Scorpions und Herne weiterhin mit blütenweißer WesteHamburg und Leipzig erste Verfolger – Schlusslicht jetzt Erfurt

Die Hamburger Crocodiles konnten das Nordderby gegen die Indians für sich entscheiden und setzten sich zusammen mit Leipzig auf der Verfolgerposition fest. Im vorderen Mittelfeld die bis jetzt überraschend starken Herforder und Essen. Halle hat ein Spiel Rückstand, fiel auf Rang sieben zurück. Der Krefelder Höhenflug fand ein jähes Ende in Leipzig, aber noch ist es Rang acht. Dahinter folgen zwei Ligafavoriten: Die Tilburg Trappers und die Hannover Indians. Die EG Diez-Limburg, bis jetzt Tabellenletzter, schaffte gegen Neuling Duisburg den Befreiungsschlag und schob sich auf Rang elf vor. Auch Rostock verbesserte sich auf 14 auf 12. Dahinter die Teams aus Duisburg, Hamm und Erfurt.
Herner EV Miners – Tilburg Trappers 6:4 (1:2, 3:1, 2:1)
Das Spitzenspiel des Tages, auch wenn in Herne „nur“ der Tabellenneunte Tilburg antrat, endete torreich und ging an den HEV, der in dieser Saison einen Start nach Maß bis jetzt hinlegte. Dass das Spiel nur 664 Zuschauer sehen wollten, ist im Nachhinein nur schwer verständlich, denn beide Teams zeigten ein rassiges Tempospiel und die zehn Tore gab es noch obendrauf.
Zehn Minuten brauchten beide Teams beim Abtasten, dann ging es los. Herne ging in Führung, aber Tilburg blieb dran und in der 15. Minute brauchten die Niederländer nur zwanzig Sekunden um den Rückstand in eine Führung umzuwandeln. Jeder Zuschauer, der in der ersten Pause am Bratwurststand zu lange brauchte, wird sich geärgert haben, denn in den ersten drei Minuten des zweiten Drittels fielen gleich drei Tore und es stand 3:3. Danach waren die Powerplayspezialisten dran. In der 32. Minute brachte Ackers seine Farben in Führung, danach war erst einmal Ruhe. Für zwanzig Minuten blieb es bei dem Spielstand, dann traf Kunz erneut in Überzahl für Herne, aber auch Tilburg kann Powerplay spielen, verkürzte fünf Minuten später auf 4:5. Danach nahm Trappers-Couch Doug Mason seinen Torhüter Ruud Leeuwesteijn mehrfach vom Eis, versuchte alles, aber es sollte nicht sein. Der zuletzt formstarke Dennis Swinnen machte die drei Herner Punkte mit einem Empty-Netter fest. Herausragend aus einem famosen HEV-Team Dennis Swinnen und Leon Köhler mit je vier Punkten, bei Tilburg war Giovanni Vogelaar mit zwei Punkten bester Scorer.
Tore: 1:0 (09:23) Nicolas Cornett (Swinnen, Gottwald), 1:1 (14:01) Reno de Hondt, 1:2 (14:21) Janne de Bonth (Sars, Vogelaar), 2:2 (20:49) Chris Seto (Fominych), 2:3 (22:49) Alexei Loginov (Hessels), 3:3 (23:19) Leon Köhler (Kunz), 4:3 (31:29) Michel Ackers (Seto, Swinnen 5-4), 5:3 (51:49) Kevin Kunz (Köhler, Peleikis 5-4), 5:4 (56:38) Giovanni Vogelaar (van der Schuit 5-4), 6:4 (58:54) Dennis Swinnen (ENG)
Crocodiles Hamburg – Hannover Indians 4:1 (1:1, 2:0, 1:0)
Ein verdienter Erfolg für ein höchst effizientes Heimteam. Die Indians, zuletzt in Hamburg immer schnell auf der Verliererstraße, zeigten optisch durchaus ansprechendes Eishockey, kamen aber kaum richtig vor das gegnerische Tor und konnten sich nicht wie gewünscht durchsetzen. Auf der anderen Seite trafen die Hamburger alleine zweimal im Powerplay, konnten sich über 40 Prozent Erfolgsquote freuen, während die Indians alle acht Überzahlspiele versemmelten. So kann man auswärts halt nicht gewinnen. Im Gegenteil, fast wäre die Niederlage noch höher ausgefallen, aber Indians Keeper Miserotti-Bötticher, am heutigen Tag wieder einer der besten Indians, konnte einen Penalty, verursacht von Niko Turnwald, entschärfen. Bester Hamburger waren Dennis Reimer, Philipp Kuschel und Dominik Lascheit mit je zwei Punkten.
