Saale Bulls Halle auch von Hannover Scorpions nicht zu stoppenNur ein Tor in Hamburg – Essen überrascht am Pferdeturm
(Foto: dpa)
Halle besiegte mit drei Ex-Scorpions-Spielern eben diese Scorpions und behielt seine vier Punkte Vorsprung vor den Tilburg Trappers. Denen reichte ein Törchen in Hamburg, um drei Punkte einzukassieren. Für die Hannover Scorpions war die Niederlage in Halle bitter, denn jetzt haben sie schon acht Punkte Rückstand auf die Sachsen-Anhaltiner.
Leipzig konnte sich trotz der überraschend hohen Heimniederlage gegen Herne freuen, dass auch Verfolger Hannover Indians gegen Essen ausrutschte und sie somit Platz vier hielten. Der Kampf um Platz vier wird jetzt von einem Quartett ausgefochten, dem neben Leipzig und den Indians auch die Hamburger angehören und vor allem Herne, das als einziges Team dieser vier gewinnen konnte und nur noch einen Punkt hinter Hamburg steht. Einen Befreiungsschritt machten die Herforder, die im direkten Duell Erfurt besiegten und jetzt vier Zähler Vorsprung auf den heraneilenden Rostockern haben. Der letzte Pre-Play-off-Platz wird zurzeit von Erfurt eingenommen, aber die spüren den Atem der Limburger, die nur noch zwei Punkte entfernt sind. Es bleibt also spannend in der Liga.
Saale Bulls Halle – Hannover Scorpions 4:1 (2:0, 0:0, 2:1)
Im Spitzenspiel setzten sich die Hallenser durch und rächten sich somit für die deklassierende 1:11-Niederlage vom Hinspiel Anfang Oktober. Das Spiel hatte Play-Off-Qualität und wurde erst in den letzten zwei Minuten entschieden, als die Scorpions beim Stand von 1:2 ihren Torhüter Brett Jaeger vom Eis nahmen und innerhalb von nur dreißig Sekunden zwei Empty-Netter kassierten. Zuvor hatte die Defensive der Bulls dichtgehalten und erst vier Minuten vor Ende konnte Mike Hammond von den Scorpions den Abwehrwall durchbrechen. Vermutlich kam der Ausgleich zu spät, hätte bei gleichen Spielanteilen viel früher passieren müssen. Spieler des Tages war Bulls-Stürmer Philip Halbauer mit zwei Toren. Auch die Ex-Scorpions Pfennings, Schmid und Schütt kamen zu Punkteehren.
Tore: 1:0 (12:56) Patrick Schmid (Grosse, Niemelä),2:0 (19:15) Patrick Halbauer (Vihavainen, Schütt),2:1 (56:55) Mike Hammond (Gron, Supis), 3:1 (59:07) Joonas Niemelä (Schmid ENG), 4:1 (59:35) Philip Halbauer (ENG).
Crocodiles Hamburg – Tilburg Trappers 0:1 (0:0, 0:0, 0:0)
Das die Tilburger als Favorit in Hamburg an den Start gingen, war nicht die Überraschung. Mehr schon, dass ihnen ein Tor reichte, das Max Hermens schon in der 13. Minute erzielte. Davor und vor allem danach hatten beide Abwehrreihen die Hosen an und so konnten neben den Defensivspielern auch die Keeper Kai Kristian (96,3 Prozent Fangquote) und Ruud Leeuwesteijn (100 Prozent) die Lorbeeren einheimsen.
Tore: 0:1 (12:34) Max Hermens (Bulmer, Loginov).
Icefighters Leipzig – Herner EV Miners 1:4 (0:3, 1:1, 0:0)
Dass die Herner ihre Negativserie verlassen haben, hatten sie schon in der Vorwoche nach dem Erfolg am Pferdeturm gezeigt. Jetzt kam die endgültige Bestätigung. Im ersten Drittel zeigten sie sich eiskalt, gingen schon nach 97 Sekunden durch Tomi Wilenius in Führung und schlugen immer dann zu, wenn jeder mit dem ersten Leipziger Tor rechnete. Marcus Marsall und Nils Liesegang erhöhten auf 3:0 und als der zuletzt sehr formstarke Sebastian Moberg gar auf 4:0 erhöht hatte, da war der Zug für die Icefighters abgefahren. Sie kämpften zwar, kamen auch zum verdienten Ehrentor kurz vor der zweiten Drittelpause durch Ian Farrell, aber gegen die sattelfeste Herner Defensive mit einem gewohnt stark agierenden Björn Linda (95,8 Prozent) gab es kein Durchkommen. Erwähnenswert noch, dass Schiedsrichter Casten im ganzen Spiel trotz der Brisanz insgesamt nur vier Strafminuten aussprechen musste.
