Scorpions besiegen Füchse hochverdient 6:3Umstrittene Szene in der 17. Minute
(Foto: Manfred Schneider)Die Verlierer dagegen mussten einen Platz abgeben, steht jetzt auf Rang vier und steht daher am Sonntag ausgerechnet gegen den ambitionierten Westrivalen Herner EV unter Erfolgsdruck.
Es war das erwartete Spitzenspiel. Zumindest in den ersten 30 Minuten. Bis dahin führten die heimischen Scorpions etwas glücklich mit 3:1. Glücklich, weil beide Vertretungen die Offensive suchten und beide Torhüter keine Chance hatten, auf Betriebstemperatur zu kommen. Daher war das schnelle 1:0 auch kein Wunder, als Schmid, von Bombis glänzend freigespielt, das 1:0 besorgte. Allerdings schien die Vorarbeit bei dem Tor irregulär, da Bombis sich die Scheibe per Handpass vorlegte. Die Antwort war der eines Tabellendritten würdig. Grözinger brauchte nur 77 Sekunden dann hieß es 1:1. Jetzt schienen die Duisburger aufgetaut zu sein, denn sie drückten die Gastgeber in die Defensive. Vermutlich hätte dies auch zum Erfolg geführt, wäre da nicht die ominöse 17. Spielminute, die für eine Vorentscheidung sorgte, gewesen. Die zum Kontern verurteilten Scorpions überliefen die Gästeabwehr und Fischer traf zum 2:1. Acht Sekunden danach eskalierte kurz das Spiel. Duisburgs Berzins wurde beim Angriff, der vom überragenden Linda gestoppt werden konnte, im Eifer des Gefechts auf Linda gestoßen und kam dabei zu Fall. Daraufhin meinte Scorpions-Cowboy Niddery den Rächer spielen zu müssen und bearbeitete Berzins mit den Fäusten, worauf dieser sich wehrte. Schiedsrichter Seedo Janssen schickte daraufhin Berzins mit einer Fünfer plus Spieldauer unter die Dusche, während Niddery mit 2+2+10 davon kam. Duisburgs Co-Trainer Pyka: „Unser Spiel wird auf den Torwart geschubst und danach bekommt er eine Fünfer und der Verursacher darf im Spiel bleiben. Besonders fair ist so etwas nicht.“ Die geschockt wirkenden Gäste mussten daraufhin auch noch das 3:1 durch Schmid hinnehmen.
Das zweite Drittel begann mit engagierten Füchsen, die mit aller Macht auf den Ausgleich drängten, Verelst und Habermann hatten Großchance, scheiterten einmal mehr an der Wand im Tor der Scorpions, Björn Linda. Als dann auch die Fernschüsse nicht ihr Ziel fanden, konnte man zweifellos einen gewissen Frust bei den Füchsen spüren. Langsam befreiten sich die Scorpions und nachdem zwei Breaks von Lehmann und Schmid noch ihr Ziel verfehlten, war es dann mit einem (Fast)Doppelschlag der Scorpions soweit. Innerhalb von nur drei Minuten erhöhten Koziol und Thomson auf 5:1. Duisburgs Trainer Pyka: „Die Tore folgten für uns zu schnell. Ein Aufholen war danach für uns unmöglich.“ Dass Ziolkowski 24 Sekunden vor Drittelende ein zweites Tor für die Westdeutschen erzielen konnte, tat der guten Laune der anwesenden Scorpions-Fans keinen Abbruch.
Sollten noch die Duisburger vor dem letzten Drittel einen Funken Hoffnung gehabt haben, so wurde ihnen diese bereits nach drei Minuten genommen, als Lehmann ausgerechnet in Unterzahl in einen Fehlpass sprintete und das 6:2 erzielte. Damit war das sogenannte zweite Spitzenspiel des Tages bereits nach 44 Minuten entschieden. Das dritte Tor der Füchse, durch Verelst auch in Unterzahl erzielt, war damit nur noch eine Statistiksache.
Duisburgs Co-Trainer Reemt Pyka: „Der Verlust unseres einen Ausländers im ersten Drittel war unter anderem ausschlaggebend. Dazu kamen einige unnötige Strafzeiten. So etwas kann bei einer starken Mannschaft wie Hannover ausschlaggebend sein.“
Scorpions-Trainer Dieter Reiß: „Ich bin sehr zufrieden. Bei der Fünf-Minuten-Strafe haben wir sicherlich etwas Glück gehabt, aber das gehört zum Eishockey. Danach haben wir defensiv sehr gut gestanden und somit verdient das Spiel gewonnen.“
Tore: 1:0 (4:40) Schmid (Bombis), 1:1 (5:37) Grözinger (Huebscher), 2:1 (16:47) Fischer (Strakhov, Budd/5-4), 3:1 (17:18) Schmid (Bombis, Pantic), 4:1 (35:03) Koziol (Bombis, Blank), 5:1 (38:27) Thomson (Fischker), 5:2 (39:36) Ziolkowski (Grözinger) 6:2 (43:11) Lehmann (Schmid/4-5), 6:3 (54:54) Sam Verelst(4-5). Strafen: Hannover 16 + 10 (Niddery) + 10 (Schütt), Duisburg 8 + 10 (Barta) + 5 + Spieldauer (Berzins). Zuschauer: 1032.