Tore: 1:0 (07:35) Dominik Lascheit (Kuschel, Reimer 5-4), 1:1 (18:50) Elvijs Biezais (Pistilli, Pohanka), 2:1 (26:33) Dennis Reimer (Lascheit, Visner), 3:1 (27:56) Maximilian Schaludek (Moberg, Reed 5-4), 4:1 (59:07) Philip Kuschel (ENG)
Hannover Scorpions – Hammer Eisbären 7:0 (1:0, 5:0, 1:0)
Obwohl die Hammer vier Spieler mehr auf dem Spielberichtsbogen stehen hatten als die Scorpions, waren sie beim Spielfavoriten und Tabellenzweiten chancenlos. Lediglich im ersten Drittel hielt Hamm vor lediglich 468 Zuschauern gut mit, konnte mit einigen Torchancen die Gastgeber in Atem halten, wie in der sechsten Spielminute, als Schutz seinen Landsmann Lavallee bediente, dieser aber am Scorpions-Keeper Jaeger scheiterte. Das gleiche nur drei Minuten später und vermutlich hatte Scorpions-Coach Kevin Gaudet genug gesehen, denn seine Ansprache fruchteten auf einmal. Die Scorpions rissen sich zusammen, und schließlich fand Julian Airich kurz vor der ersten Drittelpause die Lücke im Tor von Daniel Filimonow, dem guten Keeper der Eisbären. Auch im zweiten Drittel schienen die Gäste, die durch eine Autobahnvollsperrung fast eine Stunde zu spät kamen, ihre Chancen wahren zu wollen, bis es auf einmal auf der Gastgeberseite lief. Innerhalb von nur fünf Minuten erhöhten die Scorpions bei ausgeglichenem Personal auf 5:0 und damit war die Messe gelesen. In der Folge nahmen sich die Scorpions zurück, ließen die Gäste mitspielen, behielten jederzeit die Kontrolle und erhöhten sogar noch auf 7:0 in dieser fairen Partie.
Tore: 1:0 (13:54) Christoph Koziol (Thomson), 2:0 (25:08) Robin Just (Alderson, Thomson), 3:0 (27:00) Pascal Aquin (McPherson), 4:0 (28:34) Christoph Koziol (Airich), 5:0 (30:12) Christoph Kabitzky (Heinrich, Trattner), 6:0 (39:09) Allan McPherson (Alderson, Kabitzky), 7:0 (55:26) Brandon Alderson (McPherson, Götz)
Moskitos Essen – Herforder EV 3:4 (0:2, 1:0, 2:1, 0:1) n.P.
Am Ende konnten sich zwar die Herforder Gäste über zwei Punkte freuen, aber eigentlich sollten sie sich ärgern. Sie waren über die gesamte Spielzeit etwas besser als die Essener aufgestellt und wenn man 120 Sekunden vor Spielende, auch auswärts, noch mit 3:1 vorne liegt, dann sollte dies reichen. Für die Führung bis dahin hatte der im ersten Drittel stark auftretende Max Pietschmann sowie Andre Gerartz bei einem Gegentor von Kevin Bruijsten gesorgt. Kurz vor Ende explodierte dann das wieder vereinte Brüderpaar Bruijsten. Zweimal schickte Kevin seinen Bruder Mitch auf die Reise und es stand auf einmal 3:3. In der Verlängerung passierte nichts aufregendes mehr und so musste das Penaltyschießen entscheiden, wo Herfords Lette Rustams Begovs das entscheidende vierte Tor für die Dragons erzielte.
