Spitzenspiel als Lokalderby: Hannover Scorpions erobern auch den PferdeturmAusverkauftes Haus in Hannover – Leipzig jetzt auf Platz vier

Hinter dem Tabellenführer rangieren die Crocodiles, die mit dem Sieg gegen Hamm wieder etwas Abstand auf den Dritten, den Herner Miners aufbauen konnten. Allerdings haben die Herner, wie auch der Fünfte, die Indians, immer noch zwei Nachholspiele, so dass es in der Verfolgergruppe schön eng werden kann. Zwischen Herne und Indians rangiert Leipzig. Und die Spitzengruppe hat noch zwei Mitglieder. Einen Punkt hinter den Indians die Trappers und Halle. Zwischen den Welten rangiert die EG Diez-Limburg. Die Limburger haben sieben Rückstand auf Halle und neun Vorsprung auf Herford. Diese wirklich grandiose Platzierung sollte doch endlich mal dafür sorgen, dass am 20. November gegen Tilburg die Halle wirklich voll wird. Hinter Limburg gleich drei Teams mit gleicher Punktzahl und ein weiteres nur einen Zähler dahinter. Herford, Duisburg, Hamm und Essen rangeln um Platz neun. Da ist Spannung garantiert. Zu einem sogenannten Sechs-Punkte-Spiel kommt es am Sonntag in Herford für die Erfurter. Die Thüringer haben acht Punkte Rückstand auf Essen und müssen dringend aufholen, sollen die Pre-Play-Offs nicht schon vorzeitig abgeschrieben werden. Und last but noch least hat sich am Tabellenende auch etwas getan. Erstmalig stürmten die Krefelder die Festung Essen und gaben die Rote Laterne an die Ostsee, zu den Rostock Piranhas weiter.
Hannover Indians – Hannover Scorpions 2:5 (1:2, 1:0, 0:3)
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Indians gingen mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein in die Partie, wollten vor 4608 Zuschauern den ersten Heimerfolg gegen den Lokalrivalen seit dem Januar 2019, als ein 3:0 gelang. Am Ende aber hatten die Gäste wieder die Nase, zum elften Mal in Folge, vorn. Entscheidend waren zwei Dinge. Erst einmal kamen sie deutlich schneller in die Partie als die Gastgeber. Dazu Scorpions-Coach Gaudet: „Die Indians waren im ersten Drittel am Anfang ziemlich nervös. Das haben wir, mit ein bisschen Glück, ausnutzen können.“ Dieser Rückstand rüttelte die Indians auf und vor ausverkauftem Haus starteten sie die ersten zarten Angriffe, ehe es auf einmal nur noch 1:2 hieß. Branislav Pohanka nutzte eine Vorlage von Bacek zum Anschluss. Es war nach zwei Nullnummern das erste Tor der Indians gegen den alten Rivalen seit fast einem Jahr und zweieinhalb Spielen. Absolute Vorsicht schien die Devise beider Teams im zweiten Abschnitt. Beide belauerten sich, schalteten schnellstens auf Defensive und so war nur die Frage, ob überhaupt ein Tor fallen würde. Und es fiel, auf Indians-Seite, als Sebastian Christmann mit einem fulminanten Schuss einen der besten Gäste, Scorpions-Torhüter Brett Jaeger, bezwingen konnte. In der Folge gab es ein ausgeglichenes Spiel zu sehen, wobei auch die Härten etwas zunahmen. Die Entscheidung fiel in der 46. Minute. Mit einem Glücksschuss überwand Ex-Indian Christoph Koziol Indians-Keeper Jan Dalgic zum 3:2. Danach versuchten die Indians alles, scheiterten jedoch an der abgebrühten Defensive des Tabellenführers und als Indians-Coach Lenny Soccio seine letzte Option zog, Torhüter Dalgic durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, ging das Unternehmen völlig in die Hose. Die cleveren Gäste nutzten das Problem der Hausherren zu zwei Empty-Nettern, so dass am Ende ein glücklicher, vom Ergebnis zu hoher, aber nicht unverdienter Sieg es Tabellenführers zu verzeichnen war.
