Saale Bulls Halle besiegen die Hannover ScorpionsTilburg und Hamburg auf Verfolgungsjagd
(Foto: dpa)
Auswärts sind die Scorpions in dieser Saison noch ungeschlagen. Der große Verlierer der Woche waren die Herner, die nach ihrer klaren Niederlage in Tilburg auf Grund des schwächeren Punktequotienten sogar auf Platz fünf abfielen. Ohne gespielt zu haben, einen Platz gut gemacht. Dieses Kunststück brachten die Hannover Indians zu Wege, die zwar aus Coronagründen weiterhin zum Zuschauen verurteilt sind, aber die Leipziger, die in Diez eine unerwartete Niederlage kassierten, um ein Hundertstel überholten.
Herforder EV – Crocodiles Hamburg 2:5 (0:2, 2:0, 0:3)
Ein kleiner Rückschlag für den Neuling. Trotz einer leichten optischen Überlegenheit gab es am Ende null Punkte, weil sich die Hamburger nach einem starken ersten Drittel im zweiten etwas zurücklehnten, den Ausgleich hinnehmen mussten und im letzten Drittel den Westfalen Anschauungsunterricht in Sachen Effizienz gaben. Ganz wichtig war natürlich der schicke Start. Bereits nach 78 Sekunden traf Dennis Reimer zum 1:0 für die Hamburger. Thomas Zuravlev erhöhte in der 19. Minute auf 2:0. Das auch die Herforder wach aus der Kabine kommen können, bewiesen sie durch das 1:2 von Sebastian Christmann (22.). Der gleiche Akteur glich in der 36. Minute sogar für den HEV aus. Im dritten Drittel wollten die Herforder den Sieg förmlich erzwingen, scheiterten bei 14 Versuchen an Hamburgs Keeper Kai Kristian. Anders die Crocodiles. Norman Martens traf in der 54. Minute sogar in Unterzahl und Neuzugang Harrison Reed traf in der 59. Minute zum 5:2-Endstand.
Tilburg Trappers – Herner EV 6:3 (2:0, 4:1, 0:2)
Nach einem ausgeglichenen ersten Drittel führten die Tilburger mit 2:0. Beide Tore schoss Diego Hofland (5., 19.). Die Herner wollten sicherlich im zweiten Abschnitt stärker zurückkommen, wurden aber gleich beim ersten Angriff der Niederländer ausgebremst, weil diesen das 3:0 gelang. Wer schoss das Tor? Na klar, Diego Hofland. Hofland war es dann auch, dem in der 37. Minute das 6:0 gelang. Damit traf der 30-jährige Rotterdamer viermal und avancierte zum „Spieler des Tages“. Die beiden Tore, für die Hofland nicht gesorgt hatte, kamen von Reno de Hondt (27.) und Raymond van der Schuit (29.). Die Herner, die 40 Minuten hinter der Scheibe hinterherrannten, zogen in der 29. Minute die erste Konsequenz und ersetzten im Tor Björn Linda durch Jonas Neffin. Dieser kassierte zwar noch das sechste Gegentor, zeigte sich danach aber souverän und gab dem HEV Rückhalt und die Mannschaft dankte es ihm mit zwei Toren, erzielt von Colton Kehler (49.) und Maik Klingsporn (56.).
Rostock Piranhas – Hammer Eisbären 6:4 (3:2, 1:2, 2:0)
Für die Rostocker verlief die Partie gegen die Eisbären dramatischer als geplant. Das lag daran, dass die Eisbären sich nicht einigelten, sondern mitspielten und die Offensive suchten. Das war Gift für die Piranhas, die am Ende froh sein konnten, dass ihr Powerplay zu Spielbeginn funktionierte. Maurice Becker (4.) und Thomas Voronow (8.) sorgten mit zwei Überzahltoren für Beruhigung beim neuen Piranha-Trainer Chris Stanley. Zwischen beiden Toren hatte der Hammer Michal Spacek (7.) das 1:1 markiert. Als Philipp Seckel in der 14. Minute sein erstes Oberligator zum 3:1 erzielt hatte, schien es gut für die Rostocker zu laufen, aber die Eisbären schlugen zurück. Milan Svarc (20., 22.) glich zum 3:3 aus, aber Matthew Pistilli (26.) brachte die Rostocker erneut in Führung. 14 Sekunden vor Drittelende glich der zuletzt stark agierende Gianluca Balla zum 4:4 aus. In den letzten zwanzig Minuten mussten die Eisbären ihrem kräfteraubenden Spiel Tribut zollen und die jetzt aufkommenden Piranhas setzten ihre Überlegenheit um mit zwei Toren, geschossen von Lukas Koziol (45.) und Matthew Pistilli (60.), letzter per Empty-Net-Goal.