Tore: 0:1 (01:37) Tomi Wilenius (Swinnen, Moberg), 0:2 (10:21) Marcus Marsall (Liesegang, Fominych), 0:3 (12:00) Nils Liesegang, (Marsall, Peleikis), 0:4(22:20) Sebastian Moberg (Hüfner, Swinnen),1:4 (39:12) Ian Farrell (Slanina, Hannon).
Hannover Indians – Moskitos Essen 1:2 (1:1, 0:0, 0:1)
Das war ein herber Rückschlag für die ambitionierten Indians. Gegen ein defensivstark auftretendes und auch diszipliniertes Team aus Essen gab es eine peinliche 1:2 Heimniederlage, die letzten Endes sogar halbwegs verdient war. Zwar agierten die Indians optisch überlegen, kamen zu 28:18 Torschüssen, machten es jedoch immer wieder kompliziert und damit der Essener Abwehr leichter. Das das einzige Indians-Tor auch noch als Shorthander durch Parker Bowles nach drei Minuten fiel, macht die Niederlage noch unangenehmer. Auch die Abteilung für das Penaltykilling verdiente sich keine besonderen Lorbeeren. Während die Indians nur eine Überzahlchance hatten und diese versiebten, konnten sich die Essener sechsmal versuchen und daraus resultierten zwei Tore, beide von Aaron MacLeod erzielt. Eine Erfolgsquote von 33 Prozent, die die Essener eigentlich nicht gewohnt sind, lagen sie doch bis vor dem Spiel bei einem unterirdischen Schnitt von nur 13 Prozent.
Tore: 1:0 (02:19) Parker Bowles (Pohanka 4-5), 1:1 (06:32) Aaron MacLeod (Huebscher, Saccomani 5-4),1:2 (47:38) Aaron MacLeod (Kreuzmann, Bruijsten 5-4)
Herforder EV – Black Dragons Erfurt 5:4 (0:1,3:0,2:3)
Der Kampf um Platz acht bot den anwesenden 344 Zuschauern alles was das Herz begehrt. Im ersten Drittel zeigte sich Erfurt cleverer, spielte ähnlich wie bei dem Überraschungssieg bei den Scorpions und führte nicht unverdient 1:0. Im zweiten Abschnitt kamen die Herforder mit Speed aus der Kabine, spielten die Gäste förmlich an die Wand und schossen drei Tore. Wäre das Drittel 6:0 ausgegangen, die Erfurter hätten sich nicht beklagen müssen. Im letzten Abschnitt drehte sich die Partie. Erfurt machte aus dem 1:3 ein 4:3, musste doch noch den Ausgleich hinnehmen und als alle Welt mit der Overtime rechnete, schlug die lettische Scorermaschine Elvis Biezais zu, verbuchte ihren dritten Scorerpunkt des Tages und erzielte das 5:4. Stark aber auch Ralf Rinke, dem ebenfalls drei Punkte gelangen und der gleiche zehn Schussversuche anbringen konnte. Beste Punktesammler bei Erfurt waren Reto Schüpping, Arnoldas Bosas und Andre Gerartz mit je zwei Punkten.
