Scorpions gewinnen Hannover-Derby nach OvertimeRostock besiegt Konkurrent Krefeld deutlich
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Freude bei den spielfreien Hamburgern. Durch die Niederlage in Halle rutschten die Erfurter auf Platz sechs ab, da Herne sich in Leipzig keine Blöße gab. Jetzt trennt dieses Trio nur noch 0,02 Punkte. Die Rostocker holten an diesem Sonntag gefühlt sechs Punkte, denn der direkte Konkurrent um Platz zehn, die U23-Vertretung des Krefelder EV wurde klar distanziert. Herford, das dank Corona erneut spielfrei war, sitzt nun auf Platz elf, mit 0,05 Punkten Rückstand auf Rostock und 0,02 Punkten Vorsprung auf Krefeld. Ganz hinten beeindruckten die Hammer Eisbären, die trotz des klaren Tabellenrückstandes Moral zeigten und sich drei Punkte in Diez-Limburg sicherten.
Icefighters Leipzig – Herner EV 1:4 (0:1, 0:0, 1:3)
In einem ausgeglichenen Spiel zeigten sich die Herner endlich einmal wieder in agiler, cooler Form. Der Sieg geht in Ordnung, aber es wäre auch okay gewesen, wenn die Punkte in Leipzig geblieben wären. Einziger Torschütze bis zur 40. Minute war der zuletzt sich guter in guter Form befindliche Nils Liesegang (10.). Als Maximilian Spöttel gleich den ersten Angriff im letzten Drittel zum Ausgleich nutzte, da schien es, als wenn jetzt die Zeit der Icefighters gekommen wäre. Allerdings nur wäre, denn drei Minuten später holten die Herner zum Doppelschlag aus und kamen durch Marcus Marsall (43.) und Patrick Asselin (44.) innerhalb von 60 Sekunden zu einer 3:1-Führung. Die jetzt geforderten Leipziger fanden auf diesen Rückstand keine Antwort und mussten in der 52. Minute durch Patrick Asselin sogar noch das 1:4 aus ihrer Sicht hinnehmen.
Hannover Indians – Hannover Scorpions 4:5 (1:2, 2:0, 1:2, 0:1) n.V.
Eigentlich schien das Spiel bereits vor der ersten Sirene entschieden. Ganze zwölf Feldspieler der Indians trafen auf eine mit 18 Feldspielern vollbesetzte Bank des Tabellenführers, der dann auch schnell im ersten Drittel den Ton angab. Zwar brachte Brett Bulmer die Indians (7.) in Führung, aber nur eine Minute später gelang Jan Pietsch (8.) der Ausgleich und als Andre Reiß wiederum sechzig Sekudnen später gar das 2:1 geschossen hatte, da schien der Weg frei für die Regions-Hannoveraner. Das ganze wurde auch untermauert, weil die Scorpions mehrere Minuten bei personeller Gleichheit Powerplay spielten und die Indians sich nur mit Icings Luft verschaffen konnten. Im zweiten Drittel hielt jedoch die Abwehr der Gastgeber, die sich am stark agierenden David Zabolotny im eigenen Tor aufrichteten und kurz vor dem Ende des Drittels mit einem überraschenden Doppelschlag aufwarteten. Innerhalb von vierzig Sekunden änderten Brett Bulmer (38.) und Nico Turnwald (39.) das Ergebnis von 1:2 auf 3:2. Wer im dritten Drittel von einem Einbruch im Spiel der Indians ausgehen konnte, wurde positiv überrascht und in der 46. Minute schien sogar ein Sieg der Gastgeber möglich, als Igor Bacek ein Zuspiel des überragenden Bulmer zum 4:2 nutzte. Glück danach für den Tabellenführer, der im Gegenzug wieder den Anschluss durch Tomi Wilenius schaffte. Allerdings mussten die Scorpions bis zur 58. Minute mit dem Ausgleich warten. Als Aichinger auf der Strafbank saß, traf Ex-Indian Robert Peleikis zum 4:4. Mit Andre Reiß war es ein weiterer Ex-Indian, der in der 64. Minute schließlich mit dem 5:4 den Zusatzpunkt nach Mellendorf holen konnte. Zu erwähnen wäre noch, dass in dem an sich fairen Derby in der 19. Minute Thomas Pape (Indians) und Julian Airich (Scorpions) eine Auseinandersetzung hatten und Airich sich dabei eine Spieldauerstrafe einhandelte.