EG Diez-Limburg – Icefighters Leipzig 6:4 (1:0, 2:3, 3:1)
In einem spannenden Spiel, dass von der offensiven Ausrichtung beider Mannschaften profitierte, setzten sich die Diez-Limburger gegen die Leipziger durch. Vor allem im ersten Drittel hatten die Diezer die große Möglichkeit, ihren Gegner auf Distanz zu bekommen, aber sie vermasselten fünf Powerplays in Folge. Zum Glück hatte Kyle Brothers in der siebten Spielminute das 1:0 für die Gastgeber erzielt. Der gleiche Spieler sorgte in der 21. Minute für das 2:0. Nachdem Anschlusstor von Moritz Israel (25.) zum 1:2 brachte Dominik Patocka (32.) den Diezern wieder den Zwei-Tore-Vorsprung zurück. Dieser hielt sechs Minuten, dann traf erst Florian Eichelkraut (38.) und Michal Velecky (40.) und glichen für Leipzig zum 3:3 aus. Dieser Ausgleich hatte jedoch scheinbar für einen erhöhten Kraftverbrauch bei den Icefighters gesorgt, denn in den letzten zwanzig Minuten wurden die Diezer wieder stärker und trafen auch. Mark Zajic (45.) und Kevin Lavallee (51.) schossen das 4:3 und 5:3 heraus. In der 59. Minute wurde es noch einmal dramatisch, als Florian Eichelkraut das 4:5 erzielt hatte aber praktisch im Gegenzug traf Kevin Lavallee zum 6:4 und machte endgültig die drei Punkte für die EGDL klar.
Hannover Scorpions – Saale Bulls Halle 5:7 (3:1, 2:3, 0:3)
Die vermutlich entscheidende Spielaktion passierte in der 24. Minute. Trainer Ryan Foster wechselte, er wird die Aktion schon in der ersten Pause angekündigt haben, seinen Keeper Jan Urbisch gegen Sebastian Albrecht aus. Den Grund konnte man auf der Spieltafel sehen: 5:1 führten die Gastgeber nach Toren von Mike Glemser (10.), Fedor Kolupaylo (10.), Dennis Arnold (12.), Mario Valery-Trabucco (24.) und Victor Knaub (24.), bei einem Gegentor von Tatu Vihavainen (20.). Überraschend im Anschluss, dass kaum die Strafzeit von Alexander Heinrich zu Ende war, Valtteri Hotakainen (29.) mit dem zweiten Bulls-Tor die Aufholjagd einläutete. Die überraschten Scorpions mussten daraufhin das dritte Gegentor durch Michal Schön (30.) hinnehmen und drei Minuten später sogar den Anschluss von Tatu Vihavainen. Das brachte die Gastgeber völlig durcheinander. Sie holten sich vier Strafen hintereinander ab und konnten froh sein, dass die Bulls nicht ausglichen. Scorpions-Trainer Tobias Stolikowski wollte sein Team beruhigen, wechselte in der zweiten Pause Keeper Brett Jaeger gegen Ansgar Preuß aus. Helfen sollte diese Maßnahme nicht. In der 45. Minute glich Sergei Stas aus und Valtteri Hotakainen brachte die Bulls in der 49. Minute sogar in Führung. Jetzt schwammen die Scorpions endgültig. Andy Reiß und Patrick Schmid kassierten je eine Disziplinarstrafe und doch schienen die Scorpions Glück zu haben. 135 Sekunden vor Ende kassierte Halles Kai Schmitz eine Strafe, die Scorpions nahmen Preuß aus dem Tor und wollten mit zwei Mann mehr das vorläufige Remis erzwingen um in der 60. Minute das siebte Gegentor, markiert vom überragenden Finnen Valtteri Hotakainen zu kassieren.