Tilburg Trappers nach Herner Pleite neuer TabellenführerHerne geht in Duisburg unter – Krefeld gelingt zweiter Sieg

Dahinter jetzt Duisburg, da sich Leipzig ein 4:5 am Pferdeturm leistete. Punktgleich mit Leipzig die Hamburger Crocodiles, die am Wochenende fünf Zähler einheimsten und sich weiterhin im vorderen Teil des breiten Mittelfeldes tummeln. Auf Platz sechs der Verlierer der letzten Wochen, die Hannover Scorpions, die auch in Erfurt mit 4:6 unterlagen. Nur einen Punkt hinter den Scorpions die Rostocker, die in Krefeld nur zu einem Punkt kamen aber jetzt immerhin sich drei Punkte vor den Indians befinden. Diese konnten immerhin am Wochenende vier Punkte kassieren, befinden sich auf Kurs nach oben. Immer wieder negativ fallen die Hallenser auf, die nach einem Zwischenhoch im Oktober jetzt auch schon die dritte Niederlage hintereinander kassierten und sich dabei 18 Gegentore einhandelten. Für einen Geheimfavoriten entschieden zu viel. Auf Platz zehn die Essener Moskitos und dahinter folgen Erfurt mit neun Zählern und die Krefelder, die nach zehn Spieltagen ohne Sieg mal wieder ein Spiel gewinnen konnten.
Black Dragons Erfurt – Hannover Scorpions 6:4 (3:1, 2:2, 1:1)
Die Pleiteserie der Scorpions geht weiter. Auch in Erfurt hingen am Ende die Trauben zu hoch, wobei einer der Gründe wohl auch das mangelnde Powerplay war, wo nur eine Quote von 25 Prozent (Erfurt: 50 Prozent) erzielt werden konnte. Dazu kam der Start, denn bereits der erste Angriff der Thüringer landete im Tor von Scorpions-Keeper Florian Mnich, der den Vorzug vor Stammkeeper Enrico Salvarani erhalten hatte. Torschütze war Maurice Keil nach 45 Sekunden. In der zwölften Minute erhöhte Oliver Kämmerer auf 2:0 aber bereits im Gegenzug markierte Christoph Koziol den Anschlusstreffer. Interessant, dass nach dem 3:1 in der 15. Minute, erzielt für Erfurt durch den Ex-Scorpion Sean Fischer Gästecoach Dieter Reiß seinen Back-up im Tor durch Salvarani ersetzte. Dieser konnte aber in der 21. Minute auch das 4:1 nicht verhindern, als Joonas Toivanen freie Fahrt hatte. Danach versuchten sich die Scorpions zu richten, konnten die Partie schließlich nach einem Doppelschlag von Topscorer Patrick Schmid (36., 37.) auf 3:4 verkürzen. Dumm nur für die Gäste, dass eine Unkonzentriertheit, sieben Sekunden nach dem eigenen dritten Tor, zum nächsten Gegentor führte, als Maurice Keil für die schwarzen Drachen einnetzen konnte. Als Dennis Arnold in der 49. Minute auf 4:5 verkürzte, wurde es wiederum spannend und erst ein Empty-Netter, zwei Sekunden vor Spielende von Milan Kostourek, beendete die Siegerdiskussion.
Krefelder EV U23 – Rostock Piranhas 5:4 (1:2, 2:0, 1:2, 1:0) n.P.
