Scorpions lassen Crocodiles beim 11:0 keine ChanceKantersieg in Langenhagen
Es war ein Spiel auf ein Tor. Mit 11:0 (3:0, 2:0, 6:0) schossen sich die Hannover Scorpions vor 1.055 Zuschauern eine gewisse Last von der Seele. Mit dem Erfolg bleiben die Scorpions auf Rang fünf der Oberliga Nord mit direktem Zugriff auf den attraktiven zweiten Platz.
Die Hannover Scorpions wollten den Sieg und das zeigten sie mit jedem Spielzug. Von Anfang an stand das Tor des bedauernswerten Elmar Trautmann unter Dauerbeschuss. Die mit nur 15 Spielern angereisten Crocodiles konnten einem im ersten Drittel schon fast leidtun, denn eine Gegenwehr war nicht möglich. Scorpions-Keeper Jimmy Hertel, der unter der Woche seinen Vertrag bei den Scorpions verlängert hatte, musste nicht wirklich eingreifen, verlebte ein Spieldrittel der besonders ruhigen Art. Ganz im Gegenteil zu seinem Pendant Trautmann. Der 23-jährige Belgier mit deutschem Pass überragte, hielt fast schon im Alleingang seine Farben beim früheren deutschen Meister im Spiel. Erst in der elften Minute gelang schließlich im Powerplay, einer von acht Möglichkeiten, das erste Tor der Gastgeber. Der seit Wochen stark auftretende Phil Hungerecker überwand Trautmann zum 1:0. Der plötzliche Rückstand ließ zunächst die Hamburger nicht nervös werden. Sie deckten weiterhin konsequent, so dass auf den nächsten Treffer mehr als acht Minuten gewartet werden musste. Wieder im Powerplay war diesmal Robin Thomson (19.) und schließlich sogar noch Daniel Lupzig (20.) erfolgreich.
Im zweiten Drittel zeigten die Crocodiles zwar im Angriff erste zaghafte Bemühungen, standen dafür umso beständiger in der Abwehr. Diese konsequente Arbeit fruchtete, die favorisierten Scorpions durften sich nur zweimal über Torerfolge freuen. Zunächst gelang Deon Jones (27.) das 4:0, dann erhöhte Stefan Goller (31.) noch auf 5:0.
Im letzten Drittel hielt die Kraft der Hamburger fast genau zehn Minuten. Dann kam es zum großen Torfestival der Hannover Scorpions. Innerhalb von nur 198 Sekunden ließen sie es fünfmal krachen, wobei wiederum, wie im ersten Drittel, die Effizienz der Powerplaylinien beeindruckte. Grund dieses Spektakels war eine Fünf-Minuten-Strafe von Hamburgs Nikolai Varianov, der eine große Strafe erhielt. Nach dem 6:0 von Daniel Lupzig (51.) erhöhten im Powerplay, Phil Hungerecker (52.), Stefan Goller (52.), Igor Bacek (53.) und noch einmal Stefan Goller (54.) auf 10:0. Den Schlusspunkt setzte Yannik Mund (57.) mit dem elften Tor des Tages durch den Tabellenfünften.
Mit dem Erfolg bleiben die Hannover Scorpions in Tuchfühlung zur Spitze bzw. zur ersten Verfolgerposition. Tabellenführer Duisburg scheint trotz einiger Schwächen auch in dieser Saison unangreifbar. Nach Silvester geht es am 3. Januar 2016 (Spielbeginn: 16 Uhr) zu den Erfurter Black Dragons, die beim Lokalrivalen der Scorpions, den Hannover Indians, böse mit 0:7 unter die Räder gerieten. Auch in dieser Partie sind drei Punkte für den Favoriten Pflicht.
Die Crocodiles Hamburg werden sich erst einmal die Wunden nach dem 0:11 lecken. Das muss jedoch schnell gehen, denn der Gegner am 3. Januar (19 Uhr) sind die benachbarten Timmendorfer und somit ein schlagbarer Gegner.