Tore: 0:1 (03:11) Allan McPherson (Alderson, Aquin), 0:2 (14:37 5-4) Allan McPherson, 1:2 (19:38) Branislav Pohanka (Bacek), 2:2 (35:00) Sebastian Christmann (Aichinger), 2:3 (46:00) Christoph Koziol (Klöpper, Reiß), 2:4 (58:12) Allan McPherson (Reiß, Heinrich ENG), 2:5 (59:48) Louis Trattner (McPherson, Alderson ENG)
Tilburg Trappers – Icefighters Leipzig 2:5 (1:2, 1:1, 0:2)
Mit einer starken Leistung holten die Leipziger überraschende drei Punkte und wurden am Ende mit Platz vier belohnt. Herausragender Spieler war Jonas Wolter, dem gleich drei Einschüsse gelangen, wobei alle drei zu psychologisch wichtigen Zeitpunkten (1:1, 3:1 und 4:2) fielen. Bei Tilburg spielte erstmals Brett Bulmer, der für den verletzten Virttanen verpflichtet wurde, konnte aber noch nicht glänzen.
Tore: 1:0 (00:58) Sean Richards (Hermens, van Oorschot), 1:1 (01:47) Jonas Wolter (Burns, Riekkinen), 1:2 (11:21) Erek Virch (Piskor, Farrell), 1:3 (30:58) Jonas Wolter (Sauer, Heyter), 2:3 (33:01) Reno de Hondt (van der Schuit, Verkiel 5-4), 2:4 (56:28) Jonas Wolter (Burns, Heyter 5-4), 2:5 (58:48) Joonas Riekkinen (Burns 4-6)
Crocodiles Hamburg – Hammer Eisbären 6:4 (0:2, 3:0, 3:2)
Ein Arbeitssieg der Crocodiles, die scheinbar zu Anfang ihren Gegner unterschätzten. Die Hammer starteten mit einem Doppelschlag, mussten diesen jedoch bereits nach zwei Minuten im zweiten Drittel wieder abgeben. Als die Hamburger schließlich auf 4:2 davonzogen, schien dies eine Vorentscheidung, aber die kampfstarken Hammer zeigten weiterhin Präsenz, hielten das Spiel bis eine Minute vor Schluss offen. Dann traf der Spieler des Tages, Hamburgs Niklas Jentsch mit seinem dritten Tagestor, einem Empty-Netter, zum Endstand 6:4.
Tore: 0:1 (05:21) Chris Schutz (Balla, Lichnovsky), 0:2 (06:57) Marcel Limböck (Rosenthal, Ortwein), 1:2 (20:49) Niklas Jentsch (Lascheit, Rajala), 2:2 (21:01) Adam Domogalla (Spöttel, Schaludek), 3:2 (27:17) Niklas Jentsch (Rajala, Lascheit), 4:2 (41:13) Maximilian Spöttel (Domogalla, Schaludek), 4:3 (41:46) Tim Marek (Balla, Schutz 5-4), 5:3 (51:59) Adam Domogalla (Spöttel, Schaludek), 5:4 (58:14) Samuel Dotter (Reuß), 6:4 (59:16) Niklas Jentsch (Lascheit, Rajala ENG)
Rostock Piranhas – EG Diez-Limburg 3:7 (0:4, 1:0, 2:3)
Spiele gewinnt man nicht auf der Strafbank. Dieser weise Satz wird den Rostockern sicherlich zu denken geben, denn Gegner Diez-Limburg bestrafte diese Rostocker Nachlässigkeiten gleich im ersten Drittel mit vier Toren bei vier Möglichkeiten. 100 Prozent Erfolgsquote. Eine Seltenheit im Eishockey und ganz speziell in der Oberliga Nord. Danach kam Rostock etwas besser ins Spiel, versuchte nach dem 2:4 im dritten Drittel alles und wurde dann von eiskalten Limburgern ausgekontert. Während bei Rostock höchstens der Einsatz und die Moral Oberligaansprüchen standhielt, zeigten bei Diez-Limburg vor allem Fedor Kolupaylo sowie die Letten Egils Kalns, Sandis Zolmanis sowie Niko Lehtonen die besten Leistungen.
