Tilburg Trappers jetzt alleiniger Scorpions-VerfolgerIndians nähern sich Halle – Erfurt überholt Leipzig
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In den nächsten Wochen wird es heiß um Platz drei hergehen, nachdem sich die Hannover Indians am Sonntag bis auf 0,03 Punkte an Halle genähert haben. Das Gleiche gilt für Platz fünf, wo es die gleiche Punktdifferenz gibt zwischen den Crocodiles Hamburg und dem Herner EV. Noch enger die Differenz im Kampf um Platz sieben. Mit ihrem Erfolg überholten die Black Dragons Erfurt die Icefighters Leipzig und haben 0,01 Punkte Vorsprung. Und auch um Platz neun wird ein Zweikampf ausgefochten. Noch haben die Diez-Limburger mit 0,05 Punkten die Nase vor Krefeld vorn.
Icefighters Leipzig – Hannover Indians 4:6 (0:0, 2:3, 2:3)
Die Indians befinden sich wieder auf dem Kriegspfad. Nach dem relativ knappen 4:6 während der Woche in Leipzig, dem 5:1 gegen Hamburg folgte nun wiederum ein Leipzig ein verdientes 6:4. Damit festigten sie Platz vier und näherten sich bis auf 0,03 Punkte den Hallenser Saale Bulls. Blieb das erste Drittel in Leipzig noch torlos, trotz aller Intensivität, änderte sich das Geschehen im zweiten Abschnitt drastisch. Michal Velecky brachte die Icefighters in der 26. Minute in Führung, aber als sich die Leipziger ausgerechnet einen Mann zu viel auf dem Eis leisten und Velecky auf die Strafbank musste, reichte das den Indians für den Ausgleich durch Branislav Pohanka (32.). Dies brachte den Indians-Kanadier Brett Bulmer auf den Plan, der in den letzten zehn Minuten des Drittel zu Hochform auflief. Mit zwei Toren (34., 37.) änderte dieser die Vorzeichen auf einen hannoverschen Sieg, aber noch hatten die Leipziger ja ihren Michal Velecky. Dieser traf in der 40. Minute zum 2:3. In den letzten 20 Minuten wurde die Dramatik des zweiten Drittels noch einmal getoppt. Branislav Pohanka (46.) traf mit einer Einzelaktion zum 4:2 für die Gäste, die kurz darauf zwei Strafen kassierten, die die Leipziger prompt nutzten. Erst verkürzte Sofiene Bräuner (50.) im doppelten Überzahlspiel auf 3:4, dann glich Florian Eichelkraut (51.) aus. Aber wieder personell in voller Zahl, besorgte Brett Bulmer mit seinem dritten Tagestor (52.) die erneute Indians-Führung und als die Leipziger ihren Keeper Patrick Glatzel vom Eis nahmen, traf prompt Brett Bulmer (60.) mit einem Empty-Netter zum 6:4-Endstand. Damit holte Bulmer mit jetzt 25 Toren Trappers-Stürmer Diego Hofland ein und lediglich Scorpions-Stürmer Wilenius und der Diezer Thomas Matheson stehen jetzt noch vor ihm.
Crocodiles Hamburg – Rostock Piranhas 4:2 (1:2, 1:0, 2:0)
Ein verdienter Sieg der Crocodiles, die sich von der freitäglichen 1:5-Niederlage in Hannover gut erholt zeigten. Allerdings machten die Piranhas ihren Gastgebern das Leben recht schwer und der Sieg war am Ende erst nach der Schlusssirene in trockenen Tüchern. Norman Martens (6.), bereits am Freitag einziger Hamburger Torschütze, brachte die Crocodiles schnell in Führung. Zwei Minuten später, es standen je vier Spieler auf dem Eis, glich Filip Stopinski aus. Nachdem sich Viktor Östling zwölf Sekunden vor Drittelende eine Strafe einhandelte, brauchten die Piranhas nur sieben Sekunden für die erste Spielführung. Lukas Koziol war der Torschütze. Norman Martens (28.) traf in der 27. Minute zum Ausgleich und bei diesem Spielstand blieb es bis zur 50. Spielminute. Dann bekam Scorerjäger Dominik Lascheit seinen Auftritt und der Hamburger sorgte mit einem Doppelpack in der 50. und 55. Minute dafür, dass die drei Punkte endgültig in der Hansestadt blieben.
