Tag der Auswärtssiege in der Oberliga NordGäste dominieren mit 33:13 Toren
Wieder vorbei - die Füchse Duisburg nutzten ihre Chancen nicht. Die Crocodiles Hamburg nutzten die Defensivfehler der Gastgeber aus. (Foto: Roland Christ)Hernes 4:1 in Erfurt war, zumindest in der Höhe, überraschend und dass die Scorpions am hannoverschen Pferdeturm, vor diesmal nicht ausverkauftem Haus, mit 4:2 siegen würden, konnte auch nicht vorausgesehen werden. Lediglich das 4:2 der Tilburger in Krefeld war kalkulierbar, aber auch dieses Spiel hätte umgekehrt ausgehen können. Damit haben fünf der sechs Sieger sechs Punkte auf dem Habenkonto und bei fünf Verlierern steht die runde Null. Lediglich Hamburg und Halle konnten sich am Wochenende zu beiden Parteien zählen.
Black Dragons Erfurt – Herner EV 1:4 (1:0, 0:3, 0:1)
Nach dem ersten Drittel hofften die Erfurter Anhänger, die von ihrer Mannschaft am Freitag in Mellendorf noch positiv überrascht waren, auf drei Punkte. Der Grund war eine glückliche 1:0-Führung durch den erst 18-jährigen Fritz Denner. Im zweiten Drittel übernahmen jedoch die Herner das Kommando, trafen nacheinander durch Denis Fominych (24.), Nils Liesegang (28.) und Marcus Marsall (33.) und konnten sich im letzten Drittel auf ihre starke Defensive mit Keeper Björn Linda verlassen. Erfurts Trainer Fritz Carroll versuchte am Ende noch einmal alles, nahm seinen Torhüter vorm Eis und musste dann noch das 1:4 hinnehmen, erzielt vom Herner Dennis Thielsch (59.).
Krefelder EV U23 – Tilburg Trappers 2:4 (0:0, 2:3, 0:1)
Langsam wird der Krefelder Nachwuchs vom heimischen Publikum wahrgenommen. 380 Fans kamen zur Begegnung gegen den niederländischen Titelverteidiger und sie sahen eine fast ausgeglichene Partie, bei denen die Tilburger ihre liebe Mühe mit den Krefeldern hatten. Nach einem torlosen ersten Drittel starteten die Trappers mit zwei Toren in das zweite Drittel. Erst traf Mickey Bastings (21.) und danach Diego Hofland (23.). Der Deutsch-Pole Adam Kiedewicz (29.) verkürzte zum 1:2, ehe Janne de Bonth (35.) den Zwei-Tore-Vorsprung für die Trappers wiederherstellte. In der 40. Minute erzielte der nächste Pole für die Krefelder sein erstes Oberligator, in diesem Fall Maciej Rutkowski, nach Vorlage von Michael Jamieson. Im Schlussdrittel gaben die jungen KEV-Spieler alles, scheiterten jedoch an der Routine der Niederländer, die mit dem 4:2 in der 48. Minute durch Reno de Hondt sich endgültig die drei Punkte sicherten.
Saale Bulls Halle – Rostock Piranhas 2:4 (0:2, 1:0, 1:2)
Die Überraschung des Tages gelang den Piranhas mit dem 4:2 beim Favoriten Halle. Architekten dieses Erfolges waren neben Trainer Christian Behncke vor allem die Scorer Roman Tomanek, Constantin Koopmann und Tomas Kurka. Dieses Trio sorgte mit dem zweimaligen Torschützen Tomanek für das 2:0 durch Tore in der zweiten und zehnten Minute. Zwar konnte Halles Kontingenttrio Tyler Mosienko (24.), Kyle Helms und Chris Francis das 1:2 erzielen aber danach machten die Piranhas ihr eigenes Drittel dicht und die Hallenser bissen sich dabei die Zähne aus. Als dann auch noch Viktor Beck in der 50. Minute in Unterzahl mit einem Shorthander das 3:1 der Gäste erzielte, da schien die Partie gelaufen. In der 58. Minute verkürzte Kyle Helms auf 2:3 aber ein Empty-Netter von Constantin Koopmann brachte endgültig die drei Punkte für die Piranhas in Sicherheit. Interessant noch die Tatsache, dass nach einem sehr harten Einsatz von Halles Neuzugang Viktor Knaub sich dieser und Werner Hartmann prügelten und beide danach von Schiedsrichter Kevin Salewski zum Duschen geschickt wurden.