Tore: 0:1 (06:42) Egils Kalns (Kolupaylo, Zolmanis 5-4), 0:2 (07:55) Fedor Kolupaylo (Lademann, Kalns 5-4), 0:3 (08:28) Egils Kalns (Kolupaylo, Zolmanis 5-4), 0:4 (19:29) Niko Lehtonen (Bajaruns, Zolmanis 5-4), 1:4 (36:06) Keegan Dansereau (Barry), 2:4 (40:29) Matthew Barry (Dansereau, Renke), 2:5 (46:35) Niko Lehtonen (Kardas, König), 3:5 (47:02) Dante Hahn (Barry), 3:6 (50:40) Laurins Bajaruns (Zolmanis, Valenti 4-5), 3:7 (58:58) Fedor Kolupaylo (Steffen, Kardas)
Black Dragons Erfurt – Saale Bulls Halle 2:6 (1:2, 0:1, 1:3)
In einem optisch recht ausgeglichenen Spiel setzten sich die favorisierten Hallenser am Ende durch, wenn auch etwas zu hoch. Dabei gingen die Erfurter relativ früh in Führung, mussten jedoch im Laufe der Begegnung feststellen, dass die Saale Bulls fest in der Defensive standen und mit Geduld auf ihre Angriffschancen warteten. So war es nur eine Frage der Zeit, bis die Bulls das Ergebnis drehen würden. Am Ende gewannen die Gäste verdient und die echten Gewinner der Bulls hießen Mathieu Tousignant, Tatu Vihavainen und Sergei Stas, die sich zusammen neun Punkte gutschreiben lassen konnten.
Tore: 1:0 (02:11) Nolan Redler (Kälble, Herrschaft), 1:1 (08:22) Tatu Vihavainen (Tousignant, Schmid), 1:2 (18:24) Sergei Stas (Pfennings, Valasek), 1:3 (31:19) Matias Varttinen (Vihavainen, Tousignant), 1:4 (44:24) Sergei Stas (Gulda, Schütt), 2:4 (44:35) Reto Schüpping (Bezouska, Winkelmann), 2:5 (48:30) Dennis Gulda (Stas, Tousignant), 2:6 (52:55) Tatu Vihavainen (Varttinen, Schütt)
Moskitos Essen – Krefelder EV U23 2:3 (0:2, 1:0, 1:1)
Ausgerechnet in dieser schwierigen Tabellenkonstellation gönnten sich die Essener Moskitos eine Auszeit. Sie kassierten die erste Heimschlappe gegen die zweite Vertretung des Krefelder EV seit dem November 2012, als es ein 3:6 gab.
Tore: 0:1 (02:42) Martin Schymainski, 0:2 (04:18) Carter McLlwain, 1:2 (36:24) Sam Coatta (Schneider, Zajic), 1:3 (49:02) Niclas Focks (Stephens, McLlwain), 2:3 (50:40) Tim Junge (K. Bruijsten, M. Bruijsten)
Herner EV Miners – Herforder EV 5:1 (2:0, 2:1, 1:0)
Ein hochverdienter Erfolg der Miners von nicht ganz 1.000 Zuschauern, der jedoch um ein Tor zu hoch ausfiel. Die Herforder spielten ganz ordentlich mit, konnten aber die Herner nie richtig in Gefahr bringen. Außerdem fielen zwei Tore, die den Ost-Westfalen wohl das Genick brachen. Einmal das 2:0 in Unterzahl, als Neuzugang Elvis Biezaijs einen Pass von Hüfner aufnehmen und anschließend die Scheibe im Tor von Herfords Keeper Justin Schrörs unterbringen konnte. Und das 4:1 durch Nicolas Cornett, genau 11 Sekunden nach dem Ehrentor von Stefan Dreyer. Beste Akteure bei Herne waren Benjamin Hüfner, Leon Köhler und Nicolas Cornett mit je zwei Punkten und Torhüter Björn Linda, dem nach dem Debakel gegen die Scorpions wieder sehenswerte 95,2 Prozent Fangquote gelangen.
Tore: 1:0 (07:26) Lars Stelzmann (Köhler, Cornett), 2:0 (15:09) Elvis Biezaijs (Hüfner, Elten 4-5), 3:0 (25:03) Nils Liesegang, 3:1 (36:01) Stefan Dreyer (Berezowskij, Garten), 4:1 (36:12) Nicolas Cornett (Köhler, Hüfner), 5:1 (41:20) Dennis Swinnen (Biezaijs, Shmyr 5-4)