Tilburg nach Erfolg gegen Hamburg alleiniger TabellenführerHerne verliert in Mellendorf – Erfurt sorgt für Überraschung
Die Hannover Indians setzten sich gegen die Moskitos Essen mit 4:2 durch. (Foto: TKH Photography)
Im Spitzenspiel des Tages gewann zwar Tilburg gegen Hamburg, brauchte aber eine Verlängerung zum Sieg. Auch Herne musste in die Overtime, verlor aber in Mellendorf, wo man zuvor einen Vier-Tore-Rückstand eindrucksvoll aufgeholt hatte. Leipzig war vermutlich am Spielende über die drei Punkte von Rostock froh, denn die Verfolger hatten mächtig Gas gegeben. Die Scorpions hätten sich gegen Herne fast drei Punkte geangelt und die Indians wiederum gewannen mit handwerklichem Geschick drei Punkte gegen Essen. Die Verlierer des Tages waren dafür die Saale Bulls Halle, die einen Zwei-Tore-Vorsprung gegen Erfurt hergaben und sich jetzt nur noch auf Platz sieben wiederfinden, gerade einmal drei Punkte vor Duisburg, das das Niederrheinduell gegen Krefeld für sich entschied. Nachdem Rostock und Essen unterlagen und ausgerechnet Erfurt viele mutige Tipper mit einem Sieg für deren Mut belohnte, wird es somit um Platz neun auch noch einmal richtig spannend.
Krefelder EV U23 – Füchse Duisburg 2:5 (2:2, 0:2, 0:1)
Beim niederrheinischen Derby, das immerhin 296 Zuschauer anlockte, zeigten sich die zuletzt wieder erstarkten Duisburger als die bessere Mannschaft, die letzten Ende zurecht die drei Punkte mit nach Hause nahm. Bereits der Start der Gäste war perfekt. Nach 202 Sekunden traf Matt Abercrombie und nur eine Minute später erhöhte Alexander Spister auf 2:0 für die Füchse. Aber auch die Krefelder verstehen sich auf Doppelschläge. In der 13. Minute verkürzte Tim Dreschmann auf 1:2, etwas mehr als eine Minute Sekunde später glich Stefan Traut aus. Erst das Duisburger 3:2 durch Alexander Eckl in der 31. Minute ebnete den Gästesieg. In der 39. Minute erhöhte Matt Abercrombie auf 4:2 und fünf Sekunden vor Spielende traf Kyle Gibbons zum 5:2 für die Füchse.
Tilburg Trappers – Crocodiles Hamburg 5:4 (1:0, 2:2, 1:2, 1:0) n.V.
Das war knapp für den Tabellenführer. Beim 5:4 gegen den Dritten benötigten die Niederländer trotz eines Schussverhältnisses von 33:20 am Ende die Verlängerung. Bereits der Start war phänomenal. Danny Stempher traf nach 37 Sekunden, aber Hamburg hielt den Rückstand, glich in der 21. Minute durch Tobias Bruns aus. Als Kevin Bruijsten (34.) und Diego Hofland (38.) auf 3:1 erhöhten, schien es eine Vorentscheidung, aber die Hamburger zeigten starke Nerven. Noch vor der zweiten Pause traf Tobias Bruns mit seinem zweiten Tor zum Anschluss und in der 50. Minute glich Topscorer Thomas Zuravlev für die Gäste aus. Als 49 Sekunden vor Spielende Tilburg durch Janne de Bonth zum 4:3 traf, schienen die drei Punkte in trockenen Tüchern, aber Hamburg riskierte alles, nahm 32 Sekunden vor Ende Torhüter Kai Kristian aus dem Tor und tatsächlich gelang Chase Witala zehn Sekunden vor Spielende der Ausgleich. In der Verlängerung zeigte sich Tilburg hochüberlegen und Jordy Verkiel stellte mit seinem Tor in der 64. Spielminute den zweiten Punkt für die Tilburger sicher.
Rostock Piranhas – Icefighters Leipzig 2:3 (1:1, 0:2, 1:0)
Das war mehr Arbeit als ihnen lieb sein konnte. Die Icefighters mussten nach dem Spiel anerkennen, dass der Gegner sie ziemlich unter Druck gesetzt hatte und am Ende nur hauchdünn an einem Punktgewinn scheiterte. Nach ausgeglichenen ersten zehn Minuten gelang in der zwölften Minute den Piranhas durch Jonas Gerstung die Führung, die jedoch nur 73 Sekunden Bestand hatte. Dann hatte Hubert Berger für die Leipziger ausgeglichen. In der 28. Minute erzielte Gianluca Balla das 2:1 für die Gäste und bereits in der 32. Minute erhöhte Patrick Fischer auf 3:1 für die Icefighters. Das Spiel schien entschieden, da die Gästeabwehr einen sicheren Eindruck machte. Aber ausgerechnet ein Panne bei Überzahl ermöglichte den Piranhas durch Tomas Kurka in der 49. Minute ein Shorthander-Goal, so dass es noch einmal spannend wurde. Am Ende hatten jedoch die Icefighters knapp die Nase vorne.