Tore: 0:1 (05:40) Max Pietschmann (Stocker, Seidel), 0:2 (08:22) Max Pietschmann (Seidel), 1:2 (39:07) Kevin Bruijsten (Dmitriew, Behrens), 1:3 (45:58) Andre Gerartz (König), 2:3 (58:07) Mitch Bruijsten (Dmitriew, K. Bruijsten), 3:3 (59:39) Mitch Bruijsten (Dmitriew, Saccomani), 3:4 (65:00) Rustams Begovs (PEN)
Icefighters Leipzig – Krefelder EV U23 5:0 (0:0, 3:0, 2:0)
Die Leipziger gewannen die Begegnung verdient, aber zu hoch. Der Grund war die leistungsstarke Defensive, ein hervorragender Eric Hoffmann im Tor und eine deutlich bessere Effizienz. Die Krefelder hätten durchaus ein, zwei Tore schießen können, aber sie ließen einfach zu viele Chancen liegen und wer nicht trifft, kann auch auf keine Punkte hoffen. Beste Akteure bei den Icefightern waren der Doppeltorschütze Victor Östling, Ian Farrell, Dominik Piskor und Jonas Wolter.
Tore: 1:0 (24:49) Filip Stopinski (4-5), 2:0 (29:16) Klaus Walther (Farrell, Wolter), 3:0 (38:35) Victor Östling (Piskor, Riekkinen 5-4), 4:0 (49:02) Victor Östling (Farrell, Wolter), 5:0 (50:44) Dominik Piskor (Hannon, Virch)
EG Diez-Limburg – EV Duisburg 4:3 (1:1, 1:1, 1:1, 1:0) n.V.
Gerade einmal 165 Interessierte wollten die Begegnung zwischen dem Tabellenletzten und dem Oberligaaufsteiger sehen und sie wurden, was zumindest die Spannung angeht, nicht enttäuscht. Beiden Teams merkte man die Verunsicherung an und keiner wollte durch einen Fehler in Rückstand geraten. Und ausgerechnet den Gastgeber passierte dieser Lapsus in der 11. Minute und Cohut brachte die Füchse in Front. Eine Einzelleistung von König bescherte den Limburgern den Ausgleich, aber praktisch gleich der erste Duisburger Angriff im zweiten Drittel führte zur erneuten EVD-Führung. Wieder brauchten die Limburger fast eine Viertelstunde für den Ausgleich, diesmal war Fleischer erfolgreich. Duisburgs Schwede Pontus Wernerson Libäck brachte den Gast im dritten Drittel zum dritten Mal nach vorne und wieder gelang den unverdrossenen Gastgebern der Ausgleich. Diesmal war Neuzugang Sandis Zolmanis der glückliche Torschütze und wenn der Gast drei Führungen nicht durchbringen kann, dann muss es eben der Gastgeber hinkriegen. Limburgs Lette Zolmanis traf auch zum 4:3 und führte damit sein Team von Platz 15 auf 11.
Tore: 0:1 (10:38) Marvin Cohut (Uski), 1:1 (15:30) Paul König, 1:2 (20:57) Cornelius Krämer (Wilson, Uski 5-4), 2:2 (32:04) Felix Fleischer (Kurth, Bajaruns), 2:3 (44:14) Pontus Wernerson Libäck, 3:3 (50:19) Sandis Zolmanis (Kalns, Kolupaylo 5-4), 4:3 (63:26) Sandis Zolmanis (Bajaruns, Kurth 5-4)
Rostock Piranhas – Black Dragons Erfurt 3:2 (0:1, 1:0, 1:1, 1:0) n.V.
Im Duell der bisher sieglosen Teams blieben am Ende die Rostocker glücklich vorne. Glücklich, weil sie zwar das erste Drittel bestimmten, aber nicht trafen und sogar zurücklagen. Im zweiten Drittel änderte sich das Bild. Erfurt kam optisch besser zurecht, aber diesmal traf Rostock. Gleich in der ersten Spielminute des dritten Drittels fielen die beiden letzten Tore in der regulären Spielzeit, je eines für beide Teams und so musste die Verlängerung herhalten. Hier waren beide Teams ebenfalls gleichstark, aber Rostock hatte mit Brett Parnham den entscheidenden Torschützen in seinen Reihen.
Tore: 0:1 (04:06) Michal Bezouska (Bosas, Schüpping 5-4), 1:1 (28:16) Tom Pauker (Döring, Schroepfer), 2:1 (40:41) Keegan Dangereau (Ledlin), 2:2 (40:57) Arnoldas Bosas (Belendir, Schüpping), 3:2 (62:33) Brett Parnham (Hahn, Richter)
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