durchschlagskraft. Außerdem wurden alle vier Überzahlspiele vergeigt, so dass die Niederlage am Ende erklärt werden kann.
Tore: 1:0 (09:09) Matthew Barry (Dansereau, Hahn), 2:0 (10:05) Tom Voronow (Pauker, Döring), 3:0 (15:46) Keegan Dansereau (Barry, Hahn), 4:0 (33:03) Tom Voronow (Hahn, Pauker), 5:0 (38:49) Stephane Döring (Paul-Mercier), 6:0 (40:57) Mark Ledlin (Barry, Hahn), 6:1 (59:51) Michal Bezouska (Hendreschke, Banach)
Moskitos Essen – Herforder EV 4:7 (2:2, 1:1, 1:4)
Und wieder einmal ein gebrauchter Tag für die Moskitos, die lediglich in einer Team-Disziplin glänzen konnten, beim Powerplay. Zwei Chancen, zwei Tore = 100 Prozent. Für ein Team, dass zuletzt weniger als 19 Prozent schaffte, ein wirklich guter Wert. Das war es aber auch schon alles vor einer traurigen Zuschauerkulisse von nur 491 Interessierten. Herford war über zwei Drittel auch nicht viel besser, hatte aber am Ende mehr Biss und konnte sich auf einen Topscorer verlassen: Andre Gerartz. Der 30jährige, 2018/19 selbst einmal ein Moskito, erzielte gleich vier Tore, davon die ersten drei für sein Team. Er profitierte dabei auch von den perfekten Zulieferern Rustams Begovs und Ulib Berezovskyy, die beide vier Punkte holten, darunter drei Assist.
Tore: 0:1 (06:44) Andre Gerartz (König, Berezovskyy), 1:1 (08:58) Henry Martens (Daniels, Dmitriew 5-4), 1:2 (10:14) Andre Gerartz (Berezovskyy, Garten), 2:2 (15:26) Mitch Bruijsten (K. Bruijsten, Dmitriew 5-4), 3:2 (20:58) Mark Zajic (Saccomani, Frick), 3:3 (38:01) Andre Gerartz (Begovs, Berezovskyy), 4:3 (47:29) Robin Slanina, 4:4 (48:57) Rustams Begovs (Garten, Gerartz), 4:5 (49:21) Logan Denoble (Gerstung, König), 4:6 (54:35) Andre Gerartz (Begovs, Garten 5-4), 4:7 (57:59) Ulib Berezovskyy (Begovs, Stocker 5-4)