Tilburg Trappers jetzt wieder mit drei Punkten VorsprungVerfolger Hannover Indians unterlag knapp mit 5:6 in Essen
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Die Herner profitierten bei ihrem 4:3 vom spielfreien Termin der Scorpions und tauschten mit diesen ihre Plätze. Das Mittelfeld führen ab sofort die Essener Moskitos an, knapp vor Rostock, das den Angriff hätte abwehren können, wäre ein Sieg über Braunlage in den normalen sechzig Minuten gelungen. Immerhin konnte man die Crocodiles Hamburg überholen, aber diese hatten sicherlich nicht mit dem Punktgewinn in Tilburg gerechnet und können sich nun freuen, dass sie nur das schlechtere Torverhältnis zu den Rostockern trennt. Gleich von zwei Mannschaften mussten sich die Erfurter überholen lassen. Halle holte zwei Zähler gegen Leipzig, Duisburg mit viel Glück drei in Berlin und die schwarzen Drachen hatten die Herner am Haken, konnten diese Chance jedoch nicht umsetzen. Zwar holten die Leipziger einen Punkt in Halle, aber irgendwie läuft die Karre dort noch nicht rund. Platz elf nach acht Spieltagen ist sicherlich nicht das, was sich Trainer Sven Gerike vorgestellt hat. Auch wenn sie im Augenblick schon sieben Punkte Rückstand auf Leipzig haben, der Sonntag war für die Falken erfolgreich. Immerhin sind sie jetzt mit den Berliner Preussen, die gegen Duisburg so nahe wie lange nicht an einem Punktgewinn schnupperten, punktgleich, aber noch mit dem schlechteren Torverhältnis.
Tilburg Trappers – Crocodiles Hamburg 4:3 (1:2, 1:1, 1:0, 1:0) n.V.
Eine Überraschung schafften die Hamburger in Tilburg. Nach einer beeindruckenden Defensivleistung holten sie sich einen Punkt, der sicherlich in der Vor-Kalkulation nicht enthalten war. Die 2270 Zuschauer im IJssportcentrum Stappegor staunten nicht schlecht, als ihre Mannschaft Mitte des ersten Drittels ausgekontert wurde. Erst traf Brad McGowan (12.) und 90 Sekunden später Aaron Reinig (13.) zum schnellen 2:0 für die Crocos. Diese hatten ihr Ziel erreicht und verteidigten von da an mit Kräften ihr Tor. Zwar konnte Danny Stempher in der 18. Minute den Anschluss herstellen, aber mehr blieb den Niederländern versagt. Im zweiten Drittel gelang dann Mitch Bruijsten in der 28. Minute der Ausgleich, und dies sogar in Unterzahl, aber die konditionsstarken Hamburger konnten noch einen nachlegen. Jake Ustorf (33.) besorgte das 3:2 und mit diesem Zwischenstand ging es in die zweite Pause. Zwar traf Mitch Bruijsten bereits in der 46. Minute zum erneuten Ausgleich, aber alle Trappers-Bemühungen, bis zu der Schlusssirene die drei Punkte einzuheimsen, schlugen fehl. In der 65. Minute, ganze 47 Sekunden vor dem Penaltyschießen konnte der niederländische Nationalspieler Nardo Nagtzaam mit dem 4:3 wenigstens noch rechtzeitig den Zusatzpunkt für seine Mannschaft holen.
ECC Preussen Berlin – Füchse Duisburg 3:4 (2:1, 0:0, 1:3)
Auch wenn am Ende das Schussverhältnis (35:28) für die Duisburger sprach, der Sieg der Gäste war äußerst glücklich. Die Berliner, die wiederum vor nur 125 Zuschauer antraten, gingen schnell durch Josh Rabbani (6.) und Jakup Rumpel (9.) mit 2:0 in Führung. Ausgerechnet Marco Clemens erzielte zehn Mintuen später das 1:2-Anschlusstor. Ausgerechnet deswegen, weil Clemens sein zweites Jahr in Duisburg verbringt und dies seine Torpremiere war. Im zweiten Drittel versuchten die Preussen alles, um die Duisburger vom eigenen Verteidigungsdrittel fern zu halten, was ihnen auch gelang. Allerdings kostete dieses Kämpfen sehr viel Kraft und als Füchse-Verteidiger Lasse Uusivirta in der 44. Minute ausglich, da sah es schlecht für die Preussen aus. In der 50. Minute brachte dann Michael Fomin die Gäste erstmals in Führung, aber die tapfer kämpfenden Berliner gingen noch einmal in die Offensive und Kyle Piwowarczyk (55.) erzielte den verdienten Ausgleich. Pavel Pisariks Tor in der 59. Minute konnten die Berliner dann mich mehr ausgleichen, obwohl Trainer Uli Egen 54 Sekunden vor Schluss seinen guten Tormann Erik Reukauf aus dem Tor nahm.
Black Dragons Erfurt – Herner EV 2:3 (1:0, 0:3, 1:0)
Wieder kamen nur 421 Zuschauer und die wurden Zeuge eines verbissenen Kampfes, der glücklich mit 3:2 an die Herner ging. Verteidiger Sebastian Hofmann brachte die Black Dragons in der sechsten Minute in Führung und mit diesem Ergebnis ging es auch in die Drittelpause. Im zweiten Drittel kamen die Herner wie verwandelt zurück auf das Eis. Lois Spitzner (26.), Michel Ackers (27.) und Dennis Thielsch (40.) brachten die Grün-Weiß-Roten auf die Erfolgsspur. Im letzten Drittel griffen die Spieler von Erfurts Trainer Fred Carroll noch einmal mit aller Macht an aber mehr als 2:3 von Michal Vazan (49.) fiel nicht mehr.