Saale Bulls Halle – Black Dragons Erfurt 5:2 (1:0, 3:1, 1:1)
Gehen am Ende der sehr langen Saison den Erfurtern die Kräfte aus? Anders kann man sich die Niederlage in Halle nicht erklären, die sicherlich vermeidbar war, obwohl der Gegner immerhin der Tabellendritte war. Im ersten Drittel, das ausgeglichen war, brachte Dennis Gulda (19.) die Bulls in Führung. Kevin Beach (27.) glich aus, dann zogen die Hallenser in der Effizienz die Zügel an und trafen durch Lukas Valasek (32., 40.) und Kyle Helms (39.) zum Zwischenstand 4:1. Damit war die Partie praktisch entschieden, auch wenn die Erfurter im letzten Drittel alles nach vorne warfen, für Konter anfällig waren und prompt in der 47. Minute durch den erneut stark auftretenden Kyle Helms das 1:5 kassierten. Immerhin gelang Kevin Beach (49.) bei doppelter Überzahl noch das 2:5 aus Erfurter Sicht.
EG Diez-Limburg – Hammer Eisbären 3:5 (1:1, 0:2, 2:2)
Ein am Ende etwas glücklicher aber doch verdienter Sieg des Tabellenletzten, der nach einigen starken Spielen zuletzt sich endlich einmal belohnte. Ärgerlich dagegen die Niederlage für einen Diezer Spieler, und zwar für Torhüter Louis Busch. Der 22-Jährige, der eigentlich um die Nummer eins im Tor spielen sollte, zuletzt aber als Back-up für Jan Guryca agierte, durfte mal wieder ins Tor und hatte am Ende trotz der fünf Gegentore, darunter ein Empty-Netter, immerhin eine Fangquote von 89,2 Prozent aufzuweisen. Bester Akteur bei der EGDL war dabei Niklas Hildebrand (2., 54.), der an allen Toren beteiligt war. Das dritte Gastgebertor erzielte Thomas Matheson (45.). Für die taktisch cleveren Hammer waren Kevin Orendorz und Andreas Valdix (60.) mit jeweils drei Scorerpunkten die besten Sammler. Die weiteren Eisbären-Tore markierten Verteidiger Tim Pietzko (7.), dem nach fast genau zwei Monaten wieder ein Tor gelang, Gianluca Balla (34., 37.), Samuel Dotter (50.), der sogar drei Monate auf einen persönlichen Torerfolg warten musste und eben per Empty-Netter Andreas Valdix.
Rostock Piranhas – Krefelder EV U23 4:0 (1:0, 1:0, 2:0)
Ein äußerst wichtiger Erfolg der Rostocker im Kampf um Platz zehn, denn immerhin wurde ein direkter Konkurrent bezwungen, und das sogar ohne Gegentor. Und damit ist der Held des Tages schon erwähnt. Piranha-Keeper Leon Fern wehrte 32 Schüsse ab und verdiente sich damit seinen Shut-out redlich. Zweiter Held des Tages war der Rostocker Tom Pauker (10., 34., 48.), dem ein glatter Hattrick gelang. Tor Nummer vier steuerte Constantin Koopmann (57.) bei, so dass diesmal die Torproduktion sich in rein deutscher Bearbeitung befand. Den einziger Scorerpunkt der Kontingentspielerabteilung steuerte Dunbar zum 4:0 bei. Bester Spieler der Krefelder war sogar noch Keeper Nils Kapteinat, der trotz der vier Gegentore auf immerhin 87,9 Prozent Fangquote kam.