Scorpions schlagen HSV problemlos 7:3Hannover Scorpions

Die Niederlage am Freitag im Spitzenkampf beim Lokalrivalen vom Pferdeturm schien Spuren hinterlassen zu haben. Die Unkonzentration feierte zu Spielbeginn wahre Triumpfe und man konnte eigentlich froh sein, dass der Gegner nur der Tabellensechste war. Der HSV, mit nur 13 Feldspielern angereist, zeigte sich in den ersten Minuten nach einer kurzen Startoffensive der Scorpions hellwach und versuchte mit einfachen Mitteln den Spielfluss der Gastgeber zu unterbinden, was einerseits ganz gut gelang, andererseits aber auch keine große Mühe erforderte. Scorpions-Trainer Soccio: „Unser Anfang war holperig.“ Trotzdem hätten die Scorpions schon nach dem ersten Drittel deutlich in Führung liegen müssen. Was sie versäbelten, ging auf keine Kuhhaut. Alleine Andreas Morczinietz und Sebastian Lehmann hätten beide mindestens zwei Tore erzielen können, ja müssen und auch Phil Hungerecker, am Freitag noch der Schrecken vom Pferdeturm, zeigte ungewohnte Nerven. Der wahre Held des Drittels steckte jedoch zwischen den Pfosten des HSV. Niklas Deske, der Förderlizenzler von den Freezers und aktuell für die Blau-Weiß-Roten im Dauereinsatz, brachte mit möglichen und unmöglichen Paraden die Gegner ins Schwitzen. Den schönsten Auftritt zeigte er dabei schon in der zweiten Minute, als er im Stile von Hannover-96-Keeper Zieler mit der Fanghand und einem Hechtsprung das mögliche 0:1 von Morczinietz im letzten Augenblick vereitelte. Was Effizienz bedeutet, zeigte dann Pascal Heitmann (11.). Nachdem sein Mitspieler Gino Blank schon zweimal bei Kontern an Scorpions-Keeper Dennis Korff gescheitert war, zeigte er sich nervenstärker. In einer 2:1-Situation bekam er maßgerecht die Scheibe von David Vycichlo und es stand, etwas überraschend, 0:1. In der Folge regierte wieder das Fehlpassspiel auf beiden Seiten und als man sich schon in der ersten Pause wähnte, traf Justin Spenke (20.) mit seinem ersten Saisontor von der blauen Linie genau ins linke Eck.
Dieser Ausgleich schien besondere Kräfte bei den Scorpions geweckt zu haben. Lediglich in den ersten fünf Minuten sahen sich die Hamburger noch in der Lage, sich den Dauerangriffen des Tabellenzweiten zu erwehren. Im Gegenteil, als Blank in der 25. Minute den Hammer herausholte, fehlte nicht viel für eine hanseatische Führung. Der Knackpunkt des Spieles passierte in der 28. Minute, als Scorpions-Stürmer Thomas Pape sich zu einem Privatduell mit HSV-Keeper Deske einließ, sich HSV-Defender Freibergs auch noch einmischte und Pape sich eine Spieldauer einhandelte und Freibergs mit einer 2+2-Minuten-Strafe davon kam, seinem Team aber das Powerplay raubte. Die Strafenverteilung raubte überraschend nicht den Gastgebern den Nerv sondern den Gästen. Zwar hätte Blank (HSV) mit seinem Pfostenschuss in der 32. Minute fast noch die Führung der Scorpions durch Robin Ringe (30.) ausgeglichen, aber danach brachen die Gäste fast völlig zusammen. In munterer Folge fielen die Tore durch Jan Hemmes (32.), Darcy Vaillancourt (34.), Robin Marek (35.) und Sebastian Lehmann (37.). Scorpions-Trainer Soccio: „Diese acht Minuten waren wirklich grandios.“
Dieser Wirbelsturm der Hannover Scorpions hatte HSV-Zerberus Niklas Deske mürbe gemacht und dieser machte Platz für seinen Back-up Kai Klimesch. Der Rosenheimer machte in der Zwischenzeit einen famosen Eindruck, hatte allerdings auch das Glück, dass die Scorpions mindestens einen Gang herunterschalteten, den Vorsprung nur noch verwalteten. An echten Torchancen schien man nicht mehr groß interessiert und auch die Unkonzentriertheit des ersten Drittels zeigte sich wieder. Lediglich Phil Hungerecker stand goldrichtig in der 47. Minute, als ihn ein scharfer Pass von Vaillancourt am langen Pfosten erreichte und er keine Mühe hatte, dass 7:1 zu erzielen. Zum Glück für die Partie hatten sich die Hamburger noch nicht ganz aufgegeben, strebten eine Ergebnisverbesserung und waren auch erfolgreich. Lenny Soccio: „Wir mussten aufpassen, dass wir konzentriert blieben, denn die Hamburger gingen weiter auf den Körper, zeigten sich unbeeindruckt.“ Robin Richter (48.) und Matthias Oertel (55.) mit einem technisch sauberen Rückhandtor verkürzten auf ein 3:7, dass dem Spielverlauf auch durchaus entsprach.
Ein sicherer, hochverdienter Erfolg der Scorpions. Die Hamburger blieben im Rahmen ihrer Möglichkeiten.