Spielabbruch in HamburgLoch im Eis

Die 1691 Zuschauer konnten sich auf eine Top-Begegnung freuen. Die drittplatzierten Crocodiles Hamburg empfingen den Tabllenvierten, die Saale Bulls Halle. Das Team um Kapitän Christoph Schubert hatte Glück und konnte bei dem Spitzenspiel sogar wieder auf den verletzten Topstürmer Moritz Israel setzten. Die Nummer 12 zog sich beim Auswärtsspiel gegen Preussen Berlin eine Schulterverletzung zu. Doch die hielt ihn nicht ab. Weiterhin fehlten der Mannschaft jedoch Timo Gless und Tim Marek, beide müssen noch mit Rippenverletzungen pausieren, werden aber voraussichtlich in der kommenden Woche wieder in das Training einsteigen.
Doch unter besonderer Beobachtung sollte an diesem Abend einer stehen: André Gerartz, das neue Krokodil. Auch er hat sich seinen Einstieg vor heimischer Kulisse bestimmt anders vorgestellt: „Halle ist ein ziemlich guter Gegner. Es ist schade, dass das Spiel jetzt so ausgegangen ist. Wir hätten hier gerne noch gewonnen.“ Der Stürmer wechselte erst vor kurzem vom DEL2-Team Kassel Huskies in die Hansestadt und erhielt einen Vertrag bis 2018. Der gebürtige Kölner spielte bereits für den EHC Timmendorfer Strand 06 (Saison 2013/14) und die Hannover Indians (2014 bis 2016). Mit seinen 23 Jahren kann Gerartz bereits auf eine überragende Statistik blicken: In 122 Pflichtspielen erzielte er 127 Tore und 79 Vorlagen. Somit ist er der perfekte Mann, den Hamburgern zu noch mehr Durchschlagskraft vor dem gegnerischen Tor zu verhelfen. Und auch für Sven Gösch, dem Sportchef der Krokodile, ist die Nummer 89 kein Unbekannter: „Ich kenne André sehr gut, wir hatten immer Kontakt und zuletzt kam das Thema auf, ob ein Wechsel zu den Crocodiles nicht sinnvoll wäre. Die Chance wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. André weiß einfach, wo das Tor steht, ist stark in der Vorwärtsbewegung und solide in der Defensive.“
Doch an diesem Abend konnte das neue Krokodil sein Können noch nicht wirklich unter Beweis stellen. Schon im ersten Drittel gab es aufgrund Verrückens des Tors eine Spielunterbrechung. Mit Müh' und Not konnte die Situation dennoch wieder ins Reine gebracht werden. Mit 0:0 ging es dann in die erste Pause. Dass es für den Abend die letzte wäre, hätte wohl niemand gedacht. Hoch motiviert kamen beide Mannschaften zum zweiten Drittel aufs Eis. Nach nur knapp zehn Minuten folgte sie erneut, die Spielunterbrechung. Doch diesmal ließ sich der Schaden (Eisschaden an der Torverankerung) nicht mehr reparieren. Die Folge: Spielabbruch. Schiedsrichter der Partie Jan Korb: „Die erste Situation war schon grenzwertig, das hätten wir jedoch noch tolerieren können. Doch das zweite Loch im Eis war wesentlich schlimmer.“ Wie mit der Situation jetzt umgegangen wird und ob es eine Wiederholung der Partie geben wird, entscheidet jetzt der DEB.
Weiter geht es bereits am Freitag, 18. November, auswärts gegen die Hannover Scropions. Am kommenden Sonntag empfangen die Crocodiles die Black Dragons Erfurt.