Tilburg Trappers gewinnen mit viel Glück am PferdeturmSiegtor fällt 43 Sekunden vor Schluss

Überraschend dabei die Taktik von Indians-Coach Lenny Soccio, der, obwohl er einen kompletten Block weniger als die Gäste zur Verfügung hatte, nicht defensiv spielen ließ, sondern die Niederländer sofort unter Druck setzen wollte. Das machte Eindruck und die Trappers, die es gewohnt sind, am Pferdeturm erst einmal in Führung zu gehen, vorzugsweise mit bis zu drei Toren, mussten in den ersten zehn Minuten ungewohnt viel Verteidigungsarbeit leisten. Lediglich bei einem Angriff klingelte es am Indians-Torpfosten. Alleine Niddery, Pohanka und vor allem die äußerst agile dritte Reihe mit Glemser und Burns stellte die Trappers vor ungewohnte Aufgaben und hätte Trappers-Keeper Ian Meierdres nicht von Anfang an hellwach das eigene Tor gehütet, dann hätte es bereits nach kürzester Zeit 3:0 für die Indians stehen können. Tat es aber nicht und weil die Niederländer sich langsam aber sicher befreien konnten und zaghaft erste Angriffe fuhren, die aber von einer aufmerksamen Indians-Defensive im Keim erstickt wurden, hieß es nach knapp 19 Minuten 0:0. 19 deshalb, weil in dieser Spielminute eine Glasscheibe dem Schussdruck nicht standhielt und Schiedsrichter Fendt, der im Übrigen eine gute Partie bot, das erste Drittel vorzeitig beendete.
Das Bild änderte sich in den zweiten zwanzig Minuten nicht. Die Indians im Vorwärtsmarsch, wobei man merken konnte, dass das erste Drittel doch Kraft gekostet hatte. Die Angriffe wurden nicht mehr so konsequent ausgeführt und auch die Trappers schienen langsam den Ernst der Lage kapiert zu haben, tauchten etwas häufiger als im ersten Drittel vor dem Gehäuse von Philip Lehr auf, der eine sehr gute Partie bot. Die besten Chancen boten sich dem quicklebendig aufspielenden Roman Pfennings, Arnoldas Bosas und Thore Weyrauch, auf der anderen Seite musste Lehr gegen Loginov und Stempher gut aufpassen.
In der 41. Minute brodelte dann der Turm. Die Fans, die von ihrem Team wirklich beeindruckt waren, sahen einen genialen Pass von Raabe von Michael Burns, der tauchte direkt von Meierdres auf, einen schneller Schlenker nach rechts und das Tor war offen wie ein Scheunentor. Abgezockt und perfekt abgeschlossen. Ein Traumtor. Das schockte auch die Trappers, die nun fast acht Minuten brauchten um sich zu rappeln und dann ging es los in Richtung Lehr. Auf einmal spielten die Niederländer, auch bei personeller Gleichheit, Powerplay. Die Indians kamen kaum aus ihrer Hälfte und mussten dann mitansehen, wie gefährlich Kevin Bruijsten sein kann. Der Topscorer der Gäste, in diesem Jahr erst bei 14 Punkten angelangt, wurde zur Seite gedrängt und bugsierte die Scheibe im Fallen mit der Schlägerspitze in Richtung Tor. Genau dorthin, wo der rechte Schoner von Lehr nicht mehr hinkam. Zugegeben, ein Prachttor, aber mit einer gehörigen Portion Glück und noch einmal zeigte sich Glücksgöttin Fortuna als Fan der Trappers. Als schon jedermann mit einer Verlängerung rechnete, zog Verkiel in das hannoversche Drittel, Verfolger Burns verlor das Gleichgewicht und musste Verkiel ziehen lassen, der bediente unbewacht Danny Stempher und dieser schob die Scheibe an Lehr, der das kurze Eck gedeckt hatte, vorbei ins Netz. 43 Sekunden vor Ende.
Damit war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt, aber das macht halt eine Spitzenmannschaft aus. Die Indians sollten jedoch den Kopf nicht in den Sand stecken. Am kommenden Wochenende warten zwei Nordlichter, die Crocodiles und die Scorpions.
Tore: 1:0 (41:23) Burns (Raabe, Bacek), 1:1 (54:11) Kevin Bruijsten (Hermens, de Bonth), 1:2 (59:19) Danny Stempher (Verkiel, Mitch Bruijsten). Strafen: Hannover 2, Tilburg 2. Zuschauer: 2126.
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