Ruhrderby geht an EssenEVD verliert am Westbahnhof

Denn bei der 1:4 (0:0, 1:2, 0:2)-Niederlage des EV Duisburg bei den Moskitos Essen ging es früh zur Sache. Beide Teams drängten nach vorne – und beide Teams schenkten sich aber auch rein gar nichts. Trotz vieler guter Szenen stand die Toranzeige nach 20 Minuten auf beiden Seiten auf null – die übrigen Kategorien der Anzeigetafel wurden dafür ausgiebig genutzt. Dafür waren vor allem EVD-Topscorer Raphael Joly und Essens Veit Holzmann verantwortlich. Der Essener handelte sich in der 15. Minute zunächst zwei Minuten wegen eines Bandenchecks ein, ehe die beiden Heißsporne aneinander gerieten. Nachdem alles gesagt war, kassierten sowohl Joly als auch Holzmann fünf Strafminuten und damit die obligatorische Spieldauerstrafe.
Das bedeutet, dass der Holland-Kanadier in Diensten der Füchse am Sonntag (18.30 Uhr, Scania-Arena) im Spiel gegen die Wedemark Scorpions zuschauen muss. „In den letzten fünf Jahren gab es für Szenen dieser Art immer 2+2+10 Minuten für beide Spieler – heute sind es fünf Minuten plus Spieldauer“, war EVD-Trainer Lance Nethery mit der Bewertung der Szene nicht einverstanden. Bei den Torgelegenheiten im ersten Drittel konnten sich sowohl Essens Sebastian Staudt als auch EVD-Goalie Justin Schrörs auszeichnen. „Das ist ein gutes Spiel mit viel Tempo. Beide Teams haben gute Chancen – die Partie ist eng“, so Nethery.
Die Moskitos gingen gleich zu Beginn des zweiten Drittels durch Andrej Bires in Führung – doch nur 58 Sekunden später stand es schon 1:1. In Überzahl hatte André Huebscher einen Spielzug mit dem Ausgleich abgeschlossen. Die Füchse machten in dieser Phase viel Druck, kamen zu guten Chancen, doch Staudt im Essener Tor ließ keinen weiteren Treffer zu. Etwa zur Mitte des Abschnitts kamen die Moskitos wieder besser in die Partie – und gingen schließlich auch mit einer Führung in die zweite Pause: Julian Lautenschlager traf in der 36. Minute zum 2:1. Die Füchse machten mit Wut im Bauch weiter, doch vor der Pause gelang kein weiteres Tor. In der 45. Minute hatte Lars Grözinger eine gute Gelegenheit zum Ausgleich, scheiterte aber an Staudt, während Ex-Fuchs Christoph Ziolkowski auf der anderen Seite in Schrörs seinen Meister fand (47.). Essen erhöhte durch Michal Velecky, kurz nachdem der EVD eine Unterzahlsituation überstanden hatte. Robin Slanina traf noch ins leere EVD-Netz.
Essens Trainer Frank Gentges erklärte: „Essener Chefcoach Frank Gentges natürlich sehr froh: „Was soll ich sagen, das war ein Spiel auf allerhöchstem Niveau, das war Play-off-Charakter. Wir haben uns über 60 Minuten fast immer neutralisiert, das war sehr eng, aber ein paar Situationen haben das Spiel auf unsere Seite gebracht. Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Mannschaft, ich habe immer gesagt, der Erfolg war eine Momentaufnahme, aus der ist jetzt eine kleine Serie geworden, mit acht Siegen in Serie. Jetzt kommen auch Zuschauer hier in Essen, da haben wir alle hart für gearbeitet und mich persönlich freut das sehr. Ein Extralob noch an Sebastian Staudt im Tor.“
Tore: 1:0 (21:42) Bires (Hildebrand), 1:1 (22:40) Huebscher (Mike Schmitz, Walch/5-4), 2:1 (35:37) Lautenschlager (Gejerhos, Niederberger), 3:1 (51:02) Velecky (Lautenschlager, Barta), 4:1 (59:04) Slanina (Ziolkowski/ENG). Strafen: Essen 6 + 5 + Spieldauer (Holzmann), Duisburg 8 + 5 + Spieldauer (Joly). Zuschauer: 2350.