Scorpions müssen sich trotz eines 9:4 mühenHannover Scorpions
Scorpions müssen sich trotz eines 9:4 mühenDie Entscheidung fiel in zweimal drei Minuten. Zwischen der 43. und 45. sowie zwischen der 49. und 51. Spielminute markierten die Scorpions gegen den HSV exakt sechs Treffer und zogen unwiderstehlich auf 9:3 davon. Der Sieg, da waren sich die Zuschauer ebenso wie die Trainer einig, war verdient, aber zu hoch ausgefallen. Denn die Scorpions mussten sich arg bemühen, blieben fast erstmals in dieser Saison, zumindest in der Oberliga Nord, im ersten Drittel ohne eigenen Treffer. Fast, denn erst in der 20. Minute besorgte Maxi Schaludek mit seinem Schuss von der blauen Linie, bei dem HSV-Keeper Florian Neumann die Sicht versperrt war, das 1:0. Bis dahin hatten die Hamburger für eine flexible Betonmauer gesorgt. Mit vier Mann standen sie an der blauen Linie, störten mit fairen Mitteln, standen den Scorpions auf den Füßen und diese fanden einfach kein Mittel.
Trotz des Rückstandes mit dem Wissen, dem Tabellenführer sein destruktives Spiel aufgezwungen zu haben, starteten die Hamburger im zweiten Drittel die ersten echten, durchdachten Angriffe. Damit hatten die Hausherren nicht gerechnet und dass der HSV am Ende des Abschnittes einen Schussverhältnis von 15:9 zu seinen Gunsten erreichen würde, hatte wohl auch niemand erwartet. So war das 1:1 von HSV-Goalgetter Bruno Zabis hochverdient und auch schön anzusehen. Mitten in die Hamburger Hochphase sorgte eine Strafe gegen Freibergs für den Umschwung. Sven Gerbig (31.) und Alex Janzen (33.) sorgten für das 3:1 und die Vorentscheidung. Glaubten die Zuschauer und mussten sich eines Besseren belehren lassen. Die nur mit 14 Aktiven angereisten Gäste schlugen zurück. Erst stocherte Nikolai Varianov (34.) den Puck über die Linie und dann bekam Maris Krumisch bei einem 5:3-Powerplay (Hemmes und Jarabek saßen auf der Strafbank) die Chance zum Ausgleich und er nutzte sie konsequent. Das 3:3 war zu diesem Zeitpunkt absolut verdient. Die Frage war nur: Würde die Kraft der Hamburger reichen?
Sie hielt exakt 137 Sekunden, dann kam die erste der beiden Drei-Tore-Phasen der Scorpions. Nacheinander wuchteten Neuzugang Michael Schöppl (43.; kam vom Deggendorfer SC), Alex Janzen (44.) und Sven Gerbig (45.) die Scheibe zum 6:3 in die Maschen des bedauernswerten Florian Neumann. Die Verteidigung des HSV durfte sich nach diesem Wirbel exakt 198 Sekunden ausruhen, dann machten die Hannoveraner wieder ernst. Die zweite Drei-Tore-Phase begann mit dem 7:3 von Alex Janzen (49.). Vierzig Sekunden später erhöhte Andreas Morczinietz (50.) auf 8:3 und schließlich beendete der Torschütze des ersten Tores auch den Torreigen der Hausherren. Maxi Schaludek (50.) erzielte das 9:3. Mit diesem zweiten Dreifachschlag war auch der Arbeitstag von HSV-Torhüter Florian Neumann beendet. HSV-Coach Andris Bartkevics beendete dessen Qualen und schickte Tim Poppe zwischen die Pfosten. Poppe zeigte in den restlichen Minuten eine gute Leistung, durfte sich sogar zugute schreiben, kein Gegentor mehr erhalten zu haben. Im Gegenteil, den letzten Treffer des Tages schoss Lukas Brückner (52.) und fast hätten die Elbestädter noch ein weiteres Tor machen können, aber Garbe und Zabis scheiterten nur knapp an Englbrecht.
HSV-Coach Andris Bartkevics : Die Niederlage war verdient. Trotzdem bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft hier sehr zufrieden.“
Scorpions-Coach Lenny Soccio: „Ein verdienter, allerdings etwas zu hoch ausgefallener Sieg. Die Hamburger haben gezeigt, dass sie Eishockey spielen können. Wir sind zurzeit gut drauf, haben qualitätsmäßig zugelegt und werden uns auf das Lokalderby am kommenden Freitag konzentrieren.“