Saale Bulls Halle – Icefighters Leipzig 4:3 (2:0, 0:1, 1:2, 1:0) n.P.
2003 Fans kam in den Sparkassen-Eisdom und sie wurden nicht enttäuscht. In einem mitreißenden Spiel waren am Ende die Saale Bulls die Glücklicheren. Schon der Start war für die Bulls perfekt. Gerade einmal nach 171 Sekunden brachte Maximilian Schaludek seine Farben mit 1:0 in Führung, dem Eric Wunderlich in der elften Minute das 2:0 folgen ließ. Die Leipziger, die optisch in den ersten 20 Minuten etwas mehr vom Spiel hatten, brauchten eine Viertelstunde, dann hatten auch ihre Bemühungen Erfolg. Patrick Raaf-Effertz verkürzte in der 26. Minute auf 1:2. Im dritten Drittel schien sich die Moral der Leipziger durchzusetzen, denn kaum hatte Schiedsrichter Soguksu das Spiel aufgenommen, da hieß es nacheinander 2:2 und 3:2 für die Icefighters. Der starke Finne Antti Paavilainen hatte persönlich mit einem Doppelschlag (42., 44.) für den Umschwung gesorgt. Dies konnten die Bulls natürlich nicht auf sich beruhen lassen und der ebenfalls in Topform spielende Schaludek glich in der 56. Minute wieder aus. Nach einer erfolglosen Verlängerung erzielte Michal Schön mit seinem Penalty das 4:3 und damit die Entscheidung.
Moskitos Essen – Hannover Indians 6:5 (2:2, 1:1, 2:2, 1:0) n.V.
Ein weiteres Spiel der Hitchcock-Klasse fand am Essener Westbahnhof statt. Die Hannover Indians, ihrerseits Tabellenzweiter und im letzten Jahr einmal an gleicher Stelle fürchterlich mit 0:8 verdroschen, wollten Wiedergutmachung und die wäre ihnen fast gelungen. Aber nur fast. Roman Pfennings, einer der Indians-Talente, brachte seine Reihen bereits nach vier Minuten in Führung. Zunächst blieb es bei der Führung, dann überschlugen sich die Ereignisse. Der Ex-Indian Andre Gerartz glich für Essen (15.) aus, der gebürtige Duisburger Stefan Kreuzmann brachte Essen erstmals in Führung. Diese hielt jedoch nur 86 Sekunden, dann hatte Brent Norris für die Indians ausgeglichen. Das zweite Drittel startete für die Essener nach Maß. Kaum hatte die Spieluhr die ersten 60 Sekunden absolviert, da hieß es 3:2, nachdem Kreuzmann sein zweites Tor erzielt hatte. Die Indians zeigten sich jedoch nicht geschockt, spielten ihren Part geduldig weiter und der bis jetzt nicht als Torjäger geltende Indians-Neuzugang Thore Weyrauch traf in der 26. Minute zum 3:3. Nach einem ausgeglichenen weiteren Spielverlauf hatten die Torjäger beider Teams 20 Minuten Ruhepause, dann ging es munter weiter. Verteidiger Leon Fern, ein Ex-Düsseldorfer, konnte in der 46. Minute sein erstes Tor für die Moskitos im 60. Spiel bejubeln. Aber noch waren die Gäste nicht geschlagen. In der 52. Minute glich Robert Peleikis erneut aus und in der 58. Minute traf Weyrauch zum 5:4 für die Indians. Essens Keeper Cerverny, der 81 Sekunden vor Schluss das erste von drei Malen von Moskito-Coach Frank Gentges an die Bande beordert wurde, konnte sich acht Sekunden vor Schluss freuen, denn Julian Airich hatte mit seinem dritten Saisontor die Essener in die Verlängerung gerettet. Nachdem schon Pfennings auf der Strafbank saß, wurde auch Keeper Kevin Beech bestraft. Diese personelle Überlegenheit bestrafte ein weiterer früherer Hannoveraner, Carsten Gosdeck, in der 63. Minute mit dem 6:5.
Rostock Piranhas – Harzer Falken 3:2 (1:0, 0:2, 1:0, 1:0) n.V.
Für eine weitere echte Überraschung sorgten die Harzer Falken an der Ostsee. Sie waren zwar im ersten Drittel chancenlos, konnten sich bei ihrem Keeper Fabian Hönkhaus bedanken, dass er nur ein von Greg Classen (11.) zugelassen hatte, aber im zweiten Drittel zogen die Falken das Tempo an und trafen gleich zweimal. Erst glich Patrick Dzemla (36.) aus, dann brachte Louis Trattner die Braunlager (38.) sogar in Führung. Auch im letzten Drittel war dann die Partie ausgeglichen und nur eine starke Einzelleistung von Thomas Voronov (43.) ließ die Piranhas jubeln. Noch glücklicher dann das 3:2, denn das Tor von Dominik Patocka fiel ganze vier Sekunden vor dem Ende der Verlängerung.