Moskitos Essen – Icefighters Leipzig 3:10 (2:2, 0:6, 1:2)
Langsam entwickeln sich die Leipziger zum Angstgegner der Essener. Bereits im Februar gewannen die Icefighters mit 4:2 in Essen, holten sich ihren zweiten Sieg in Folge. Die Essener dagegen müssen weit zurückblicken bis zum letzten 3:10 auf eigenem Eis. Am 18. Dezember 1994 gab es ein derartiges Ergebnis gegen den EC Eschweiler. Dabei sah es am Anfang noch glimpflich aus. Im ersten Drittel triumphierten auf beiden Seiten die Kontingentspieler. Für die Gäste schossen Antti Paavilainen (1.) und Ian Farrell (5.) die Tore, für die Essener traf Peter LeBlanc (4.,12.). Im zweiten Drittel dann der katastrophale Zusammenbruch der Essener. Den Leipziger Beginn zum 3:2 machte Michal Velecky (22.), dem Goran Pantic (28.) das 4:2 folgen ließ. Ganz schlimm wurde es für die 1.156 Zuschauer ab der 33. Minute. Dann fielen in regelmäßigen Abständen Leipziger Tore bis zum 8:2 durch Michal Velecky (33.), Hubert Berger (35.), Gianluca Balla (38.) und Ian Farrell (40.). Danach hatte Essens Trainer Frank Gentges ein Einsehen mit seinem Keeper Kevin Beech (Fangquote: 72,4 Prozent) und wechselte den Back-up Leon Frensel (Fangquote: 71,4 Prozent) ein, aber auch dieser musste nach dem 3:8 von Andre Huebscher (43.) noch zwei Tore von Velecky (49.) und Ryan Warttig (58.) zum zweistelligen Zwischenstand hinnehmen. Ganz schrecklich für die Essener war die Tatsache, dass die Leipziger von sieben Powerplaymöglichkeiten sechs nutzten und dass sich der Icefighter Marvin Miethke eine Fünfer plus Spieldauer abholte und man diese Chance nicht nutzen konnte.
Füchse Duisburg – Crocodiles Hamburg 3:7 (2:3, 0:2, 1:2)
Wie sich die Zeiten doch ändern können. Im Januar 2016 gewann Duisburg gegen den gleichen Gegner noch mit 20:0 und danach folgten, inkl. des heutigen Spieles, in sechs weiteren Begegnungen drei Siege und drei Niederlagen. Den letzten Erfolg gegen die Hamburger holten die Füchse am 28. Oktober des letzten Jahres mit einem 5:0. Heute dagegen unterlag man, vielleicht etwas zu hoch, verdient mit 3:7. Die Hamburger hatten dabei das Glück, bereits nach drei Minuten durch Dominik Lascheit im Powerplay in Führung gehen zu können. Dem ließ, in einem absolut fairen Spiel, Rico Rossi (8.), ebenfalls im Powerplay, das 2:0 folgen und als dann Lascheit (17.) gar noch das 3:0 erzielte, da schien die Partie entschieden. Eine großartige Minute der Füchse ließ dann jedoch die Hoffnung wieder zurückkehren. Innerhalb von nur 44 Sekunden verkürzten Artur Tegkaev (18.) und Robin Slanina (18.) auf 2:3. Hamburgs Mann des Tages, Dominik Lascheit, erhöhte in der 35. Minute auf 4:2 und Rico Rossi erhöhte in der 38. Minute, wiederum im Powerplay auf 5:2. Damit kamen die Crocodiles heute auf die sagenhafte Powerplayquote von 60 Prozent. Leon Fern (48.) und Dominik Lascheit (53.) mit seinem vierten Tagestor erhöhten auf 7:2, ehe Mathias Müller (56.) wenigstens noch etwas Ergebniskosmetik betreiben konnte.
EC Hannover Indians – Hannover Scorpions 2:4 (0:2, 1:0, 1:2)
4380 Zuschauer sahen ein kämpferisch hochstehendes, spielerisch jedoch leicht limitiertes Stadtderby, dass die Gäste mit etwas Glück am Ende mit 4:2 für sich entscheiden konnten. Die Tore der Scorpions markierten Björn Bombis (3.,8.), Dennis Schütt (46.) und Sachar Blank (55.), während für die Indians Mike Glemser (28.) und Arnoldas Bosas (44.) trafen.