Tore:0:1 (02:21) Reto Schüpping (Bosas, Gulda), 1:1 (25:29) Justin Unger (Bartuli, Berezowskij ), 2:1 (30:35) Elvis Biszais (Rinke, Begovs), 3:1 (36:19) Ralf Rinke (Reckers, Biezais), 3:2 (48:14) Louis Anders (Gerartz, Fischer), 3:3 (51:39) Eric Wunderlich (Bosas, Schüpping 5-4), 3:4 (52:34) Andre Gerartz (Herrschaft, Schmid), 4:4 (55:41) Ulib Berezowskij (Stocker, Reckers),5:4 (59:34) Elvis Biezais (Rinke, Begovs)
Rostock Piranhas – Krefelder EV U23 7:4 (3:1, 1:2, 3:1)
Ein am Ende deutlicher Erfolg der Piranhas, die aber mit den kampfstarken und effizient spielenden Niederrheinern ihre liebe Mühe hatten. Aus Rostocker Sicht entscheidend für die schnelle Antwort auf den 4:4 Ausgleich, als erst Adrian Grygiel für den KEV getroffen hatte und im Gegenzug Jesse Dudas die Piranhas wieder in Führung brachte. Nur drei Minuten später die vermutliche Vorentscheidung, die dann auch eine wurde. Erst mussten zwei Krefelder auf die Strafbank und das nutzten Lukas Koziol zum 6:4 für die Hausherren. Damit war der Widerstand der Krefelder gebrochen, trotzdem wagten sie es, ihren Keeper Jonas Gähr aus dem Kasten zu nehmen, aber bis auf das siebte Gegentor war diese Maßnahme von keinem Erfolg beschieden. Bester heimischer Scorer mal wieder Justin Maylan, der vier weitere Assist erzielte und mittlerweile in der Vorlagenwertung mit 37 Punkten sieben Zähler Vorsprung auf den Herforder Elvis Biezais hat. Und noch ein weiterer Rostocker befindet sich auf Rekordkurs. Der gebürtige Füssener Lukas Koziol steht jetzt nach seinen zwei heutigen Toren bei 15 Treffern. Damit hat er seine persönliche Bestleistung vom Vorjahr bereits nach 21 Spielen um 85 Prozent übertroffen. Bei den Krefeldern fielen Altmeister Adrian Grygiel (1098 Spiele im DEB-Bereich) mit zwei Toren sowie Luca Hauf und Marcel Mahkovec mit zwei Punkten positiv auf.
Tore: 1:0 (12:19) Kevin Lavallee (Koziol, Pauker), 1:1 (15:31) Adrian Grygiel (Mahkovec, Hauf), 2:1 (19:21) Mark Ledlin (Dudas, Morgan 5-4), 3:1 (19:54) Lukas Koziol (Balla, Pauker), 3:2 (29:48) Leon Hauf (Nix, Maierhofer), 4:2 (30:38) August von Ungern-Sternberg (Maylan), 4:3 (36:47) Tim Dreschmann,4:4 (44:40) Adrian Grygiel (Kolle, Mahkovec 5-4), 5:4 (45:04) Jesse Dudas (Morgan, Maylan 5-4), 6:4 (50:06) Lukas Koziol (Dudas, Maylan 5-3), 7:4 (59:40) Mark Ledlin (Maylan, von Ungern-Sternberg ENG).
EG Diez-Limburg – Hammer Eisbären 9:5 (5:2, 3:2, 1:1)
Die Eisbären konnten einem zum Schluss fast leidtun. Sie hatten optisch nicht nur mitgehalten, sie hatten stellenweise klar mehr vom Spiel, aber das Spielgerät im Tor von Limburgs Keeper Tim Stenger unterzubringen, fiel dann doch einfach zu schwer. Anders die Limburger, die sich einmal mehr über ihre Kontigentspieler aufbauten und die auch wieder den Löwenanteil der zu verteilenden Punkte einkassierten. Kyle Brothers und Thomas Matheson holten sich je fünf Punkte und sie rissen ihr Team mit, wobei vor allem Defender Alexander Seifert mit drei Assist glänzen konnte. Bei den Hammern gefielen Thomas Lichnovsky mit drei Punkten und Michel Limböck, der zwei Punkte beisteuerte. Für einen unschönen Aspekt sorgte Limburgs Erste-Reihe-Stürmer Paul König, der nach einem Kniecheck sich eine Fünfer plus Spieldauer einhandelte und Limburg sicherlich erst einmal fehlen wird.
Tore:1:0 (01:36) Henry Wellhausen (Krymsky), 1:1 (04:54) Jonas Hoppe (Calovi, Lichnovsky), 2:1 (13:26) Thomas Matheson (Seifert, Brothers), 2:2 (15:33) Michel Maaßen, 3:2 (15:52) Kyle Brothers (Matheson, Seifert), 4:2 (19:21) Kevin Lavallee (Matheson, Brothers 5-4), 5:2 (19:59) Kyle Brothers (Seifert), 6:2 (28:20) Thomas Matheson (Voronow, Bettahar), 6:3 (30:17) Thomas Lichnovsky (Limböck, Trapp), 6:4 (31:53) Igor Weißleder (Junge), 7:4 (33:56) Kyle Brothers (Bettahar, Stenger 5-4), 8:4 (38:48) Kevin Lavallee (Lademann), 9:4 (53:40) Thomas Voronow (Matheson), 9:5 (55:04) Michel Limböck (Renke, Lichnovsky).