Auch wenn es im Augenblick nur der letzte Platz in der Oberliga Nord ist. Nur 45 zahlende Zuschauer, das haben die Jungs des KEV wirklich nicht verdient. Diese zeigten dann auch, trotz der schwachen Unterstützung ein tolles Kampfspiel, bei dem sie am Ende, mit etwas Glück endlich einmal den zweiten Punkt einsacken konnten. Dabei misslang den Krefeldern wiederum der Start, denn die Piranhas trafen durch Roman Tomanek (8.) und Jonas Gerstung (10.) zum 2:0. Zum Glück traf Michael Jamieson (14.) recht schnell zum Anschluss und hielt somit die Hoffnung am Leben. Im zweiten Drittel kamen die Krefelder stärker auf, belohnten sich in der 25. Minute mit dem Ausgleich, als Jeremiah Luedtke bei doppeltem Überzahlspiel traf und gleichzeitig seinen jetzt folgenden Hattrick einleitete. IN der 33. Minute erhöhte er auf 3:2 und in der 42. Minute traf er noch zum 4:2. Jetzt war es für die Gäste Zeit, die Aufholjagd zu starten und tatsächlich gelang dies auch. In der 51. Minute traf Michael Kohl zum 3:4 und 35 Sekunden vor Spielende glich Jonas Gerstung aus. In der Verlängerung hatte zwar der KEV leichte Vorteile, es blieb jedoch beim 4:4 und so fiel die Entscheidung erst im Penaltyschießen, in dem der Mann des Tages, Jeremiah Luedtke auch für den Siegtreffer des KEV verantwortlich zeichnete.
Saale Bulls Halle – Crocodiles Hamburg 1:5 (1:2, 0:3, 0:0)
Als das Spiel zu Ende war, da hatten die 1187 Zuschauer sowie die Spieler der Saale Bulls eine Lektion von den Hamburger erhalten, die sich gewaschen hatte. Die Crocodiles, die nach dem 4:3 vom Freitag gegen die Indians ein perfektes Wochenende feiern konnten, hatten bei einem Schussverhältnis von 18:37 5:1 gewonnen und dabei mit einem Effizienzquotienten von 27,8 Prozent geglänzt. Außerdem klappte das Powerplay (67 Prozent), während Halle in beiden Fächern versagte. Die Tore der Crocos schossen Dennis Reimer (9.), Dominik Lascheit (11., 22., 25.) mit einem waschechten Hattrick und Jordan Draper (26.), während für Halle Michal Bezouska (1.) zwar schon nach 12 Sekunden traf, danach fand aber in der Bulls-Offensive Funkstille statt. Zwar wechselte Halles Trainer Herbert Hohenberger in der 22. Minute nach dem 0:3 seinen Keeper Michel Weidekamp gegen Sebastian Albrecht ein, aber die Maßnahme brachte am Ende doch nicht den erhofften Erfolg.
Moskitos Essen – Tilburg Trappers 3:6 (0:0, 2:3, 1:3)
Wieder einmal hatten die Moskitos die Tilburger fast am Haken, um letzten Endes doch die Segel streichen zu müssen. Nachdem das erste Drittel bei ausgeglichenen Spielanteilen 0:0 endete, traf Jordy Verkiel (22.) schon nach 72 Sekunden im Mitteldrittel. Julian Airich glich nur zwei Minuten später aus aber der erste von zwei Doppelschlägen, der letzten Endes die Entscheidung zugunsten der Trappers bringen sollte, brachte schon eine Vorentscheidung. Danny Stempher (28.) traf bei einem Powerplay zum 2:1, dem nur 152 Sekunden später Max Hermens das 3:1 folgen ließ. Die Essener nahmen jedoch den Fight und den Rückstand an, kämpften um jeden Zentimeter und kamen tatsächlich zum Ausgleich. Lars Grözinger (31.) und Thomas Richter (42.) war dafür verantwortlich. Der zweite Doppelschlag brach dann jedoch den Moskitos das Genick. Trappers-Verteidiger Boet van Gestel (44.) und Ryan Collier (45.) trafen innerhalb von 46 Sekunden zum 5:3 und Essen war danach nicht mehr in der Lage zurückzuschlagen. In der 56. Minute erhöhte Reno de Hondt sogar in Unterzahl zum Endstand 6:3 für den neuen Tabellenführer.