Black Dragons Erfurt – Saale Bulls Halle 4:3 (0:1, 0:1, 4:1)
Das war eine der Überraschungen des Spieltages. Die Erfurter, Tabellenvorletzter und häufiger unter Wert geschlagen, entpuppten sich ausgerechnet am 30. Spieltag als Spielverderber für die Hallenser. Diese erwiesen sich in den ersten beiden Dritteln als etwas cleverer Gegenpart, der nach vierzig Minuten gar nicht mal unverdient mit 2:0 führte. Michal Bezouska bei doppeltem Überzahlspiel in der 18. Minute und Moritz Schug (23.) hatten diesen Vorsprung herausgeschossen. Als Milan Kostourek in der 42. Minute auf 1:2 verkürzte, war dies ein erster Warnschuss, der von den Bulls jedoch nicht als solcher wahrgenommen wurde, denn nur zwei Minuten nach dem Gegentor erzielte Lukas Valasek (44.) das 3:1 für Halle. Nur sechs Minuten später stand die Halle, immerhin waren 711 Fans anwesend Kopf, denn in der 48. Minute gelang Joonas Toivanen das 2:3 und keine sechzig Sekunden später hatte Milan Kostourek ausgeglichen. Das Spiel wog nun hin und her und wurde schließlich entschieden in der 59. Minute durch das 4:3, markiert vom heute starken Finnen Joonas Toivanen.
Hannover Scorpions – Herner EV 5:4 (2:0, 2:1, 0:3, 1:0) n.V.
Es gibt Spiele, deren Verlauf Legende geworden sind. Und aus einem solchen Holz war die heutige Spitzenbegegnung zwischen den Scorpions und Herne geschnitzt. In den ersten beiden Dritteln dominierten die Gastgeber, die vor allem im zweiten Drittel den Tabellenzweiten stellenweise an die Wand spielten und nicht zu Unrecht klar führten. Andre Reiß (5.) und Björn Bombis (20.) trafen zum 2:0, dem Patrick Schmid (24.) und Christoph Koziol (27.) zwei weitere Tore zum 4:0 folgen ließen. Das Spiel schien vor knapp über 1100 Zuschauern entschieden, und auch als Marcus Marsall in der 36. Minute das Ehrentor erzielte, glaubte noch kaum jemand an die Wende. Diese Wende ließ auch im dritten Drittel auf sich warten, genau neun Minuten lang. Dann holte Herne den Hammer raus und auf einmal schwammen die davor so selbstsicheren Scorpions. Innerhalb von nur 182 Sekunden erzielten Nils Liesegang (49.), Anthony Calabrese (51.) und Artyom Alexandrov (52.), Bruder des U20-Silbermedaillengewinners Nikita Alexandrov, den Ausgleich. Nur mit Mühe retteten sich die Scorpions in die Verlängerung, wo dann Julien Pelletier mit seinem Tor zum 5:4 in der 64. Minute seinen großen Auftritt hatte.
EC Hannover Indians – Moskitos Essen 4:2 (1:2, 2:0, 1:0)
Den ersten Erfolg im neuen Jahr holten sich die Indians vor der starken Kulisse von über 3000 Zuschauern gegen eine Essener Mannschaft, die sich zwar redlich wehrte, am Ende aber mehr als zurecht verlor. Allerdings stressten die Essener ihre Gastgeber, als sie zweimal in Führung gingen. Zunächst traf Enrico Saccomani in der zehnten Minute in Unterzahl, sieben Minuten später traf, diesmal in Überzahl, Dominik Patocka zum 2:1. Zwischendurch hatte Hannovers Spieler des Tages, Arnoldas Bosas beim 1:1 das erste Mal eingelocht. Als alle Welt im zweiten Drittel schon mit einem Drittel-0:0 rechnete, schlugen die Indians wie aus heiterem Himmel zu. Erst traf Thore Weyrauch zum 2:2 und in letzten Spielminute erzielte Arnoldas Bosas gar das 3:2. Das Spiel war zwar noch nicht entschieden, aber Essen konnte spielerisch im dritten Drittel nicht mehr entscheidend nachsetzen und so fiel das 4:2, erneut durch Arnoldas Bosas in der 53. Minute, völlig verdient.