Tilburg Trappers – Saale Bulls Halle 5:3 (1:3, 2:0, 2:0)
Dass die Hallenser schwer zu packen sind, hatte sich scheinbar noch nicht so richtig nach Tilburg herumgesprochen. Das Team aus Sachsen-Anhalt zeigte jedenfalls eine Musterleistung in Sachen Effizienz. In der siebten Spielminute brachten Michal Schön und Jannik Striepeke ihre Farben mit 2:0 in Führung, wobei sie ein doppeltes Überzahlspiel perfekt ausnutzten. Auch als Giovanni Vogelaar die Trappers (15.) heranschoss, blieben die Bulls cool und Jannik Striepeke (18.) besorgte, natürlich wiederum in Überzahl, sogar noch das 3:1. Unglaublich: Laut den niederländischen Statistikzählern schossen die Bulls viermal auf das Tor von Ian Meierdres und trafen dreimal. Damit kamen sie auf eine Effizienz von 75 Prozent, während Meierdres, der sich normalerweise im 90 Prozent-Rahmen befindet, mit 25 Prozent Fangquote vom Eis schlich. Im zweiten Drittel verstärkten die Niederländer ihren Angriffsdruck, kamen insgesamt auf 20:5 Torschüsse und glichen innerhalb von zwei Minuten aus. Jonne de Bonth (28.) und Reno de Hondt (30.), letztere in Überzahl. Das zuvor schon angeheizte Spiel fand dann seinen Höhepunkt in der 31. Minute, als sich Noah Muller und Tatu Vihavainen mit den Fäusten duellierten und am Ende die Vorteile einer frühen Dusche kennenlernen durften. Danach wurde die Begegnung etwas ruhiger, aber erst ab der 47. Minute nahm die Dramatik wieder zu, als Kevin Bruijsten die Trappers erstmals in Front brachte. In der 56. Minute musste Raymond van der Schuit auf die Strafbank, aber die Bulls nahmen ihren exzellenter Keeper Jakob Urbisch überraschenderweise nicht vom Eis. Das passierte erst, als van der Schuit wieder zurückkam aber die Maßnahme war nicht von Erfolg gekrönt. In der 60. Minute traf schließlich Danny Stempher zum Endstand von 5:3.
Black Dragons Erfurt – Herforder EV 5:4 (0:1, 1:2, 3:1, 1:0) n.V.
Diese Niederlage haben sich die Herforder selbst zuzuschreiben. Am Ende waren 50:24 Torschüsse gezählt worden und statt wenigstens zwei Punkten gab es nur einen und das war nach dem Spielverlauf zu wenig. Einziger Trost: Man hatte die Rostocker mit 1,00 Quotientenpunkten wieder eingeholt. Schon im ersten Drittel waren die Herforder das dominierende Team, aber erst Marius Garten (16.) konnte im Powerplay Erfurts Keeper Konstantin Kessler überwinden. Nach dem schnellen Ausgleich im zweiten Abschnitt durch Maurice Keil (23.) traf, diesmal sogar in Unterzahl, Christophe Lalonde (25.) zum 2:1 für den HEV. Zwar zeigten sich die Black Dragons jetzt stärker, aber sie schwächten sich auch gleichzeitig durch drei Zeitstrafen in Folge und prompt ging das letzte Fehlverhalten in die Hose, als Marius Garten (40.) gar das 3:1 für die Herforder markierten. Erneut kamen die Gastgeber hellwach aus der Kabine und Fritz Denner (43.) verkürzte auf 2:3. In der 54. und 55. Minute schoss dann die Dramatik hoch. Erst glich Sean Fischer aus, dann traf Arnoldas Bosas zum 4:3. Als sich Erfurts Schüpping in der 58. Minute eine Strafe abholte, nahmen die Gäste ihren Keeper Ennio Albrecht vom Eis und mit einem doppelten Powerplay gelang tatsächlich noch der Ausgleich zum 4:4 durch Christophe Lalonde. In der Verlängerung traf dann Kyle Beach, 17 Sekunden vor Spielende, zum 5:4-Endstand.
Krefelder EV U23 – Herner EV 4:3 (2:1, 0:0, 1:2, 1:0) n.V.
Ein verdienter Erfolg der jungen Krefelder, die vor allem im ersten Drittel dominierten, aber sich nicht absetzen konnten. Dabei gelang ein Traumstart, als Adrian Grygiel (2.) sofort die Führung erzielte. Praktisch im Gegenzug glich Patrick Asselin (3.) aus, aber Matthias Onckels (8.) brachte den KEV erneut baldigst wieder nach vorn. Danach nahm der Kampf zu, aber das Spiel blieb fair, was nur fünf Zeitstrafen in dieser Phase bestätigten. In der 53. Minute glich Marcus Marsall für die Gäste aus, aber Adam Kiedewicz (56.) brachte den KEV erneut in Führung. Jetzt nahmen die Herner ihren Torhüter Jonas Neffin vom Eis und hatten Glück. Erneut Marcus Marsall traf zwanzig Sekunden vor Spielende zum 3:3. In der 63. Minute dann die Entscheidung. Patrick Demetz traf zum 4:3 für den KEV.