Füchse Duisburg – Herner EV 9:2 (3:0, 3:0, 3:2)
Das war eine Machtdemonstration, wie sie im Buche steht. Das Team der Stunde aus Duisburg schießt den Tabellenführer aus Herne glich mit 9:2 ab und kommt damit zu seinem siebten Sieg in Folge. Bereits der Start des neuen Tabellendritten war beeindruckend. Nach nur 131 Sekunden führten die Füchse nach Toren von Robin Slanina (1.) und Maximilian Schaludek (3.) mit 2:0. Bereits in der neunten Minute kamen die Duisburger zum 3:0, als Matt Abercrombie schon das Game-Winning-Goal erzielte. Danach nahmen sich die Füchse etwas zurück, starteten in das zweite Drittel aber wiederum wie die Feuerwehr. Alexander Spister bereits nach 24 Sekunden und nur neunzig Sekunden später erhöhte Robin Slanina auf 5:0. Dieses fünfte Gegentor führte zur Flucht von Hernes Keeper Björn Linda, ansonsten ein Musterbeispiel stoischer Gelassenheit und damit verbunden zum Einsatz von dessen Back-up Lukas Schaffrath. Dieser hielt seinen Kasten fünf Minuten sauber, dann traf Sam Verelst (27.) zum 6:0. Damit war das Spiel frühzeitig entschieden. Hernes Patrick Asselin (46.) und Michael Ackers (53.) verkürzten, Füchse-Stürmer Ricco Ratajczyk (51.) erhöhte auf 7:2. In der letzten Minute ging es dann vor dem HEV-Tor noch ein letztes Mal richtig rund. Alexander Spister und Pavel Pisarik vollendeten zum Endstand 9:2. Witziges Detail: Herne unterlag zwar klar, war aber im Überzahlspiel (50 Prozent) und Penaltykilling (100 Prozent) dem Gastgeber zumindest in zwei Qualitäten überlegen.
EC Hannover Indians – Icefighters Leipzig 5:4 (2:1, 3:2, 0:1)
Ein hochinteressantes Duell sah mit den Indians am Ende einen glücklichen aber auch verdienten Sieger. Entscheidend für den dringend in Hannover gebrauchten Dreier war der schnelle Start sowie die Stärke der zuletzt stark kritisierten Special-Teams. Während die Leipziger in diesem Fall nur auf 50 Prozent (Überzahl: null, Penaltykilling: 50 Prozent) kamen, konnten die Indians mit 150 Prozent (Überzahl: 50 Prozent, Penaltykilling: 100 Prozent) glänzen. Bereits der erste Angriff schlug im Netz von Leipzigs Keeper Eric Hoffmann ein, als Chad Niddery mit seinem dritten Saisontor bereits nach zwanzig Sekunden traf. In der 17. Minute erhöhte Thore Weyrauch im Powerplay 2:0 aber bereits im Gegenzug konnte Florian Eichelkraut verkürzen. Auch im zweiten Drittel begannen die Gastgeber hellwach. Arnoldas Bosas (22.) erzielte schnell das 3:1, dem Branislav Pohanka (24.) das 4:1 folgen ließ. Das war das Zeichen für Leipzigs Trainer Sven Gericke den Torhüter auszuwechseln. Für Hoffmann kam Patrick Glatzel und dieser sah nur eine Minute später das zweite Leipziger Tor durch Michal Velecky 25.). Als der gleiche Akteur in der 31. Minute gar das 3:4 für die Icefighters erzielte, da schwankten die Gastgeber um danach Glück zu haben. Leipzigs Erek-Dirk Virch rammte Indians-Verteidiger Turnwald in die Bande und wurde von Schiedsrichter Patrick Meier mit einer Fünfer plus Spieldauer bedacht. Das ließen sich die Indians nicht zweimal sagen und Michael Burns erhöhte in der Überzahlphase auf 5:3. Spannend wurde es ab der 47. Minute, als Hannes Albrecht auf 4:5 verkürzen konnte aber trotz einiger turbulenter Szenen am Ende, die Indians ließen kein weiteres Gegentor mehr zu und verzichteten zur Freude ihrer Anhänger mal auf die Verlängerung.